Happy End auf Kritos
und ließ sie einfach stehen. Allzu schnell musste sie aber feststellen, dass es ihr überhaupt nicht passte, als er ihrem Rat folgte und mit einem hübschen Mädchen tanzte. Um mit ihrem Kummer allein zu sein, zog sie sich in die Küche zurück.
"Gregoris hat immer mehrere Eisen im Feuer", bemerkte Lukas gehässig, als er sie mit verweinten Augen dort fand.
"Davor hätte man dich warnen sollen. Aber ich mache dir einen Vorschlag..."
Sie mochte Lukas von Anfang an nicht. Weshalb, konnte sie sich erst erklären, als es schon zu spät war. Er war einerseits stolz darauf, Gregoris' Freund zu sein, andererseits war er jedoch eifersüchtig auf Gregoris, da dieser reicher, attraktiver und beliebter war als er selbst.
"Warum sollten wir beide nicht auch unseren Spaß haben?"
"Unseren Spaß haben? Wie meinst du das?" Olympia blickte ihn verständnislos an. Sie wusste nämlich, dass er hinter Katerina her war, die zwar heftig mit ihm flirtete, sich aber auf nichts einlassen wollte und nur mit ihm spielte.
"Eine gute Frage, Olympia. Die Antwort würde mich nämlich auch interessieren." Unbemerkt war Gregoris eingetreten und lehnte am Türrahmen.
Erschrocken fuhr Lukas herum. Gregoris sagte leise einige Worte auf Griechisch, und Lukas wurde rot und verließ umgehend die Küche.
"Was hast du ihm gesagt?" erkundigte sich Olympia.
"Dass ich ihn umbringen werde, wenn er dir noch einmal zu nahe kommen sollte." Gregoris beugte sich vor und küsste sie zärtlich, aber nicht so, wie sie es sich für ihren ersten Kuss erträumt hatte. Trotzdem eroberte er ihr Herz im Sturm.
"Du gehörst mir, du bist meine Freundin", sagte er.
Als sie ihrem Großvater erzählte, dass Gregoris und sie sich ineinander verliebt hätten, lächelte er nur und nickte zufrieden.
Und sie dachte sich nichts dabei, dass Spiros Manoulis überhaupt nicht überrascht war, genauso wenig wie sie sich daran störte, dass sie Gregoris nie allein, sondern immer nur in Gesellschaft sah. Nur dass Katerina ihr gegenüber immer abweisender wurde, fiel ihr auf. Aber da sich für sie alles um Gregoris drehte, berührte das Verhalten ihrer Freundin sie nicht weiter.
Olympia war verblüfft, als Gregoris sie sechs Wochen später fragte, ob sie ihn heiraten wolle. "Ich hab dich wirklich gern", sagte er nicht gerade leidenschaftlich. Dabei blickte er so konzentriert durch die Windschutzscheibe seines Sportwagens, als hinge sein Leben davon ab. "Du bist häuslich und magst Kinder. Wenn wir älter sind, werden wir bestimmt eine gute Ehe führen."
Sie war zwar enttäuscht, dass er ihr nicht ewige Liebe geschworen hatte, aber er musste sie ja lieben, sonst hätte er sie nicht heiraten" wollen. Überglücklich und wortreich versicherte sie ihm, wie sehr sie ihn bewundere und liebe.
Gregoris schien erleichtert, seine Gesichtszüge entspannten sich, und er lächelte. Olympia wurde erst misstrauisch, als sich abends herausstellte, dass Spiros schon vor ihr von dem Heiratsantrag gewusst hatte.
"Natürlich habe ich zuerst mit deinem Großvater gesprochen, das gehört sich doch so", erklärte Gregoris, als sie ihn darauf ansprach. "Er hält dich für zu jung, deshalb habe ich ihm versprochen, dass wir erst in zwei Jahren, wenn ich mit der Uni fertig bin, heiraten werden."
Dann, auf der großen Gesellschaft, die Spiros gab, um die Verlobung seiner Enkelin anzukündigen, fiel der erste Schatten auf ihr Glück.
"Ich bin so froh, dass Gregoris' Eltern mich akzeptieren", gestand Olympia ihrer Freundin Katerina und seufzte erleichtert.
"Und warum sollten sie dich nicht akzeptieren?" Katerina zuckte die Schultern. "Hier gibt es keine Familie im Raum, die eine Verbindung mit der Erbin der Manoulis-Millionen ablehnen würde."
"Wie bitte?"
"Ach Olympia, hör auf!" Katerina lachte verächtlich.
"Langsam wird deine Aschenputtel-Masche peinlich. Jeder weiß doch, dass du deinen Großvater beerben wirst!"
"Ja, natürlich", antwortete Spiros am Morgen darauf und amüsierte sich über Olympias naive Frage, ob sie eine reiche Erbin sei. "Traust du mir denn zu, dass ich dich, eine Manoulis, nur mit ihrer Garderobe als Mitgift einen Cozakis heiraten lassen würde? Glaubst du denn, ohne dieses Bonbon hätte sich Gregoris' Vater so schnell damit abgefunden, dass sein ältester Sohn sich schon in diesem Alter für immer binden will?"
"Aber..."
"Ich bin ein Selfmademan, Olympia, ich kann keine lange Ahnentafel aufweisen wie die Cozakis, aber mein Vermögen steht ihrem in nichts nach",
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