Happy birthday - Pat!
Unabhängigkeit verzichten wollte und nicht den Mut aufbrachte, ihm zu vertrauen.
“Willst du wirklich nicht mit mir und Brenda im Frisco Bay noch etwas trinken?”, fragte Laura.
“Ganz sicher.” Pat war ihrer Freundin für ihre Bemühungen, sie aufzuheitern, dankbar, aber im Frisco Bay erinnerte sie zu viel an Austin.
Anderthalb Wochen waren seit dem Weihnachtsmorgen vergangen, an dem Austin sie verlassen hatte. Sie hatte nichts von ihm gehört und die Feiertage allein verbracht und sich selbst bemitleidet. Der Baum in ihrem Wohnzimmer war ungeschmückt geblieben, sie konnte sich aber auch nicht dazu überwinden, ihn aus der Wohnung zu schaffen.
Sie hatte Brendas und Lauras Einladungen zu Silvesterpartys abgelehnt, da sie nicht in Feierstimmung war. Ihre Eltern hatten sie und Austin zu einem Neujahrs-Brunch eingeladen, “um Austin besser kennenzulernen”, aber auch ihnen hatte Pat gesagt, sie habe bereits andere Pläne. Sie brachte es nicht übers Herz, ihrer Mutter zu gestehen, dass sie mit Austin Schluss gemacht hatte.
Sie griff nach einer Akte auf dem Schreibtisch und nahm das Gespräch mit Laura wieder auf. “Ich muss noch die Werbebroschüre für ein Ferienhotel beenden”, sagte sie. “Es wird heute spät. Macht euch einen schönen Abend, du und Brenda.”
“Wie du willst”, antwortete Laura widerstrebend. “Ist morgen nicht der Tag, an dem über die Beförderung entschieden wird?”
“Ja”, erwiderte Pat lustlos. “Morgen früh findet die Vorstandssitzung statt, und mittags werde ich es erfahren.”
“Nun, dann viel Glück, und halt mich und Brenda auf dem Laufenden.”
Pat rang sich ein schwaches Lächeln ab. “Ja, natürlich, danke.”
Als sie auflegte, war es kurz nach sechs, und es wurde stiller im Gebäude, als die anderen Mitarbeiter gingen. Noch eine Stunde, dachte sie, dann geh ich auch – obwohl der Gedanke an ihre stille leere Wohnung sie bedrückte.
“Sie wollen wohl im letzten Augenblick noch einen guten Eindruck auf mich machen?”
Loudens bissige Stimme ließ Pat erschaudern, und sie drehte sich zu ihrem Chef um, der in der Tür zu ihrem Büro erschienen war. “Nein, ich tue nur meine Arbeit und versuche meinen Abgabetermin einzuhalten. Im Übrigen bin ich sicher, dass Sie längst entschieden haben, wer befördert wird.”
Gemächlich trat er ein und zog die Tür hinter sich zu. Pats Herz klopfte unwillkürlich schneller, und Unbehagen beschlich sie.
Sein Blick glitt über ihre Seidenbluse und dann wieder zu ihren Augen, als er näher trat. “Ich werde meine endgültige Entscheidung erst morgen vor Beginn der Sitzung bekannt geben. Es ist noch nicht zu spät, Sie als Erste auf die Liste zu setzen.” Es war eine unverhohlene Anspielung, dass sie bisher nicht die Spitzenkandidatin für die Position war. “Wie wär’s mit Dinner heute Abend?”
Da sie nicht mit Louden allein sein wollte, erhob sie sich und griff nach ihrem Aktenkoffer. “Ausgeschlossen. Austin wartet schon auf mich zu Hause.”
“Hören Sie doch auf, mir etwas vorzumachen, Pat”, entgegnete er spöttisch.
Pats Herz schlug schneller. Um Ruhe zu bewahren, sammelte sie Akten ein und steckte sie in den Koffer. “Ich weiß nicht, was Sie meinen.”
Er stützte die Hände auf den Schreibtisch und beugte sich zu ihr vor. “Er ist ein Stripper”, sagte er triumphierend.
Ihr lief es kalt über den Rücken. “Ich fürchte, ich verstehe nicht …”
Ein tückisches Lächeln erschien um Loudens schmale Lippen. “Austin McBride ist ein Stripper, eine Fantasie zum Mieten – oder in Ihrem Fall, ein professioneller Begleiter, der ein höheres Honorar erhalten hat, als ich für derartige Dienste fordern würde.”
Er wusste zu viel, und sie hatte keine Ahnung, wie er es herausgefunden hatte. Sie sah ihn ihren Tisch umkreisen wie ein Raubtier, das zum Angriff ansetzt, und ließ rasch die Schlösser ihres Aktenkoffers zuschnappen.
“Wollen Sie denn gar nicht wissen, wie ich es erfahren habe?”, fragte er. “Janet sagte, Ihr Freund sei ihr auf der Weihnachtsfeier bekannt vorgekommen, und dann fiel ihr ein, wo sie ihn gesehen hatte: auf einer Party, wo er als Polizist verkleidet strippte. Ich brauche ja wohl nicht zu sagen, dass ich das sehr interessant fand, und während Sie heute beim Lunch waren, fand ich eine Visitenkarte und eine Quittung über tausend Dollar für ’Dienstleistungen’ in Ihrer Schreibtischschublade.”
Wilder Zorn erfasste sie, und wütend fuhr sie Louden an: “Sie haben
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