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Happy End am Mittelmeer

Happy End am Mittelmeer

Titel: Happy End am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raye Morgan
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nicht?“
    „Das sagte ich wohl.“
    „Aber wir wissen nicht, wer die Bösen sind, oder? Ich meine, wir wissen, dass sie zu diesen Putschisten aus Ambria gehören, aber wir wissen nicht, wie sie aussehen oder wie sie heißen. Richtig?“
    „Ganz richtig. Das ist ein ziemlich großes Problem, findest du nicht?“
    „Ich finde, das ist irgendwie verrückt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Vielleicht hätten wir im Penthouse bleiben und dort auf sie warten sollen. Dann wüssten wir jetzt mehr. Außerdem kannst du nicht dein ganzes Leben immer auf der Flucht sein.“
    „Ich weiß es nicht. Ich habe gerade erst damit angefangen.“
    Sie gab einen Laut der Verzweiflung von sich, und er lächelte.
    „Wir haben ein Ziel, Ayme. Wir sind nicht zum Spaß auf der Flucht.“
    „Ach was? Wie wär’s, wenn du mich einweihst, wo sich dieses Ziel befindet?“
    „Noch nicht.“
    Ihr Seufzer klang leicht ungeduldig. „Aber dann störe ich doch nur. Ich kann nicht begreifen, warum du mich mitgenommen hast.“
    „Weil ich mich irgendwie für dich verantwortlich fühle. Weil du meine Hilfe brauchst. Reicht das?“
    „Du willst mir also wirklich helfen?“
    „Natürlich. Ich habe es dir doch versprochen.“
    Sie lehnte sich in den Sitz zurück und versuchte nachzudenken. Sagte man nicht so etwas wie ‚vom Regen in die Traufe kommen‘? Genau so kam sie sich gerade vor. Schon bei der Suche nach Cicis Vater hatte sie sich hilflos gefühlt. Jetzt suchte sie immer noch nach diesem Mann und wurde auch noch von Attentätern verfolgt.
    Es war fast, als hätte sie das nächste Level in einem Videospiel erreicht. Plötzlich wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht, und man musste schneller werden.
    Wie es aussah, gehörte David einer Liga an, die das jetzige Regime in Ambria stürzen wollte. Schade nur, dass sie nicht mehr darüber wusste, sodass sie entscheiden konnte, ob er zu den Guten gehörte oder nicht, oder ob …
    Leise Geräusche von der Rückbank unterbrachen ihre Überlegungen und signalisierten ihr, dass Cici wieder wach war. Aber diesmal weinte die Kleine nicht, sondern gluckste so vergnügt vor sich hin, als wüsste sie, dass sie den Küstenort erreicht hatten, in dem sie übernachten wollten.
    „Wo werden wir uns einmieten?“, fragte Ayme und blickte im Vorbeifahren sehnsüchtig auf das herrliche Grandhotel Ritz mit seinen livrierten Pagen, die vor den großen Glastüren die Gäste in Empfang nahmen.
    „Wir müssen noch ein bisschen weiter“, antwortete David, bremste ab, um ein Straßenschild zu lesen, und bog in eine Nebengasse ein.
    Sie fuhren noch ein ganzes Stück und entfernten sich immer mehr von den eleganten, festlich illuminierten Eingangsbereichen und den großen leuchtenden Laternen davor. Bald waren sie ganz von Dunkelheit umgeben.
    „Da wären wir“, meinte David irgendwann und fuhr auf einen etwas schäbigen Parkplatz. „Das ist das Gremmerton.“
    Ayme sah nur Ölpfützen und eine fleckige Hauswand. „Eine fabelhafte Adresse“, murmelte sie leise zu sich selbst.
    „Hast du etwas gesagt?“ David schaute flüchtig zu ihr, als er den Motor abschaltete.
    „Nein“, antwortete sie schlecht gelaunt. „Nichts.“
    Er verzog das Gesicht. Er wusste genau, was sie dachte, aber er bemühte sich nicht, ihr zu erklären, warum er ausgerechnet dieses Hotel gewählt hatte. Das musste sie schon selbst herausfinden. Wollte man nicht gefunden werden, sollte man sich besser an Orte begeben, an denen einen niemand vermutete.
    „Wir haben kaum noch Milchpulver“, bemerkte er, als sie das Gepäck aus dem Auto nahmen, um es ins Hotel zu tragen.
    „Als wir eben abbogen, habe ich an der Ecke einen Supermarkt gesehen. Wenn wir auf unserem Zimmer sind und du kurz auf Cici aufpassen könntest, würde ich schnell dorthin laufen und etwas kaufen.“
    „Einverstanden.“
    Ihr Zimmer lag im zweiten Stock. Es war nicht wirklich schlecht, obwohl in einer Ecke die Tapeten abblätterten und von der Decke nur eine nackte Glühbirne baumelte.
    Aber es gab nur ein Bett.
    Sie sah es eine ganze Weile starr an und warf schließlich David einen ratlosen Blick zu. „Was machen wir jetzt? Eventuell können wir um ein Beistellbett bitten.“
    „Nein“, antwortete er ruhig und beobachtete fasziniert ihre wechselnde Mimik. „Wir tun so, als wären wir eine Familie. Wir werden uns das Bett teilen.“
    Sie machte große Augen. „Ich weiß nicht, ob das richtig ist.“
    Er verbiss sich ein Lächeln und musste sich räuspern, ehe er

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