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Happy End am Mittelmeer

Happy End am Mittelmeer

Titel: Happy End am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raye Morgan
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antworten konnte. „Meinst du etwa, Ayme, dass ich mich nicht unter der Kontrolle habe? Meinst du wirklich, ich würde in der Nacht über dich herfallen?“
    Sie guckte sehr streng. Offenbar war es genau das, was sie befürchtete.
    „Okay“, sagte sie. „Um ehrlich zu sein, ich habe noch nie mit einem Mann in einem Bett geschlafen.“
    „Nein!“ Er tat überrascht, und wünschte gleich, er hätte es nicht getan.
    Er wollte nicht, dass sie glaubte, er mache sich über sie lustig. Ihre Betroffenheit war wirklich süß. Verglichen mit anderen Frauen, die er kannte, bezaubernd.
    „Nein, wirklich“, sagte sie ernst. „Ich weiß nicht, was dann passiert. Ich … kenne Männer nicht sehr gut.“ Bekümmert schüttelte sie den Kopf. „Man liest so viel …“
    „Ayme, vergiss, was du gelesen hast.“
    Er streckte die Hand nach ihr aus. Es schien ihm selbstverständlich, sie zu trösten. Er nahm ihr hübsches Gesicht in seine Hände und lächelte sie an.
    „Pass auf, was ich dir jetzt sage. Ich will nicht verhehlen, dass ich mich zu dir hingezogen fühle. Aber das hat nichts zu bedeuten. Und außerdem kann ich damit umgehen. Ich werde nicht mitten in der Nacht verrückt vor Lust werden.“
    Sie nickte, aber blickte immer noch zweifelnd. Es hatte also nichts zu bedeuten, wenn er sich zu ihr hingezogen fühlte.
    Mittlerweile war ihm klar geworden, dass er sie überhaupt nicht hätte anfassen sollen, und er zog sich zurück und schob die Hände in die Taschen seiner Jeans.
    Er hatte gesagt, dass ihm die Berührung und Nähe nichts bedeuteten. Jede Anziehung zwischen ihnen war nur ein natürlicher Geschlechtstrieb, mehr nicht. Auf eine andere Frau hätte er genauso reagiert.
    Na toll , dachte sie traurig. Erst einem Mädchen das Herz zum Rasen bringen. Und dann sagen, es hätte nichts zu bedeuten.
    Aber was hatte sie erwartet? Sie schaute ihn an. Er war ein außergewöhnlicher Mann. Wahrscheinlich traf er sich mit vielen außergewöhnlichen Frauen. Und wahrscheinlich hielt er sie für jung und dumm, weil sie ihn mittlerweile so anhimmelte.
    Er räusperte sich, wünschte, er würde Frauen verstehen. Sie schien unglücklich, und er wusste nicht, ob es wegen der Bettsituation war, oder ob sie etwas anderes störte. „Also, wir werden einfach etwas improvisieren, okay?“
    „Okay“, sagte sie leise.
    „Du schläfst auf deiner Seite, ich auf meiner. Wenn es dir ein besseres Gefühl gibt, markieren wir die Grenze in der Mitte mit Kissen.“
    „So ganz altmodisch-puritanisch?“
    „Wenn du es möchtest.“
    Sie schien irgendwie erleichtert, aber er war es nicht. Nach wie vor spürte er die zarte Haut ihres Gesichts in seinen Händen. Er hätte sie nicht anfassen sollen.
    „Wo ist das Bad?“, fragte sie und sah sich suchend um.
    „Auf dem Flur.“
    „Was?“ Sie schüttelte sich. Das auch noch. „Auf dem Flur?“
    „Richtig.“
    „O nein, ich kann doch kein öffentliches Bad benutzen.“ Sie schüttelte den Kopf, als reichte es ihr jetzt endgültig. „Bist du verrückt?“
    „So ist das nun mal in alten Hotels. Du wirst schon damit klarkommen.“
    „Werde ich nicht!“ Aufs Äußerste empört ließ sie sich mit einem Plumps auf das Bett fallen. „Bring mir bitte eine Waschschüssel. Ich werde das Zimmer nicht verlassen.“
    Sie biss sich auf die Lippe. Das war doch nicht sie, oder? Unmöglich. So war sie doch sonst nicht. Sie war doch keine hysterische Person. Aber anscheinend hatte sich auf einmal alles gegen sie verschworen, und da war es aus ihr herausgeplatzt.
    Sie war müde, sie war verängstigt, sie wusste nicht, wohin die Reise ging und was geschehen würde, wenn sie am Ziel waren. Kein Wunder, dass sie so gereizt war.
    Aber das musste sie nicht an David auslassen. Im Grunde war er sehr geduldig. Eigentlich war er ein wunderbarer, geduldiger Mann. Weshalb ihr alberner Wutanfall umso schlimmer wog. Ayme spürte, wie sie rot wurde.
    Langsam schaute sie zu ihm auf. „Tut mir leid“, sagte sie und versuchte, nicht zu weinen. „Ich werde mir dieses Bad jetzt mal ansehen. Es wird sicher großartig sein.“
    Er schaffte es nur unter Aufbringung seiner ganzen Willenskraft, nicht über ihr süßes, drolliges Gesicht zu lachen. Er zog sie mit beiden Händen hoch. „Komm schon. Du kannst das. Andere haben es auch überlebt.“
    Er lächelte zu ihr hinunter, als sie zu ihm aufschaute. Er war so nah. Ein, zwei flüchtige Sekunden schoss ihr eine Fantasie, ein blitzartiges Bild davon durch den Kopf, wie es sein

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