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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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es nicht besser ausdrücken können. Benimm dich. Hoffe, deiner Mum geht’s gut. Bin morgen wieder da. Dave x
    Erstaunlich ruhig loggte ich mich erneut bei Facebook ein, ging, ohne zu zögern, auf Benutzerkonteneinstellungen und löschte meinen Account. Einfach so. Weg. Puff. Dann schickte ich Dave eine E-Mail.
    Na schön, Dave. Ich habe gerade Facebook-Selbstmord begangen, außerdem habe ich Nellies Telefonnummer gelöscht. Bis morgen Abend werde ich ein weiteres Date an Land ziehen & ich werde über die Sache mit dem Trinken nachdenken.
    Ich meinte es ernst. Ich würde alles versuchen, damit ich mich nicht länger so fühlte, als wäre ich gerade von einem Zug überrollt worden.
    Ich holte tief Luft, fing an, eine E-Mail an Hugh zu tippen, in der ich ihn von meinem Pepys/Blogger-Vorhaben in Kenntnis setzte, und grübelte über »die Sache mit dem Trinken« nach.
    Hatte ich tatsächlich ein Problem damit? Schuldbewusst dachte ich an das hinter mir liegende Wochenende. Da hatte ich in der Tat ein Alkoholproblem gehabt. Als wir gestern am späten Vormittag auf einen herzhaften Burger im Grand Union eintrudelten, waren Leonie und ich übereingekommen, dass eine Bloody Mary ein durchaus vernünftiger Start in den Tag sein konnte. Doch während sie gegen vier nach Hause gegangen war, um sich mit irgendwas Beruflichem zu befassen, war ich auf eine weitere Bloody Mary geblieben. Dann hatte ich noch eine bestellt. Und noch eine. Ich redete mir ein, ich täte das allein deswegen, weil Leonie mit ihrer Spendensammelei mit Sicherheit nichts »Berufliches« an einem Sonntag zu erledigen hatte und sich stattdessen mit Alex treffen würde, um endlich mit ihm Sex zu haben. Bloody Mary war das Gegenmittel zu dieser grauenhaften Vorstellung.
    Als ich schließlich gegen sieben nach Hause zurückkehrte, um Duke Ellington zu füttern und ein paar therapeutische Neckereien mit Freddy auszutauschen, war Stefania in meiner Küche aufgetaucht. Sie hatte sehr hübsch ausgesehen mit ihrem frisch gewaschenen Haar, das auf ihre Schultern fiel. »Was in Guru Nanaks Namen tust du da?«, hatte sie noch auf der Schwelle gefragt. Ihre Frage war berechtigt: Ich hatte versucht, eine Flasche Wein zu öffnen, indem ich den Korken mit einem Bleistift in die Flasche stieß, weil ich den Korkenzieher verlegt hatte, doch unglücklicherweise war der Bleistift in der letzten Minute zersplittert, weshalb ich den Wein nun in eine Schüssel siebte.
    »Ich filtere Bleistiftstücke heraus«, erklärte ich.
    Stefania schüttelte den Kopf. »Ich wollte dich abholen«, sagte sie. »Es wird Zeit, dass du etwas Gesundes in den Magen bekommst. Dave hat mir ärrzählt, du hättest einen Sack voll Doughnuts verschlungen, und jetzt finde ich dich hier in deiner Küche, wie du an einem Sonntagabend Bleistifte mit Wein verdrückst. Komm mit rüber«, befahl sie mir mitleidsvoll.
    »Dave hat dir erzählt, ich hätte einen Sack voll Krispy Kremes gegessen?«, fragte ich. »Warum redet ihr hinter meinem Rücken über mich? Seid ihr etwa die Gestapo? Hört auf damit!«
    »Wir machen uns bloß Sorgen um dich. Komm mit mir.«
    Ich nahm die Schüssel bleistiftgefilterten Wein mit und sah ein, dass Stefanias Mitleid durchaus begründet war. Während meine Mutter nach mehr als zwanzig Jahren Abhängigkeit drei Tage am Stück nüchtern war, trank ich Bleistiftwein. Abstoßend.
    »Ähm, Morgen, Frances.«
    Ich schreckte aus meinen Gedanken, das Paracetamol auf halbem Wege zu meinen Lippen. Alex stand neben meinem Schreibtisch und blickte ziemlich unbehaglich drein. In einer Hand hielt er einen Fingerhut mit Designer-Kaffee, in der anderen eine Ausgabe des Independent. Entsetzt starrte ich darauf und erwartete fast, auf Seite eins eine Verlobungsanzeige von Michael und Nellie zu finden. Dann richtete ich stumm den Blick auf ihn. Der unerträgliche Schmerz über Michaels Verlobung machte mich sprachlos.
    »Ähm, ich muss mit dir über etwas reden«, begann Alex verlegen.
    » NEIN !«, schrie ich mit auf wundersame Weise wiederhergestellten Stimmbändern. »Das kannst du dir sparen. Ich will nichts über Michael hören. Ich habe es bereits herausgefunden.«
    Alex sah mich mit noch größerem Unbehagen an. »Ähm. Na dann. Alles in Ordnung mit dir? Ich kann es nicht glauben, Fran. Es ist einfach schrecklich.«
    Ich nickte niedergeschlagen.
    Als er mich so anstarrte und sich wand wie ein verängstigter Hund, wunderte ich mich wieder einmal darüber, wie sehr Leonie Alex offensichtlich

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