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Happy End am Mittelmeer

Happy End am Mittelmeer

Titel: Happy End am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raye Morgan
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seiner Flucht sagen und wie er ihr begreiflich machen konnte, dass Ayme vorübergehend bei ihr bleiben musste. Die beiden Frauen verstanden sich gut und unterhielten sich munter, während Marjan ein Gästezimmer für Ayme und das Baby vorbereitete. Und als Cici weinerlich wurde, half sie Ayme, die Kleine zu beruhigen.
    „Du schaffst das so leicht wie David.“ Ayme warf ihr einen bewundernden Blick zu.
    „Ach, bei uns gab es immer Babys, um die wir uns kümmerten.“ Lächelnd sah sie zu Ayme. „Sie wollen Ihr Baby bestimmt bei sich im Zimmer, oder?“
    „Oh, natürlich.“
    „Wir haben, glaube ich, noch eine passende Babywiege“, erklärte Marjan. „Aber sagen Sie, nach der langen Fahrt haben Sie doch bestimmt Hunger. Wenn Sie mögen, mache ich Ihnen etwas Kartoffelsuppe warm.“
    Dankbar ließen sich Ayme und David wenig später die Suppe schmecken. Anschließend schickte Marjan die müde Ayme, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, ins Bett und wandte sich ihrem Bruder zu.
    „Es ist nicht ihr Baby, oder?“, platzte sie gleich heraus.
    David lächelte irritiert. „Wie hast du das so schnell gemerkt?“
    „Nun, sie geht etwas unbeholfen mit der Kleinen um. Und sie sieht sie auch nicht so an, wie eine Mutter es tun würde.“
    David nickte langsam. „Du hast recht. Aber sie ist lange nicht mehr so unbeholfen wie anfangs. Sie hat schon viel gelernt. Du hättest sehen sollen, wie sie die Kleine wickelte, kurz nachdem sie bei mir aufgekreuzt war.“
    „Und trotzdem behauptete sie, das Baby sei ihres?“
    „Ja. Aber als ich sie in einem Buch über Babypflege nachschlagen sah, dachte ich mir schon, dass sie mir etwas vorschwindelt.“
    Marjan lächelte. „Willst du mir nicht die ganze Geschichte erzählen?“
    Zerknirscht sah er sie an. Er wusste nicht genau, wie er ihr es sagen sollte.
    „Vielleicht verrätst du mir einfach, wohin ihr beide wollt.“
    „Wir sind nicht ‚wir beide‘“, wehrte David ab. „Wir sind kein Paar.“
    „Nicht?“
    „Nein. Ich fahre nach Italien. Und sie …“ Er seufzte. „Ich hatte gehofft, sie könnte einige Tage bei dir bleiben.“
    „Natürlich.“ Sie nickte wissend. „Ich las gerade in der Zeitung vom Tod des Letzten aus der alten Generation der ambrischen Königsfamilie. Thaddeus hieß er, nicht wahr? In diesem Zusammenhang stand auch etwas von einer Trauerfeier in Italien.“
    David sah sie verblüfft an. „Interessant“, gab er sich bedächtig.
    „Ja.“ Sie lächelte unschuldig. „Willst du dorthin?“
    Davids Herz hämmerte etwas schneller.
    „Warum fragst du?“
    „Nur so.“ Sie stand auf. „Magst du noch mehr Suppe?“
    Er antwortete nicht. Sah sie nur ganz lange an. „Wie hast du davon erfahren?“, brachte er schließlich hervor.

9. KAPITEL
    „Ach, David.“ Marjan zerzauste ihm liebevoll das Haar. „Ich habe mir schon lange meine eigenen Gedanken gemacht, wer du bist und warum du vor so vielen Jahren mitten in der Nacht zu uns kamst.“
    Er konnte sie immer wieder nur verblüfft ansehen. Er hatte nicht einmal geahnt, dass sie es wusste. „Ich hoffe, du behältst diese Gedanken für dich.“
    „Oh, das mache ich. Mir ist die Gefahr bewusst.“ Sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hand in ihre. „Ich fand es vor Jahren heraus. Erinnerst du dich an den Sommer, als du fünfzehn warst? Auf einmal hattest du mehr Interesse daran, Bücher zu lesen als mit uns wie früher einen Fahrradausflug zu den Kanälen zu machen. Du schienst wie besessen von diesen Büchern. Ich konnte mir das nicht erklären, also sah ich nach und stellte fest, dass es darin um Ambria ging. Um diesen kleinen Inselstaat, über den kaum jemand etwas wusste. Aber du warst ganz verrückt danach, und ich war eifersüchtig. Mein Kumpel war Feuer und Flamme für etwas anderes, und ich war nicht mehr so wichtig für ihn.“
    Er drückte ihre Hand, und sie lächelte ihn an.
    „Also fing ich an, auch in diesen Büchern zu lesen, und stieß dort auf Informationen zu den verschollenen Prinzen. Sie verschwanden etwa zu der Zeit, als du zu uns kamst, und ich sah mir Fotos der königlichen Familie an. Da wusste ich es. Es war eine große Geschichte. Mein Bruder, der Prinz.“
    Er seufzte. „Wissen es die anderen?“
    „Nein, ich glaube, keiner von ihnen hat sich je gefragt, warum du zu uns kamst, wo du herkamst oder warum eine Familie mit fünf Kindern noch eins mehr wollte. Sie gingen einfach davon aus, dass deine Familie eine enge Freundschaft mit unseren Eltern

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