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Hannibal

Hannibal

Titel: Hannibal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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hinbekommen haben.« Carlo ließ Dr. Lecters Gesicht nicht aus den Augen. Margot nahm ein Mobiltelefon aus ihrer Tasche. Sie tippte eine Nummernfolge auf der beleuchteten Tastatur ein und streckte das Telefon Carlo entgegen. »Nehmen Sie.« Sie hielt es ihm unter die Nase. »Lesen Sie.« Auf dem Display war BANCO STEUBEN zu lesen. »Das ist Ihre Bank in Cagliari, Signor Deogracias. Morgen früh, wenn das hier über die Bühne gegangen ist, wenn Sie ihn für Ihren tapferen Bruder haben bezahlen lassen, werde ich diese Nummer anrufen, Ihrem Banker meinen Code durchgeben und sagen: >Geben Sie Signor Deogracias den Rest des Geldes, das Sie für ihn bereithalten.< Ihr Banker wird es Ihnen per Telefon bestätigen. Morgen abend, wenn Sie im Flugzeug auf dem Weg nach Hause sitzen, werden Sie ein reicher Mann sein. Matteos Familie wird auch reich sein. Sie können denen die Eier des Doktors in einer Frischhaltebox mitnehmen, um sie zu trösten. Aber wenn Dr. Lecter seinem Tod nicht ins Auge sehen kann, falls er nicht sehen kann, wie die Schweine herankommen, um sein Gesicht zu fressen, gehen Sie leer aus. Seien Sie ein Mann, Carlo. Gehen Sie und holen Sie Ihre Schweine. Ich werde mich so lange zu dem Hurensohn setzen. In einer halben Stunde können Sie ihn schreien hören, wenn sie seine Füße fressen.« Carlo warf den Kopf zurück und holte tief Luft. »Piero, andiamo! Tu, Tommaso, rimani.« Tommaso setzte sich in den Rohrstuhl neben der Tür. »Ich habe alles unter Kontrolle, Mason«, sagte Margot in Richtung Kamera. »Ich will, daß du seine Nase mitbringst, wenn du wieder ins Haus zurückkommst. Sag es Carlo«, antwortete Mason. Der Bildschirm wurde dunkel. Mason aus seinem Raum zu transportieren stellte eine ziemliche Herausforderung für ihn und die Leute um ihn herum dar. Seine Röhren mußten in die Container seiner fahrbaren Krankentrage eingestöpselt und sein Atemgerät auf Batteriebetrieb umgeschaltet werden. Margot schaute Dr. Lecter an. Sein verletztes Auge war zwischen den schwarzverkrusteten Brandwunden zugeschwollen, die die Elektroden an seinen Augenbrauen hinterlassen hatten. Dr. Lecter öffnete sein gesundes Auge. Es gelang ihm auch weiterhin, sich die lindernde Kühle der marmornen Flanke der Venus auf seinem Gesicht vorzustellen. »Ich mag den Geruch Ihres Liniments, es riecht kühl und nach Zitrone«, sagte Dr. Lecter. »Haben Sie vielen Dank, daß Sie gekommen sind, Margot.« »Genau das gleiche haben Sie zu mir gesagt, als mich am ersten Tag die Wirtschafterin in Ihr Büro gebracht hat. Damals, als man Mason das erste Mal zum Sozialdienst verdonnert hat.« »Habe ich das wirklich?« Soeben aus dem Gedächtnispalast zurückgekehrt, wo er seine Interviews mit Margot überflogen hatte, wußte er, daß dem so war. »Ja. Ich habe geweint, mich davor gefürchtet, Ihnen über Mason und mich zu erzählen. Ich habe mich auch davor gefürchtet, mich hinzusetzen. Aber Sie haben mich nie aufgefordert, mich zu setzen.
- Sie wußten, daß ich genäht worden war, habe ich recht? Wir gingen in den Garten. Erinnern Sie sich noch an das, was Sie mir dort gesagt haben?« »Du bist genauso wenig schuld an dem, was dir widerfahren ist -« »- >wie ich, wenn ich von einem tollwütigen Hund in den Hintern gebissen worden wäre<, waren Ihre Worte. Sie haben mir damals geholfen, auch bei den anderen Besuchen, und ich habe das eine Weile sehr geschätzt.« »Was habe ich Ihnen noch erzählt?« »Sie haben gesagt, daß Sie viel verrückter seien, als ich es jemals sein würde«, sagte sie. »Sie sagten, es gehe schon in Ordnung, verrückt zu sein.« »Wenn Sie es versuchen, können Sie sich an alles erinnern, was wir damals gesprochen haben. Erinnern « »Bitte, betteln Sie mich jetzt nicht an.« Es entfuhr ihr einfach, sie wollte es nicht auf diese Weise sagen. Dr. Lecter bewegte sich ein wenig, und die Stricke knarzten. Tommaso stand auf und kam herüber, um die Fesseln des Doktors zu prüfen. »Attenzione alla bocca, Signorina. Hüten Sie sich vor seiner Zunge.« Sie wußte nicht, ob Tommaso Dr. Lecters Mund oder seine Worte meinte. »Margot, es ist lange her, seit ich Sie behandelt habe, ich will mit Ihnen kurz unter vier Augen über Ihre Krankengeschichte sprechen.« Er warf mit seinem gesunden Auge einen Blick auf Tommaso. Margot dachte kurz nach. »Tommaso, könnten Sie uns bitte kurz allein lassen?« »Nein, tut mir leid, Signorina, aber ich bleibe draußen in der Scheune bei geöffneter Tür stehen.« Tommaso ging mit

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