Happy End auf Kritos
Wangen bemerkte. "Sie war in Tränen aufgelöst, weil du sie erneut vor den Kopf gestoßen hast.
Sie hat sich wegen Unwohlseins entschuldigt, um unsere Hochzeit ohne Aufhebens vorzeitig verlassen zu können."
Die Erkenntnis, dass Katerina sie, genau wie vor zehn Jahren, immer noch bei jeder Gelegenheit ins Unrecht setzte, verursachte Olympia Übelkeit. "Gregoris, glaub mir, das stimmt nicht! Ich ..."
"Du hast dich so benommen, dass ich mich für dich schäme.
Aber keine Angst, ich werde das in Zukunft zu verhindern wissen."
Sie versuchte verzweifelt, sich zu verteidigen. "Gregoris, du bist ungerecht! Sie ..."
"Ich bin an deinen Lügengeschichten nicht interessiert! Wir gehen in zehn Minuten, dann wird uns der Hubschrauber zu meiner Yacht bringen, die in Southampton liegt. Verabschiede dich also jetzt von deiner Mutter", beharrte er.
Hoch erhobenen Hauptes ging Olympia zu Irini, die mit besorgtem Gesicht neben Spiros saß. Dieser stand sofort auf und betrachtete Olympia mit gerunzelter Stirn. "Glücklicherweise ist dein Ehemann jetzt für dein Verhalten verantwortlich", meinte er streng. "Aber lass dir gesagt sein, dass eine Frau ihren Mann nicht in aller Öffentlichkeit brüskiert."
Olympia biss sich auf die Lippe. Schnell stand Irini auf und schloss sie in die Arme. "Pass auf, dass du dir durch deinen Stolz nicht das Glück verbaust", warnte sie sie eindringlich.
Traurig stellte Olympia fest, dass sie es anscheinend niemandem recht machen konnte, und der Tadel ihrer geliebten Mutter traf sie besonders tief. Sie konnte sich jedoch nicht wehren, denn sie hatte sich in ihrem eigenen Lügengespinst verfangen und stand allein zwischen allen Fronten.
Spiros, der bisher stets Gregoris' Partei ergriffen hatte, hielt sie für ein Glückskind, weil sie Gregoris trotz des schrecklichen Skandals damals doch noch vor den Altar hatte locken können.
Ihrer Mutter lag natürlich nichts so sehr am Herzen wie das Glück ihrer Tochter, doch sie musste sich von Spiros ernsthafte Vorhaltungen machen lassen, sie hätte ihr Kind nicht anständig erzogen. Gregoris zürnte ihr, Olympia, weil sie Katerinas Friedensangebot seiner Meinung nach schnöde ausgeschlagen hatte.
Spiros, ihre Mutter und Gregoris, alle hielten sie für die wahre Schuldige.
Gregoris kam und holte sie, noch bevor die zehn Minuten, die er ihr versprochen hatte, um waren. Als ihr bewusst wurde, dass sie in kürzester Zeit allein mit ihm sein würde, fühlte sie erneut Panik in sich aufsteigen.
Welch Ironie des Schicksals! dachte Olympia, als sie sich an seiner Seite von den Gästen verabschiedete. Als seine Verlobte hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als endlich mit ihm allein sein zu dürfen. Sich wie eine frisch vermählte Braut mit ihm zurückziehen zu dürfen wäre für sie damals der Himmel auf Erden gewesen ...
5. KAPITEL
Mit siebzehn hatte sie, Olympia, sich Hals über Kopf in Gregoris Cozakis verliebt. Sie hatte ihr Glück kaum fassen können, dass sie in den Kreis seiner Freunde aufgenommen wurde, denn sie hatte nichts mit ihnen gemeinsam und war schrecklich schüchtern.
In jenem Sommer lernte sie in Griechenland eine völlig neue Welt kennen: Teens, für die das Leben nur aus
Annehmlichkeiten bestand, die Sportwagen fuhren und nur die teuerste Garderobe trugen. Sie blickte jedoch auch tiefer. Sie stellte fest, dass die meisten von ihnen verwöhnt und oberflächlich waren und überhaupt nicht wussten, wie das Leben wirklich aussah, nur Gregoris war reifer und klüger als seine Altersgenossen - und sah obendrein auch noch besser aus.
Zu Anfang ihrer Bekanntschaft hielt sie es für reine Freundlichkeit, dass er sie immer im Auto mitnahm. Nachdem Katerina sie jedoch darauf hingewiesen hatte, dass Spiros und Gregoris' Vater Geschäftsfreunde waren, kam Olympia der Verdacht, dass ihr Großvater Gregoris gebeten haben könnte, sich um sie zu kümmern, solange sie in Griechenland zu Besuch war
"Du hättest meinetwegen nicht diesen Umweg quer durch Athen machen müssen", sagte sie Gregoris eines Abends.
Während der ganzen Party hatte er keinen Alkohol getrunken, nur um sie nach Hause bringen zu können. "Hier fahren schließlich auch Busse."
"Du brauchst mir keine Gesellschaft zu leisten", erklärte er bei einer anderen Gelegenheit. Es war auf einer Fete, die Lukas Theotokas in Abwesenheit seiner Eltern am Swimmingpool gab.
"Amüsier dich doch, ich bin zufrieden, wenn ich den anderen zusehen kann."
Gregoris sah sie daraufhin wütend an
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