Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
Nachhilfe.«
    Ich lachte noch lauter, den Mund voll Kebab. »Vielleicht solltest du ein Buch darüber schreiben oder Anweisungen auf YouTube hochladen«, schlug ich vor. »Ich bin mir sicher, wir könnten alle von dir lernen.«
    Sie lächelte rätselhaft.
    » NEIN ! NICHT ! HÖR SOFORT AUF , DARAN ZU DENKEN , WIE DU ALEX DAS LETZTE MAL EINEN GEBLASEN HAST !«, brüllte ich, woraufhin es in dem lärmenden Bus schlagartig still wurde. Leonie gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf und wurde rot. »Entschuldige«, flüsterte ich laut. »Wie du siehst, bin ich betrunken. Das ist das Problem.«
    »Das habe ich schon bemerkt«, zischte sie zurück. »Also halt bitte die Klappe! Und nur zu deiner Information: Wir haben nicht miteinander geschlafen!«
    Ich war fassungslos. »Mein Gott, ihr seid doch schon seit Wochen zusammen! Wenn das keine Liebe ist!«
    Sie nahm einen Bissen Kebab, sah mir in die Augen und sagte: »Lass uns weiter übers Blasen reden.«
    Das hatte ich vermisst. Zusammen mit Leonie und einem Kebab-Brötchen in einem Nachtbus zu sitzen und ausführlich über Fellatio zu philosophieren. Ich konnte mich kaum erinnern, wann wir das zum letzten Mal gemacht hatten; während der Zeit mit Michael, so wundervoll sie auch gewesen sein mochte, hatte sich nicht unbedingt häufig die Gelegenheit ergeben, mit einem Kebab im Nachtbus durch die Gegend zu zuckeln. Unsere Samstagabende hatten eher aus einem gemeinsamen Bad, einer Flasche Wein und Zeitunglesen bestanden. Die wenigen Male, die Leonie und ich zusammen losgezogen waren, hatte Michael sich uns nie angeschlossen.
    Als wir bei mir zu Hause eintrudelten, bereit, weitere Kohlehydrate in uns hineinzustopfen, gewappnet gegen einen Angriff von Duke Ellington, fiel mein Blick auf das Foto von Michael und mir am Strand in Brighton, und statt des üblichen Schlags in die Magengrube verspürte ich ein unerwartetes Gefühl der Befreiung. Ich war dreißig. Dreißig Jahre jung. Nachtbusse und Kebab-Brötchen waren bei mir immer noch an der Tagesordnung.

Kapitel einunddreißig
    FRAN, DU HAST EINE NEUE NACHRICHT VON NAAZIR !
    HIER IST DAS, WAS ER DIR ZU SAGEN HAT!
    Frances, ich lieben sehr. Ich mögen Katzen und Frau vielleicht du willst kommen nach Tunesien zu Besuch und vielleicht mich heiraten. Ich leben in Tunesien meine Mutter warten auf dich. Morgen kommen zu Besuch! Wir kochen prima Essen für dich! Komm nach Tunesien. Komm! Wir heiraten uns! Frances ich möchten Hochzeit mit dir machen!
    »Und was hast du so am Wochenende getrieben, Fran?«, fragte Stella Sanderson. Wir standen in der Küche von ITN , und sie aß etwas, das aussah wie ein Stück Pappe mit Köteln darauf. »Möchtest du eins?«, bot sie mir an, als sie meinen Blick bemerkte.
    »Ja!«, erwiderte ich prompt, nach dem Schweigen der letzten Woche dankbar für jedes Gespräch. Stella holte ein Glas hausgemachte Kacke aus dem Kühlschrank und fing an, eine weitere Scheibe Pappe zu bestreichen. Mein Magen hob sich. Nach dem Besäufnis Samstagnacht und der Poppers-Schnüffelei hatten Leonie und ich uns am gestrigen Sonntag zum Burger-Brunch ins Grand Union geschleppt, wo ich auf Bloody Marys umgestiegen war. Heftig. Als ich heute früh einen Abstecher zu Mum gemacht hatte, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Sie hatte seit drei Tagen keinen Tropfen Alkohol angerührt, klang erschöpft und schien große Angst zu haben vor der Herausforderung, die vor ihr lag.
    »Ähm, dieses Wochenende habe ich hauptsächlich für die Arbeit recherchiert«, erzählte ich vage. Und dann, damit sie ihr Verhör nicht fortsetzte, biss ich in das grauenhafte Ding, das sie mir hinhielt. Es schmeckte erstaunlich gut.
    »Oh, großartig! Klingt so, als wärst du wieder mit an Bord! Dein Alice im Wunderland- Special am Freitag war spitze«, sagte sie lebhaft. Ich wurde rot und nahm einen weiteren Bissen. »Wofür hast du recherchiert?«
    »Ähm, hauptsächlich – Wahnsinn, Stella, ist das köstlich! Was ist das?«
    Mir fiel auf, dass ich tatsächlich brüllte. Stella lächelte und bestrich weitere Pappscheiben. »Das sind Hirsesprossen-Cracker mit Pflaumenmarmelade, die ich statt mit Zucker mit Honigkraut gesüßt habe. Also, an was für einer Story bastelst du da?« Sie reichte mir den Cracker, dann strich sie ihren Rock glatt und wartete darauf, dass ich ihr meine Wochenendrecherche in allen Einzelheiten erörterte. Meine Gedanken wirbelten in meinem Kopf herum. In der Ausgabe der Metro ,die zusammengefaltet auf dem Tisch hinter

Weitere Kostenlose Bücher