Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
lebendigem Leibe häuten«, drohte Leonie und durchstöberte meinen Kühlschrank nach Eis. Er zuckte hochmütig mit dem Schwanz und tänzelte geziert davon, um seine Krallen am Bein meines Esszimmertisches zu wetzen. Trotz meines Elends lächelte ich. Wenn auch sonst nichts, so hatte ich immer noch meine schreckliche Katze.
    »So.« Leonie reichte mir einen Wodka. »Nur damit ich das wirklich richtig verstehe: Michael behauptet, in seinen Augen funktioniert eure Beziehung nicht mehr, weshalb er vorschlägt, dass ihr zwei euch eine Auszeit von drei Monaten nehmt?«
    Ich nickte, Tränen rannen über mein Gesicht in meinen Wodka.
    »Und er hat nicht erklärt, warum?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Gar nicht?«
    Ich schüttelte erneut den Kopf. »Nein. Es war … es war, als würde er sich selbst nicht kennen.« Michael hatte sich vor- und zurückgewiegt, geweint und gemurmelt: »Ich kann das jetzt einfach nicht, Fran, ich kann nicht. Ich kann nicht mit dir zusammen sein.«
    »Und kein Kontakt zwischen jetzt und … wann? Ende März ?« Leonie war sichtlich erschüttert.
    »Er sagte, ein klarer Schnitt wäre besser. Wenn wir weiter in Verbindung stünden, könne er nichts klären.« Ein großes Loch tat sich in meiner Brust auf und raubte mir schier den Atem. »Er sagte, er würde mich anrufen, wenn die drei Monate vorbei wären.«
    Leonie kippte ihren Drink und dachte ein paar Minuten lang nach. »So. Nun, dann konfisziere ich erst einmal dein Handy. Als Nächstes, denke ich, sollten wir uns ordentlich besaufen. Und irgendwann morgen früh mache ich dir ein Sandwich mit Schinkenspeck. Abgemacht?«
    Jetzt rannte ein kräftiger Vater mit einem Kind auf dem Rücken an mir vorbei. » BRRRRUMM !«, rief er. Ich lächelte. Was ging bloß in den Köpfen der Leute vor, wenn sie Kinder bekamen? Wäre Michael auch so, wenn wir Eltern würden?
    An den Abend zu denken, an dem er mich verlassen hatte, rief ein merkwürdiges Gefühl in mir hervor, was unser Treffen am kommenden Wochenende anbelangte. Und wie immer hatte ich eine Niete gezogen. Nichts, wirklich gar nichts von dem, was er gesagt hatte, hatte mir seine Beweggründe erhellen können. Ich hatte ihn förmlich angefleht, mir zu erklären, warum er so etwas von mir verlangte, aber er war einfach aufgestanden und davongegangen, hatte mich heulend wie ein Werwolf auf einer einsamen Bank in Green Park zurückgelassen. Selbst der Mann, der aussah wie ein Blitzer, hatte einen großen Bogen um mich gemacht.
    Mum und Stefania hatten recht: Er würde mir eine sehr, sehr gute Erklärung liefern müssen. Sollte ich ihn vor meiner Abreise darum bitten? ,fragte ich mich mit unbehaglichem Gefühl. Bevor ich mein Herz in einen Koffer packte und in den Zug zum Gare du Nord stieg?
    Mein Handy summte. Freddy hatte mal wieder eine SMS geschickt. Immer noch am Boden zerstört. Gib mir Bescheid, solltest du deine Meinung noch ändern. Ich wette, dein Ex ist eine Niete. Gereizt löschte ich seine Nachricht. Nur ein paar Sekunden später traf eine weitere SMS ein.
    Ich lächelte. Diese war von Michael. Bin gerade eben aufgewacht und habe festgestellt, dass du nächste Woche um diese Zeit bei mir bist. Ich bin so aufgeregt. Kann unseren Neuanfang kaum erwarten. Was ich angerichtet habe, tut mir so leid, ich war eine Zeitlang einfach etwas durch den Wind. Aber jetzt bin ich wieder zur Vernunft gekommen. Und ich LIEBE DICH ! Xxx
    Das war schon in Ordnung. Jeder durfte mal durchdrehen, dachte ich zuversichtlich. Ich lächelte den brummenden Vater an und schlenderte hügelabwärts auf der Suche nach Scones oder anderem Gebäck. Date Nummer sieben war gescheitert, doch stattdessen kam etwas viel Besseres auf mich zu.

Kapitel achtunddreißig

    Michael … Ich möchte dich etwas fragen, bevor ich in den Zug steige. Warum ist das passiert? Warum mussten wir uns trennen? War es, weil ich
    ARRGHH NEIN FRAN GEH EINFACH INS BETT DU IRRE DU WIRST IHN MORGEN SEHEN
    Heute war Donnerstag. Politik-Donnerstag. Derzeit unterstützte ich Alex und sein Team am Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagnachmittag, doch im Grunde hatte ich rund um die Uhr wie ein Pferd für ihn geackert – zu Hause, im Bus, in meinen Pausen und während jeder freien Minute in meiner eigenen Redaktion. Es war sogar vorgekommen, dass ich mir Arbeit mit auf die Toilette genommen hatte, auf der ich nach einem Garnelen-Vindaloo sitzen musste. Mein Zeitplan duldete keine Durchfallpausen.
    Alex’ rührende Dankbarkeit selbst für die winzigsten

Weitere Kostenlose Bücher