Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
sie ist für die Live-Wahlberichterstattung unentbehrlich.«
Strahlend hüpfte ich aus Hughs Büro. Das war unglaublich! Nie und nimmer hätte ich gedacht, dass ich einen Auftrag wie diesen an Land ziehen würde! Ich flitzte zu meinem Computer und schickte eine Instant Message an Nellie: Du wirst es nicht glauben – mein Boss hat mir die Dokumentation übertragen, die dein Michael in Auftrag gegeben hat!!
Sie schrieb umgehend zurück: DAS IST WUNDERVOLL , SÜÜÜSSE !
Ich liebte Nellie!
Möchtest du heute Abend zum Gin-Donnerstag kommen? , tippte ich. Es ist das letzte Treffen, bevor ich am Wochenende zu Michael nach Paris fahre! Dave kann nicht kommen, aber du kennst Stefania vom Meditationskurs, und du wirst meine Freundin Leonie lieben.
Ihre Antwort war sofort da. Vielen Dank, aber ich kann nicht. Stefania hatte mich schon gestern Abend beim Meditationskurs eingeladen, aber dann hat sie mich vorhin angerufen und mir abgesagt.
Verwundert lehnte ich mich zurück. Tatsächlich? Stefania wollte ganz bestimmt kommen. Bist du sicher?
Ja, bin ich, sie hatte irgendwas vor.
Stefania hatte etwas vor? Stefania hatte nie etwas vor, außer einen Hippie-Eintopf zu kochen.
Ein paar Sekunden später grinste ich wieder. Ich hatte es geschafft! Mit dem Film würde mir der große Durchbruch gelingen! All die Dinge kämen dabei zusammen, die ich liebte – Politik, Persönlichkeiten, das richtige Leben –, und der Beitrag würde von Millionen Zuschauern gesehen werden! Außerdem würde ich zu Michael nach Paris fahren! Die Dinge wendeten sich zum Besseren!
Wo war Dave? Ich musste es ihm erzählen! Ich suchte mit den Augen die Nachrichtenredaktion nach ihm ab und sah schließlich einen wirren Haarmopp im Aufenthaltsraum verschwinden. Ich sprang von meinem Schreibtisch auf und stellte fest, dass mich Hugh von seiner Bürotür aus mit amüsierter Verzweiflung beobachtete. Ich warf ihm einen Luftkuss zu, und er schnitt eine Grimasse und kehrte zurück in seine Höhle.
» DAVE ! DU WIRST ES NICHT GLAUBEN !« Er saß da und aß einen Müller-Fruchtjoghurt. Den Joghurt mit der Ecke. Ich lächelte. Typisch Neunzigerjahre und typisch Dave.
Er blickte kurz auf. » DAVE ! HUGH HAT MIR DIE VERANTWORTUNG FÜR DIE DOKUMENTATION ÜBERTRAGEN , DIE NELLIES FREUND IN AUFTRAG GEGEBEN HAT !« Ich hüpfte auf der Stelle auf und ab.
Dave lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und steckte sich einen Löffel voll Joghurt in den Mund. Sein Ausdruck war seltsam undurchschaubar. »Das ist gut«, sagte er verhalten. Und dann – wer hätte das gedacht? – änderten sich seine Züge plötzlich, und ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht. »Genau genommen ist das sogar richtig großartig . Gut gemacht, du alter Hase!« Er sprang auf und umarmte mich. Ich grinste in seinen Pullover und genoss seinen Geruch. Ich hatte Daves Geruch immer schon geliebt. Gut, er roch ein bisschen zu stark nach altem Rauch, aber es haftete immer ein Hauch von Seife, Gewürznelken und Eau de Cologne an ihm. Er erinnerte mich an einen verqualmten Weihnachtsstrumpf. »Gut gemacht«, sagte er zu meinem Scheitel.
Ich trat ein Stück zurück. »Und weißt du was? Du filmst!« Ich warf mich wieder in seine Arme, wobei ich gegen seine Brust stieß. Er sprang zurück. »Uff, tut mir leid«, sagte ich zu seiner Achselhöhle.
Er lächelte auf mich herab. »Schon okay, du verrücktes Huhn. Also, wann fängst du mit der Planung an?«
»Heute! Ich bin so aufgeregt! Dave, ich möchte, dass es richtig toll wird. Ich habe schon jede Menge Ideen, und ich bin so froh, dass du hinter der Kamera bist. Du bist einfach fantastisch!«
Seine Augen blitzten vor Freude. »Schlaues Mädchen. Das wurde aber auch Zeit, dass Hugh dir die Chance zum Durchbruch gibt. Ich bin echt stolz auf dich, Franny.«
Ich strahlte ihn an. »Bist du sicher, dass du keine Zeit hast, heute Abend zur Feier des Tages einen schnellen Apfelsaft zu trinken?«, fragte ich und stellte den Wasserkessel auf.
»Ja. Ganz sicher. Ich bin beschäftigt. Tut mir leid.«
Ich nahm mir eine Tasse aus der Spülmaschine. Noch bevor ich Zeit hatte, über meine Worte nachzudenken oder mich gar zu bremsen, drehte ich mich um und sprudelte heraus: »Triffst du dich heute Abend mit Stefania?«
Dave wirkte überrascht. »Hä?«
Ich errötete. »Triffst du dich heute Abend mit Stefania? Sie hat ebenfalls unseren Gin-Donnerstag abgesagt, und ich … ich möchte es einfach wissen.«
Jetzt hatte ich ihn aus der Fassung gebracht, und
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