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Happy End auf Kritos

Happy End auf Kritos

Titel: Happy End auf Kritos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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zehn Jahren war er nämlich ganz
    selbstverständlich davon ausgegangen, dass er als Mann in jeder Hinsicht mehr Urteilsvermögen hatte.
    "Ich mag dich ohne Make-up lieber", hatte er ihr damals gesagt. "Natürliche Frauen gefallen mir besser."
    Sie hatte daraufhin nicht darauf verzichtet, sondern sich nur dezenter geschminkt.
    "Du bist noch zu jung für einen Nachtclub", hatte er erklärt.
    "Und Alkohol in der Öffentlichkeit ist für dich auch noch tabu.
    Also bleibst du zu Hause."
    Darüber hatten sie sich gestritten, und sie, Olympia, war ermuntert von Katerina -
    der Clique gegen Gregoris'
    ausdrücklichen Wunsch in den Club gefolgt. Dort hatte sie dann den wahren Grund erfahren, weshalb Gregoris sie nicht hatte dabeihaben wollen. Die Enttäuschung über seinen Verrat und die Schmach saßen noch genauso tief wie vor zehn Jahren.
    Als das ausgedehnte Hochzeitsmahl schließlich vorüber war, nahm Gregoris ihren Arm und führte sie in die Mitte des Saals.
    Olympia legte den Kopf zurück und sah ihn an. "Und ich hatte gedacht, dass wir um diese Zeit schon Porzellan zerschlagen würden ... Natürlich nur, um der Tradition Genüge zu tun.'"
    "Noch so eine unpassende Bemerkung, und ..."
    "Und was?" Sie wusste, dass es ihr nur schaden konnte, aber es reizte sie einfach, ihn aus der Reserve zu locken.
    "Das wirst du dann schon sehen."
    "Versprechungen, nichts als leere Versprechungen! Das war schon immer deine Spezialität."
    Seine Augen funkelten gefährlich. Unvermittelt neigte er den Kopf und küsste sie so heftig, dass ihr schwindelig wurde. Die Musik rauschte ihr in den Ohren, und sie fühlte sich schwach und den Gefühlen, die er in ihr wachgerufen hatte, hilflos ausgeliefert. Besitzergreifend zog er sie noch enger an sich. Er schien genau zu wissen, wie sehr sie ihn begehrte.
    Als der letzte Ton verklungen war, blieb Gregoris stehen und nahm ihre Hand von seiner Schulter. "Ich mag es, wenn du dich so hingebungsvoll an mich schmiegst, Olympia."
    Olympia hasste sich dafür, dass sie schwach geworden war.
    Ohne daran zu denken, dass es ihre eigene Hochzeit war, ließ sie Gregoris mitten auf der Tanzfläche stehen.
    Bevor sie jedoch auch nur drei Schritte in dem mittlerweile ziemlich dichten Gedränge vorangekommen war, verbeugte sich Perikles vor ihr und forderte sie auf. "Es wird Zeit, dass ich meine neue Schwägerin etwas besser kennen lerne", sagte er und führte sie sicher und geschickt durch die tanzenden Paare.
    "Olympia, es tut mir wirklich Leid, dass dir meine Eltern diesen Tag verderben. Ehrlich gesagt, kann ich mir gar nicht vorstellen, warum sie das tun. Weißt du es? Vor zehn Jahren war ich ein kleiner Junge, der nichts mitbekam, heute ist das anders.
    Also, warum sieht meine Cousine Katerina plötzlich
    verschlagen aus wie eine hinterhältige Katze? Welches Geheimnis kennt sie, aber ich nicht?"
    Die Bezeichnung "hinterhältige Katze" fand sie äußerst treffend. Auf gewisse Art war es schon beeindruckend gewesen, wie Katerina vor Gregoris die gekränkte Unschuld gespielt hatte. Das konnte sie Perikles natürlich nicht sagen.
    "Eins verstehe ich überhaupt nicht", fuhr Perikles fort.
    "Warum lässt Gregoris es zu, dass unsere Eltern dich in aller Öffentlichkeit schneiden?"
    "Vielleicht weil ich unehelich geboren bin."
    Von diesem Argument ließ sich Perikles jedoch nicht
    überzeugen. "Nein, Olympia. Meine Eltern mögen zwar konservativ sein, aber selbst für meine Mutter wäre das kein Grund, während der Trauung ihres ältesten Sohnes verzweifelt zu schluchzen."
    Olympia schluckte. Auf diese Information hätte sie gut verzichten können.
    "Und weil meine Eltern nie einen Hehl daraus gemacht haben, was sie von Gregoris' Verbindung mit Gisele Bonner halten, erstaunt mich ihr Benehmen noch mehr", meinte er naiv.
    Gisele Bonner. Der Name sagte ihr nichts, doch sie würde ihn sich merken. "Lieber Perikles, dass Mütter mit der Wahl ihres Sohnes nicht einverstanden sind, ist eine recht häufige Erscheinung."
    "Olympia, du versuchst mich abzuspeisen wie ein lästiges Kind! Aber das bin ich schon lange nicht mehr. Ich werde aber dahinter kommen, worauf du dich verlassen kannst!"
    "Und ich hole mir jetzt meine Braut zurück, worauf du dich verlassen kannst." Gregoris stand plötzlich vor ihnen, löste seinen Bruder ab und tanzte mit ihr weiter.
    "Perikles redet zu viel, und Diskretion ist auch nicht gerade seine Stärke."
    "Er war nicht indiskret", widersprach Olympia. Perikles wusste schließlich nicht, dass

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