Happy birthday - Pat!
konnte. “Ich brauche einen Fantasie-Mann … Ich meine, ich brauche einen Verlobten … nein, einen …” Himmel, was für einen Unsinn faselte sie da zusammen!
Seinem Lächeln nach schien er sich köstlich über ihr Gestammel zu amüsieren. “Mit dem Fantasie-Mann könnte ich dienen, da ich auf dem Gebiet reichlich Erfahrung habe. Aber Ihren Verlobter zu spielen … ich fürchte, da muss ich passen. Ich kenne Sie ja kaum.”
Sein scherzhafter Ton war befreiend. Erleichtert lehnte Pat sich zurück und nahm einen zweiten Anlauf. “Also, ich fange noch mal an. Ich brauche jemanden, der für einen Abend meinen Freund mimt und mich auf eine Party begleitet.”
Austin starrte sie an, sein Ausdruck war jetzt alles andere als belustigt. “Ich betreibe keinen Begleit-Service.”
Sein missbilligender Ton sagte ihr, dass sie seine Berufsehre verletzt hatte. “Das weiß ich”, sagte sie hastig, “so etwas würde ich Ihnen nie unterstellen. Aber wäre es nicht möglich, Sie für ein paar Stunden anzuheuern? Man kann Sie doch stundenweise engagieren, oder?” Kaum waren die Worte heraus, klangen sie wie ein unzüchtiger Antrag.
Er schüttelte den Kopf. “Tut mir leid, Pat”, sagte er in bedauerndem Ton. “Ich kann Ihnen nicht helfen. Ich habe es mir zur Regel gemacht, Fantasie und Wirklichkeit nicht zu vermischen.”
Sie begriff nicht ganz, was er meinte, aber jetzt war keine Zeit, über den Sinn seiner Worte zu grübeln. Es half nichts, sie musste ihn herumkriegen, und wenn sie dabei ihren Stolz aufs Spiel setzte.
Sie trank einen Schluck Wasser, um die Trockenheit in ihrem Mund zu lindern. Dann hob sie den Blick und sah Austin fest in die Augen. “Es ist mir sehr peinlich, dies zu gestehen, aber ich habe meinem Boss erzählt, dass mein Freund Austin McBride heißt.”
Austin hob überrascht die Augenbrauen, und seine Mundwinkel zuckten. “Wirklich?”
Sie räusperte sich. Es war klar, dass er sie für verrückt hielt. “Ich weiß, was Sie jetzt von mir denken …”
“Sie haben keine Ahnung”, murmelte er, und als sie das Glitzern in seinen Augen sah, wollte sie lieber nicht wissen, was er dachte.
Ihre Hoffnung schwand zusehends, sie hatte sich den Deal zu einfach vorgestellt. Austin McBride machte nicht mit. Weil er an irgendeinem dummen Prinzip festhielt. Aber verdammt, sie brauchte ihn! Ihre berufliche Zukunft hing von ihm ab. Nur er konnte Louden in die Schranken weisen. Sie musste Austin einfach zum Mitspielen überreden!
“Vielleicht sollte ich Ihnen die ganze vertrackte Situation erklären. Dann macht meine Bitte vermutlich mehr Sinn.”
“Tun Sie das.” Austin trank einen Schluck und musterte sie gespannt.
Sie sah sich um, um sich zu vergewissern, dass sie keine Zuhörer hatten. Erleichtert, dass die Aufregung über sein Erscheinen sich gelegt hatte, wandte sie sich wieder Austin zu. “Seit einem knappen Jahr arbeite ich bei der Werbeagentur Sharper Image”, begann sie. “Ich wurde als Assistentin eingestellt, und nach sechs Monaten bekam ich das erste große Projekt, für das ich ganz allein zuständig war.”
“Mögen Sie Ihren Job?”
Austins aufrichtiges Interesse freute sie. Niemand hatte sie je nach ihrem Job gefragt – ob die Arbeit ihr Spaß machte oder ob sie sie hasste. Als sie sich am College für Grafik und Design einschrieb, hatten weder ihre Eltern noch ihre Brüder ihre Ziele ernst genommen. Mit wohlwollender Herablassung degradierten sie ihren Traumberuf zum Hobby. Sie hatten gehofft, dass ihre Verlobung mit dem begüterten Bartholomew Winston der Start in ein Leben als Ehefrau und Mutter sein würde, aber jene kurze Periode hatte ihr nur noch mehr verdeutlicht, wie wichtig ihr ihre Unabhängigkeit war. Da ihre Eltern sich für ihr Arbeitsgebiet nicht interessierten und nicht nachvollziehen konnten, wie sehr sie in ihrem Job aufging, redete sie bei ihren Besuchen über andere Dinge.
“Ich liebe meinen Job”, antwortete sie. “Und ganz besonders liebe ich meine schöpferische Freiheit. Ich entwerfe Briefköpfe, Firmen-Logos und Broschüren, und außerdem entwickle ich Werbestrategien für Geschäfte und Unternehmen. Ich habe einen sehr guten Stand bei Sharper Image und brillante Beurteilungen. Zum Jahresende wird der Posten des Art Directors frei, was für mich eine Aufstiegschance bedeutet. In Anbetracht meiner Ausbildung, meiner Leistungen und Erfahrung bin ich eine Top-Kandidatin für die Stelle.”
Sie machte eine Pause, um sich zu vergewissern, dass sie
Weitere Kostenlose Bücher