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Happy birthday - Pat!

Happy birthday - Pat!

Titel: Happy birthday - Pat! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janelle Denison
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sonst noch einen Grund, warum Sie hereingeschaut haben?”
    Er sah sie einen langen Moment eindringlich an. Ihr deutlicher Wink, dass sie ihn loswerden wollte, ließ ihn offenbar kalt. “Janet sagte mir, dass sie von Ihnen noch keinen Bescheid wegen der Weihnachtsfeier hat. Sie wollen die Party des Jahres doch sicher nicht versäumen?”
    Pat hasste die scheinheilige Art, mit der er sie festzunageln versuchte. Sie hatte nicht vorgehabt, an der Weihnachtsfeier teilzunehmen, hauptsächlich weil sie jeglichen privaten Kontakt mit ihrem Chef meiden wollte. Aber jetzt hatte er sie in der Zange.
    “Ich war so beschäftigt, dass ich völlig vergessen habe zu antworten.” Das war eine glaubwürdige Entschuldigung, fand Pat. “Betrachten Sie dies als meine Zusage.”
    “Für eine oder zwei Personen?”
    Auf diese Frage war sie nicht gefasst gewesen, und dummerweise fiel ihr hierauf keine plausible Antwort ein. “Ich …” Sie sah, wie Louden den Blick auf ihren Ringfinger heftete. “Sagen Sie Janet, sie soll zwei Personen vormerken.”
    Er zog überrascht die Augenbrauen hoch. “Oh, wir werden also endlich den geheimnisvollen Freund kennenlernen.”
    Nun hatte sie den Schlamassel. Ihre kleine unschuldige Notlüge brachte sie in ernsthafte Schwierigkeiten. Dies war das erste Mal, dass Louden nach monatelanger Zurückhaltung eine deutliche Anspielung auf ihren Freund machte. Offenbar hatte er trotz des Ringes Zweifel bekommen, dass dieser Freund existierte.
    “Wie heißt er?”, fragte er betont beiläufig.
    In ihrem Kopf herrschte totale Leere. “Wie bitte?”, fragte sie, um Zeit zu gewinnen. Aber sosehr sie in ihrem Hirn grub – ihr fiel kein Name ein.
    “Ihr Freund”, wiederholte Louden sanft. “Er hat doch einen Namen, oder?”
    “Ja, natürlich.” Ein Name, Pat! Nenn irgendeinen Namen! Aber sie kam nicht einmal auf die Namen ihrer drei Brüder.
    “Also, wie heißt er? Meine Sekretärin braucht die Namen der Gäste für die Tischkarten.”
    Ihr schwirrte der Kopf. Du lieber Himmel, was hatte sie sich da nur eingebrockt! Sie atmete tief durch und räusperte sich. “Also … ich denke, ich sollte mich erst mal vergewissern, ob er auch wirklich mitkommen möchte. Wir haben über die Weihnachtsfeier gesprochen, aber offen gestanden hat er nicht ausdrücklich zugesagt. Es ist wohl besser, wir reden noch mal drüber.”
    Louden sah sie forschend an und grinste boshaft. Aufreizend lässig hob er Pats linke Hand hoch und strich mit der Fingerspitze über ihren Ring. Ihr wurde eiskalt bei der Berührung. “Wissen Sie, Patricia”, sagte er langsam, “für eine Frau, die fest mit jemandem zusammen ist, fällt es Ihnen erstaunlich schwer, sich an die einfachsten Ihren Schatz betreffenden Dinge zu erinnern. Vielleicht ist er gar nicht so wichtig in Ihrem Leben, wie Sie alle glauben machen.”
    Pat riss ihre Hand fort. “Das ist lächerlich!”
    Er hob zweifelnd die Augenbrauen, und in ihrer Panik griff sie nach dem einzigen Namen, der noch in ihrem Gedächtnis war. “Austin”, platzte sie heraus.
    Louden war sichtlich verwirrt über ihren Ausbruch. “Wie bitte?”
    Sie gab sich innerlich einen Ruck und erklärte mit fester Stimme: “Mein Freund heißt Austin.” Und da sie nun schon so weit gegangen war, beschloss sie, weiterzumachen und erst später an die Konsequenzen zu denken. “Austin McBride.”
    Louden ließ sich vom Schreibtisch gleiten, richtete sich kerzengerade auf und blickte mit einem arroganten Ausdruck zu ihr hinab. “Dann würde ich vorschlagen, Sie rufen ihn baldmöglichst an und fragen ihn, ob er Sie auf die Weihnachtsfeier begleiten wird. Bei Büroschluss muss Susan die Teilnehmerzahl haben.” Damit verließ er ihr Büro.
    Pat sah ihm finster nach. Louden Avery hatte sie in die Ecke gedrängt, und es gab nur einen einzigen Weg, der aus ihrem Dilemma herausführen könnte. Sie brauchte einen Mann für einen Abend, einen “Freund”, der auf seinem Territorium keine Eindringlinge dulden würde. Louden musste ein für alle Mal akzeptieren, dass sie als Frau tabu für ihn war, und sie fortan als eine unschätzbare Mitarbeiterin sehen – als die einzige Person in der Firma, die für den Posten des Art Directors qualifiziert war.
    Pats Plan stand. Blieb nur zu hoffen, dass ihr Fantasie-Mann für den kommenden Samstagabend noch nicht gebucht war. Sie griff nach dem Telefonhörer und wählte Austin McBrides Geschäftsnummer. Nach dreimaligem Läuten schaltete sich der Anrufbeantworter ein.

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