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Happy End auf Kritos

Happy End auf Kritos

Titel: Happy End auf Kritos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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sie mit ihm verband, war keine Ehe, sondern ein Vertrag.
    Tränen rannen Olympia über die Wangen. Warum wusste sie nur nicht mehr über Männer, wie sie dachten und was sie fühlten? Warum hatte sie die letzten zehn Jahre das Leben einer Nonne geführt, obwohl es an Einladungen und Verabredungen wirklich nicht gemangelt hatte? Sie war selbst schuld, wenn sie in dieser Beziehung immer noch nicht erfahrener war als eine Siebzehnjährige.
    Als Olympia aus der Wanne stieg, musste sie sich festhalten, so schwindelig war ihr. Beim Griff nach dem Badelaken verlor sie das Gleichgewicht. Erschrocken schrie sie auf, bevor sie mit dem Kopf auf den Boden schlug.
    "Theos mou!" waren die ersten Worte, die wieder in Olympias Bewusstsein drangen. Gregoris kniete neben ihr und tastete sie ab.
    "Hast du denn immer noch nicht genug?" fragte Olympia und schniefte.
    "Du hättest dir die Knochen brechen können. Ich habe dich schreien hören."
    "Bitte geh wieder!"
    "Nein. Ich mache es dir hier etwas bequemer, und du bleibst ganz ruhig liegen, bis dich der Arzt untersucht hat, den ich jetzt sofort mit dem Hubschrauber holen lasse." Er sprach, als wäre er außer Atem.
    "Das ist doch völlig idiotisch." Sie stützte sich auf beide Hände und wollte aufstehen, denn sie war sich ganz sicher, dass sie sich nichts getan hatte. Doch etwas stimmte nicht. Die Wände und der Boden schienen sich zu bewegen, und ihr war schrecklich übel.
    "Oh!"
    Gregoris, der ihre vergeblichen Bemühungen
    beobachtet hatte, seufzte erleichtert, denn jetzt war ihm offenbar klar, worunter sie litt. Schnell half er ihr, rechtzeitig das Toilettenbecken zu erreichen, und hielt ihr den Kopf. Nachdem sie sich erleichtert hatte, kühlte er ihr mit einem feuchten Tuch die Stirn, murmelte auf Griechisch leise, beruhigende Worte, hob sie hoch und trug sie zurück ins Bett.
    "Du bist seekrank", sagte er und wickelte sie fürsorglich in die Decke. "Ich hole dir jetzt eine Tablette, und du wirst sehen, dass es dir bald besser geht. Wenn ich dich damals mit zum Segeln genommen hätte, hätte ich gewusst, wie empfindlich du bist, und dir gleich etwas gegeben", fügte er hinzu und lächelte.
    "Und warum bist du damals nicht mit mir segeln gegangen?"
    "Spiros hatte es mir verboten. Da seine Frau und sein Sohn beide ertrunken waren, hatte er Angst, dass dich das gleiche Familienschicksal ereilen könnte. Wie hätte ich ihm da als Teenager und noch relativ unerfahrener Segler widersprechen können?"
    Olympia schloss die Augen. Zehn Jahre lang hatte sie sich gefragt, wieso sie nie einen Fuß auf Gregoris' Segelboot hatte setzen dürfen, aber auf diese einfache Antwort war sie nicht gekommen!
    Keine fünf Minuten später kehrte Gregoris mit einem Glas Wasser und einer gelben Pille zurück, die Olympia gehorsam schluckte. Dann lehnte sie sich ins Kissen zurück. In Jeans und einem verwaschenen T-Shirt wirkte er jünger und zugänglicher und attraktiver denn je. Sie drehte den Kopf zur Wand, denn sie wusste, dass sie im Moment einfach verheerend aussah.
    "Mir geht es besser, du kannst jetzt wirklich gehen", sagte sie.
    "Nein. Ich warte, bis du eingeschlafen bist."
    Sie lächelte bitter. Gregoris hatte ausgezeichnete
    Umgangsformen und würde einer Frau immer beistehen, wenn es ihr nicht gut ging. Diese fürsorgliche Geste bedeutete also nicht, dass er tiefere Gefühle für sie, Olympia, hegte. Es hatte genauso wenig etwas mit Liebe zu tun wie das, was sie vorhin zusammen erlebt hatten. Er brauchte lediglich einen Sohn und Erben. Darauf, dass sie, die Gisele Bonner nicht das Wasser reichen konnte, ihn zu erregen vermochte, bildete sie sich nichts ein. Es zeigte nur, dass Männer im Bett nicht so wählerisch wie Frauen waren.
    "Wenn du mich vor zehn Jahren wirklich so begehrt hast, warum hast du es mir dann nicht gezeigt?" fragte Olympia aus einer plötzlichen Eingebung heraus.
    "Sei doch nicht so naiv, Olympia! Wenn dein Großvater dahinter gekommen wäre, dass wir miteinander schlafen, hätte er dich mit Schimpf und Schande nach London zurückgeschickt.
    Ich wollte weder eine weitere Familientragödie
    heraufbeschwören noch Tausende von Kilometern von dir entfernt sein."
    "Ja." Sie schluckte und schloss die Augen.
    "Möchtest du noch andere Gründe hören? Zum Beispiel, dass eine Schwangerschaft für uns als Teenager eine Katastrophe gewesen wäre? Oder reicht dir die schlichte Wahrheit, dass ich mir die größte Mühe gegeben habe, bis zur Hochzeit zu warten?"
    Das klang so

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