Happy End auf Kritos
musste.
"Es war okay mit dir. Aber das war abzusehen, denn ich habe von Anfang an gespürt, dass es im Bett mit uns klappen würde."
Olympia biss sich auf die Lippe. Das Glücksgefühl, das sie noch vor wenigen Minuten empfunden hatte, war verflogen, und sie fühlte sich zurückgestoßen und gedemütigt. Sie musste sich zwingen, Gregoris in die Augen zu sehen, und konnte die Ablehnung, die sie darin las, nur schwer ertragen. "Ich dachte, wir würden uns jetzt besser verstehen", wandte sie zaghaft ein.
Waren sie sich in der vergangenen Nacht nicht so nah gekommen, wie sich Mann und Frau nur kommen konnten?
Hatte Gregoris sie nicht auch, nachdem die Erregung wieder verebbt war, zärtlich im Arm gehalten?
"Wir verstehen uns einzig und allein im Bett", antwortete er rüde.
Für Olympia brach eine Welt zusammen. "Ich habe verstanden" , sagte sie gelassen, obwohl sie innerlich aufgewühlt war.
"Ich werde jetzt einige Tage verreisen", erklärte er kühl.
"Frag mich aber bitte nicht, für wie lange, denn ich weiß es nicht."
Seine Unverfrorenheit war wirklich unglaublich! "Lass dir ruhig Zeit, meine Trauer über deine Abwesenheit wird sich in Grenzen halten", konterte Olympia bissig.
Gregoris ging zur Tür.
"Falls ich schwanger bin, rufe ich dich an. Mit etwas Glück brauchst du dich überhaupt nicht mehr blicken zu lassen."
Er blieb stehen, drehte sich um und musterte sie wütend.
Sie ließ sich nicht einschüchtern. "Ich muss dich jedoch warnen. Es könnte durchaus sein, dass all die Mühe, die du dir heute Nacht mit mir gegeben hast, umsonst gewesen ist. Der Zeitpunkt war leider nicht gerade der günstigste."
"Wie kannst du nur so vulgär sein!" brachte er hervor. "In Zukunft wirst du nicht mehr so von der Zeugung unseres Kindes sprechen."
"Ach, wie dumm von mir", höhnte sie und erschrak vor sich selbst. "Wie konnte ich nur vergessen, wie wahnsinnig zartfühlend du bist. Bitte entschuldige meine Unachtsamkeit."
Daran, dass er die Hände zu Fäusten ballte, erkannte Olympia, wie tief sie ihn getroffen hatte, und sie triumphierte.
"Vergiss nicht, dass du meine Frau bist", warnte Gregoris sie leise.
"Deine Frau? Nein, das bin ich nicht. Ich bin deine Partnerin, denn wir haben einen Vertrag. Ich bin deine Bettpartnerin." Sie sprach ruhig und leise, aber ihre Wut stand seiner in nichts nach.
Gregoris hatte sie verletzt und erniedrigt, doch es sollte endgültig das letzte Mal gewesen sein. Von jetzt an würde sie sich nichts mehr gefallen lassen. Sie würde sich wehren.
"Du legst es also darauf an, dass ich gewalttätig werde", sagte er mühsam beherrscht. "Dann könntest du die Scheidung einreichen und dich mit einem Millionenvermögen aus dem Staub machen. Ist es das, worauf du aus bist?"
Olympia runzelte die Stirn und dachte über diese Möglichkeit nach. Eigenartigerweise erschien ihr die Kombination von Freiheit und Geld im Überfluss überhaupt nicht verlockend.
"Mit einem ausgeklügelten Vertrag ist alles möglich."
Gregoris lachte hart. "Daran hättest du schon eher denken sollen! Du hättest dir rechtlichen Beistand suchen sollen, bevor du unseren Ehevertrag unterschrieben hast."
Sie verstand nicht, worauf er mit dieser Bemerkung
hinauswollte, und sah ihn fragend an.
"Falls es dir einfallen sollte, mich zu verlassen, behalte ich die Kinder und das gesamte Vermögen", klärte er sie auf. "Du wirst mich also genauso arm und allein verlassen, wie du zu mir gekommen bist. Meine Rechtsanwälte hätten es nie für möglich gehalten, dass du einen so einseitigen Vertrag unterschreiben würdest. Aber ich wusste es besser, denn ich kenne dich."
"So?"
"Du hättest alles unterschrieben, nur um endlich in Luxus leben zu können."
"Nein ... nein, so war es nicht", widersprach sie leise. Sie war erschüttert. Was für eine schlechte Meinung musste Gregoris von ihr haben, wenn er ihr selbst die gesetzlich zugesicherten Rechte abgesprochen hatte? Hatte sie bisher geglaubt, sie wäre, wenn schon nicht seine Frau, so doch seine Vertragspartnerin, fühlte sie sich jetzt eher wie seine Sklavin.
"Wie kannst du mich nur nach all den Jahren noch so hassen?" fragte sie kaum hörbar.
Gregoris, der die Hand schon auf der Klinke hatte, drehte sich noch einmal um. Aus seinem Blick sprach eine Verachtung, die Olympia einen Schauder über den Rücken jagte.
"Ich habe dich einmal von ganzem Herzen geliebt. Erklärt das nicht alles?"
"Ich habe dich einmal von ganzem Herzen geliebt." Die Bitterkeit, mit der Gregoris
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