Happy End am Mittelmeer
ihre gemeinsame Sache unterstützte. Das gehörte zu den Verpflichtungen eines Prinzen.
„Familien sind die Bausteine unserer Gesellschaft“, redete Monte munter weiter. „Heirate, lebe in einer stabilen Beziehung. Das haben wir doch schon besprochen. Nur so hilfst du uns, das Ambria von morgen zu gestalten.“
„Das will ich ja auch“, warf David schnell ein. „Sorry, Monte. Ich bin nur müde und gerade etwas gereizt.“
„Gut. Warte, bis du sie siehst. Sie ist wunderschön. Sie ist intelligent. Und sie will dir mit ihrem ganzen Herzblut zur Seite stehen und dafür kämpfen, das Regime des Granvilli-Clans zu stürzen.“ Man hörte seine Freude. „Ich habe keine Sorge über deine Reaktion. Es wird dich umwerfen, wenn du sie siehst.“
„Bestimmt.“
David widersprach nicht, aber verzog das Gesicht, weil er Montes Lobeshymne doch etwas übertrieben fand. Andererseits konnte er seine Meinung auch nicht einfach abtun. Er hatte sich so viele Jahre ziellos treiben lassen, arbeitete für das Unternehmen seines holländischen Vaters, machte dort seine Sache auch gut, doch er war nicht mit dem Herzen dabei. Erst seit Monte und er sich gefunden hatten, wusste er, wofür er lebte. Es war seine Lebensaufgabe, seine übrige Familie zu finden und ihr die Rückkehr an die Macht zu ermöglichen.
„Halte mich auf dem Laufenden, so gut du kannst“, verabschiedete sich Monte von ihm, und David versprach es. Er beendete die Verbindung, ging langsam wieder zurück zu Ayme und dem Baby und blieb nur einmal kurz stehen, um das Handy in einen Müllbehälter zu werfen. Er konnte nicht vorsichtig genug sein, und er hatte immer weitere Handys als Reserve dabei.
Die Grünanlage war hübsch, und in der Mitte befand sich ein kleiner See mit einer Brücke, von der aus man einen wunderbaren Blick auf die silbrigen Fischchen hatte, die unten im Wasser hin und her flitzten.
„Sieh nur, Cici. Da sind Fische“, hörte David Ayme sagen, während sie die Kleine so vorsichtig und unsicher über das Geländer hielt, dass er lächeln musste.
„Ich glaube, sie ist noch etwas jung, um schwimmen zu gehen“, merkte er an. „Komm, gib mir lieber die Kleine, bevor sie ins Wasser fällt.“
Wie selbstverständlich nahm er Cici in den Arm. Ayme seufzte. Bei ihm sah es so leicht aus, und ihr bereitete es solche Schwierigkeiten.
Sie blieb hinter ihm stehen und schaute ihm eine Weile zu. Als er sich zu ihr drehte und sich ihre Blicke begegneten, sah sie jedoch schnell weg. Nach wie vor brodelten viele Fragen in ihr, und sie brauchte einige Antworten.
„Okay, es gibt etwas, das ich noch nicht verstehe“, platzte sie heraus, als sie über den Rasen zurückliefen. „Wenn du Holländer bist, warum interessierst du dich dann so für Ambria?“
Erst sah er erschrocken aus, danach wie jemand, der etwas zu verbergen suchte. „Wie kommst du darauf, dass ich mich für Ambria interessiere?“
„Ich bitte dich! Was du auch sagst, es schwingt immer mit.“
Hm. Das war keine gute Neuigkeit. Er musste besser aufpassen. Auf der anderen Seite war es auch unhöflich, ihr solche Informationen vorzuenthalten. Bald würden es alle wissen. Sobald er in Italien war, würde wahrscheinlich alles aufgedeckt werden. Ganz bestimmt war es mehr als fair, wenn sie zu den Ersten gehörte, die es erfuhren. Nur jetzt noch nicht.
„Wir können später darüber reden“, sagte er ausweichend.
„Moment mal.“ Sie stellte sich vor ihn und stemmte empört die Arme in die Hüften. „Dagegen protestiere ich.“
Ihre dunklen Augen blitzten, und ihr hübsches Gesicht drückte Entschlossenheit aus. In diesem Moment über sie zu lachen war keine gute, aber eine verlockende Idee. Ayme sah so verdammt süß aus.
„Wovon sprichst du?“, fragte er nun.
Kopfschüttelnd seufzte sie. „Ich begreife es nicht. Vor wem fliehen wir, verflixt?“
„Vor der Gefahr.“
„Welcher Gefahr?“ Sie hob die Hände in die Luft. „Ich verstehe nicht, wodurch ich mich in Gefahr gebracht habe. Ich bin nur mit einem Flugzeug nach England gejettet, um nach Cicis Vater zu suchen. Brachte mich das etwa in Gefahr?“
David raufte sich das Haar. „Nicht direkt. Es brachte mich in Gefahr.“ Er atmete tief ein und langsam wieder aus. „Und da wir gerade Verbündete sind, brachte es dich auch in Gefahr.“
Sie hob das Kinn und musterte ihn mit einer Spur von Rebellion im Blick. „Dann sollte ich nicht mehr deine Verbündete sein.“
Das war ihr einfach so herausgerutscht, und sie war
Weitere Kostenlose Bücher