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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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schlossen sich um mich, ich schnupperte den Duft nach sauberer Wäsche, der von seinem T-Shirt aufstieg, und spürte, wie er lachte: ein tiefes, polterndes Lachen, das seine Brust vibrieren ließ. Ich hätte vor Glück explodieren mögen. Nach ein paar Sekunden schob er mich zurück und küsste mich vorsichtig.
    Schließlich lösten wir uns voneinander und blickten uns an. Ich brachte kein Wort heraus, so überwältigt war ich von seiner Schönheit und seiner Freude, mich wiederzusehen.
    »Franny … Gott, du bist wundervoll. Ich habe so oft von diesem Tag geträumt.« Er fuhr mit dem Finger an meinem Ausschnitt entlang und betrachtete mich schüchtern. »Freust du dich, dass ich zurückgekommen bin?«
    » Wie bitte? Oh mein Gott, ich habe an nichts anderes gedacht!« Ich errötete, als ich feststellte, dass das nicht unbedingt lässig klang.
    »Nein, das muss dir nicht peinlich sein. Genau das wollte ich jetzt hören. Im Flugzeug hatte ich schon Panik, dass ich zu überstürzt gehandelt hätte … Schönes Outfit übrigens. Hast du’s geklaut?«, erkundigte er sich interessiert.
    »Ähm … nein. Warum?«
    »Weil du die Strickjacke auf links anhast und das Preisschild noch dran ist. Vielleicht wäre das ein Punkt, über den wir reden sollten.«
    »Richtig. Ich … ach, verdammt. Ich hatte Panik, wie ich aussehen würde, also bin ich zu Monsoon gestürmt und habe mir was Neues gekauft. Und jetzt hältst du mich deswegen vermutlich für den größten Trottel der Welt«, fügte ich beschämt hinzu.
    Michael lachte und küsste mich wieder. Seine Arme schlossen sich um mich, und er murmelte mir ins Haar: »Ich denke, ich liebe dich, du verrückte Frau. Nein, stimmt nicht, ich bin mir sicher, dass ich dich liebe. Ich bin so froh, dass ich nach Hause gekommen bin!«
    Du liebe Güte! Ich hatte tatsächlich einen Freund! Einen Freund, der mich liebte, auch wenn er mich noch nie ohne Klamotten gesehen hatte! Einen Freund, der mich liebte und mit mir lachte und männliche Rinderbraten brutzeln würde! Wieder explodierte ich innerlich vor Glück – ein weit größeres, weit schöneres Feuerwerk, als ich je eines im Battersea Park gesehen hatte.
    Wir knutschten die ganze Fahrt nach London, so heftig, dass uns eine fette Amerikanerin bat, damit aufzuhören. Also verdrückten wir uns und setzten uns auf die Gepäckablage, wo wir weiterknutschten, bis der Fahrkartenkontrolleur uns mit einer Geldbuße wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses drohte. »Sie machen Witze«, rief ich lachend. »Wir küssen uns doch nur!«
    Er zwinkerte uns kurz zu. »Das sehe ich, das sehe ich. Kommando zurück! Ich werde der Dame sagen, sie soll die Klappe halten. Sieht sie nicht, dass ihr verliebt seid?«
    In meiner Aufregung schob ich meine Hand unter die Rückseite von Michaels T-Shirt und stieß auf eine haarige Matte. »Ach du liebe Güte! Du hast einen behaarten Rücken!«, kicherte ich und rieb genüsslich darüber.
    »Denkst du eigentlich jemals nach, bevor du anfängst zu sprechen?«, fragte er.
    »Nicht so oft. Du bist doch nicht gekränkt, oder? Ich LIEBE deine Rückenmatte!«
    Michael umarmte mich noch fester. »Du bist verrückt«, sagte er in meinen Nacken. Ich glühte.
    An der Victoria Station blieb Michael inmitten der wimmelnden Menschenmenge in der Bahnhofshalle stehen und blickte sich verwirrt um. »Zum Teufel … Muss man eigentlich in London leben? Ich hatte vergessen, wie absurd das ist.« Er zog eine Flasche mit irgendwas Ekelhaftem darin aus der Tasche. »Ich denke, wir sollten uns auf der Stelle betrinken. Ansonsten kidnappe ich dich und bringe dich zurück in den Kosovo.«
    Also betranken wir uns. Wir nahmen jeder einen beherzten Schluck aus der Flasche und spazierten Hand in Hand in den Green Park, über dem eine blasse Sonne am Frühlingshimmel hing. Vorwitzige, mäßig warme Strahlen stahlen sich durch die noch kahlen Äste der Linden, Verliebte hielten in gestreiften Liegestühlen Händchen und versuchten so zu tun, als wäre es ein Sommertag, während sie in ihren kurzen Ärmeln bibberten.
    Wir setzten uns auf eine Bank, tranken Michaels grauenhaften Schnaps und erzählten uns Geschichten von Teenager-Liebeleien. Als ich ihm von meiner grauenhaften Liaison mit Patrick Moorestead berichtete, den ich im Lehrmittelkämmerchen mit dem Gesicht zwischen den riesigen Brüsten unserer Informatiklehrerin, Miss Redpath, entdeckt hatte, schüttelte sich Michael vor Lachen. »Oh Gott, Fran, du bist fürs Leben gezeichnet, hab ich

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