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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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gerüstet.)
    So weit, so gut. Leonie und Michael scherzten auf eine unbefangene, nicht flirtende Weise miteinander, als ich, ein wenig verspätet wegen eines Notfalls bei der Arbeit, eintraf. Michael blickte auf, als ich hereinstürmte, und da war es wieder: das Lächeln, das nur mir allein galt. Das Lächeln, das bewirkte, dass ich mich am liebsten kreischend von Ast zu Ast geschwungen und mir auf die Brust getrommelt hätte.
    »Es tut mir so leid, dass ich zu spät komme«, murmelte ich, küsste ihn und rutschte neben ihn auf die Sitzbank. Ich war so stolz! Dieser Mann war tatsächlich mein Freund! Der mir jeden Morgen ein Bad einließ, mir komplizierte Mahlzeiten kochte und zusammengerollt wie eine Krabbe schlief!
    »Keine Sorge. Leonie hat mir von Knut erzählt. Offenbar steht er nur auf Analsex«, berichtete Michael, eine Augenbraue leicht in die Höhe gezogen.
    Leonie seufzte traurig. »Das ist scheußlich, Fran. Mir tut langsam der Hintern weh. Was soll ich nur tun?«
    Ich brach in Gelächter aus. »Wow. Tut mir leid, ihr zwei kennt euch also schon?«
    »Fran, wenn Michael bei dir wohnt, kann er genauso gut die Wahrheit über mich erfahren«, entgegnete sie brüsk. »Es wäre nicht gut, wenn er später einen schlimmen Schock bekäme.«
    Ich wurde bleich. Michael war seit seiner Rückkehr nach London bei mir gewesen, aber wir hatten nie darüber gesprochen, ob er bei mir einziehen wollte. Natürlich wünschte ich mir, dass er für immer blieb: Ich wollte, dass wir eine karierte Tischdecke besaßen, Töpfe voller Lavendel und dieselben Badhandtücher, aber ich hatte es nicht gewagt, das Thema anzusprechen, aus Angst, er könne sich überfahren fühlen. Was, wenn er das Weite suchte und sich lieber eine Junggesellenbude an der London Bridge nahm, schick in Schwarz und Chrom eingerichtet?
    Michael spürte meine Panik, legte den Arm um mich und flüsterte mir »Wenn du genug Platz für einen Untermieter hast, würde ich sehr gern bleiben« ins Haar.
    Mein Leben war perfekt.
    In diesem Moment trafen Dave und Freya ein. Dave marschierte mit ausgestreckter Pranke auf Michael zu, eine Selbstgedrehte im Mundwinkel. »Alles klar, Kumpel?«, fragte er auf ungewöhnlich männliche Art.
    Michael stand auf und nahm seine Hand. »Dave, hi, Kumpel. Was zu trinken?« Weg waren sie, finster über den Abstieg beim Fußball-Derby fachsimpelnd.
    Leonie und ich waren ebenfalls aufgestanden. Ich sah Freya an. »Warum sind Männer so seltsam? Woher kommt dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn es um Fußball geht?«
    Sie lächelte höflich.
    Leonie verdrehte die Augen. »Das hat etwas mit Erektionen und Testosteron zu tun. Aber wie dem auch sein, hi, Freya«, begrüßte sie Daves Freundin strahlend.
    Leonie, das wusste ich, fühlte sich in ihrer Anwesenheit genauso grässlich wie ich. Freya lächelte gelassen und bot Leonie ihre glatte Pfirsichwange zum Kuss dar, dann tat sie bei mir das Gleiche.
    »Hmmm, du duftest gut!«, sagte ich. »Ich habe ein Schaumbad, das genau wie dein Parfüm riecht!«
    »Ich fasse das jetzt mal als Kompliment auf«, erklärte sie cool.
    Verdammt. »Klar! So war es auch gemeint! Es ist ein sehr teures Schaumbad …«
    Freya lächelte nur. »Ich werde Dave mal mit den Getränken helfen«, murmelte sie, »und mich Michael vorstellen. Ich habe schon viel von ihm gehört.« Und damit glitt sie elegant von dannen, durch und durch gesund mit ihren Sommersprossen und dem parabenfreien Shampoo.
    Leonie und ich blickten ihr stumm nach. Nach ein paar Sekunden drehte sich Leonie zu mir um, und wir setzten uns wieder. »Kommst du dir auch vor wie eine Witzfigur?«
    »Ja. Immer.« Ich lächelte.
    »Sei’s drum. Kommen wir zu Michael! Mir gefällt, was ich sehe, Fran. Glaubst du, er ist der Richtige für dich?«
    Ich war perplex. »Heißt das, du bist da anderer Meinung?«
    »Jetzt tu doch nicht so blöd. Woher soll ich das wissen? Deshalb frage ich dich doch.«
    »Entschuldige. Ich bin ein bisschen paranoid. Nun, ja, ich denke, er ist der Richtige für mich. Und das Aufregende ist, Leonie, dass ich glaube, ich bin auch die Richtige für ihn. Ich kann es einfach nicht fassen – er will die ganze Zeit mit mir zusammen sein! Das ist ein verdammtes Wunder!«
    Leonie lächelte nachsichtig. »Tja, das dachte ich mir. Du hast zwei Gin-Donnerstage nacheinander verpasst, ich habe kaum noch was von dir gehört!«
    »Ich weiß. Es tut mir leid. Es ist alles so neu und aufregend, und ich … ich liebe ihn einfach, Leonie. Ich

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