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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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solltest ein Buch über Sex schreiben, schließlich kennst du dich am besten damit aus. Ich denke, du könntest vielen Leuten wirklich damit helfen!«
    Als Dave zurückkam, befahl er uns, damit aufzuhören. Wir waren gerade erst bei dem Punkt »Wie man gleichzeitig seine Socken und Unterhose abstreift« angekommen, und ich war noch ganz und gar nicht in die Materie eingewiesen. Doch bevor Leonie widersprechen konnte, klingelte mein Handy, und ich sprang kilometerhoch in die Luft. Michael?
    Ich war total geknickt, als ich sah, dass es jemand anders war. Mum. Ein paar Sekunden lang starrte ich das Handy mit verkniffenem Gesicht an, dann ging ich dran, schuldbewusst, weil ich fast zwei Wochen nicht bei ihr gewesen war.
    »Mum«, sagte ich so begeistert, wie ich konnte.
    »Guten Abend, Frances«, begrüßte sie mich. Sie sprach langsam, was bedeutete, dass sie betrunken war. »Ich nehme an, du bist im Pub.«
    »Nein, ich bin zu Hause mit Leonie und Dave.«
    »Verstehe. Nun, Fran, du musst aufpassen, dass du kein ernsthaftes Alkoholproblem bekommst. Ich will nicht, dass du so endest.«
    Was für eine Frechheit! »Sicher, Mum. Wie geht es dir? Was machst du so?«
    »Nun, ich hatte wirklich eine schwere Zeit. Der Ärger mit den Gärtnern nahm kein Ende. Heute musste ich sie leider entlassen.« Sie machte eine dramatische Pause, offensichtlich gefiel sie sich in ihrer Rolle als Gutsherrin.
    »Hm? Was meinst du mit ›sie‹? Wie viele Gärtner hast du denn?«
    »Ich hatte vier.«
    »Aber Mum, es ist doch erst März … ich verstehe das nicht. Warum brauchst du zu dieser Jahreszeit Gärtner?« Ich stand auf und ging hinaus, um mich vor dem Haus auf die Stufen zu setzen.
    »Weil, liebe Frances, der ›Cheam in voller Blüte‹-Wettbewerb im Juni anfängt und mein Garten bis dahin in einem absolut exquisiten Zustand sein muss. Seit drei Jahren steht der Siegespokal in meinem Empfangszimmer, und ich werde schlicht und einfach nicht zulassen, dass er in diesem Jahr an Laura geht. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie seit Weihnachten die Gärtner im Haus hat, um mir eins auszuwischen.«
    »Richtig. Dann hast du deine Gärtner also aus welchem Grund entlassen?«
    Als ich zwanzig Minuten später ins Wohnzimmer zurückkehrte, versuchte ich, die nagende Traurigkeit zu verdrängen, die jedes Mal in mir hochkam, wenn ich mit Mum gesprochen hatte. Leonie telefonierte im Schlafzimmer mit Knut, stieß schrille Schreie aus und posaunte lauthals, was sie mit seinem kleinen Knut alles anstellen wolle. Ich ließ mich neben Dave aufs Sofa fallen. Er tätschelte meine Schulter. »Du machst das sehr gut mit deiner Mum«, sagte er. »Du kannst stolz auf dich sein. Manchmal ist sie ein richtig selbstsüchtiges Miststück.«
    »Sag das nicht, Dave. Ich weiß, dass du auf meiner Seite stehst, aber sie ist keine schlechte Mutter. Sie ist einfach nur unglücklich. Kannst du dir vorstellen, siebzehn Jahre lang die Geliebte von jemandem zu sein? Zu wissen, dass er seine Frau niemals verlassen wird? Zu wissen, dass diese dich aus ganzer Seele hasst? Ich wünschte, sie würde endlich von ihm loskommen.«
    »Hat sie dich gefragt, wie es dir so geht?«, erkundigte er sich vorsichtig.
    »Nein.« Ich verspannte mich, hatte Angst, er würde etwas Unangenehmes sagen. Trotz allem konnte ich es nicht ertragen, wenn jemand Mum kritisierte. Aber Dave sagte nichts. Er nickte bloß. »Was macht ihre Trinkerei?«, fragte er schließlich.
    »Außer Kontrolle«, erwiderte ich ruhig. »Ich habe gesagt, dass ich morgen nach Cheam rausfahre und sie besuche. Ich werde versuchen, mit ihr darüber zu reden.«
    Dave zuckte zusammen. »Das wird nicht leicht sein. Ruf mich an, wenn dir danach ist, okay? Meinen Respekt, übrigens. Du bist wirklich eine gute Tochter.«
    Leonie kam mit roten Wangen und einem beunruhigend verruchten Ausdruck in den Augen aus meinem Schlafzimmer gestürmt. »Du musst doch nicht ausgerechnet hier Telefonsex haben«, tadelte ich sie.
    Sie strich ihre Haare glatt, küsste mich und Dave, dann schnappte sie sich ihre Handtasche. »Leute, ich muss los.« Sie kicherte. »In Knuts Hotel sind jede Menge ungezogene Dinge vorgefallen. Da wird er sich entschuldigen müssen.« Sie umarmte mich, als ich sie zur Tür brachte. »Viel Glück, Schätzchen. Bleib ganz ruhig am Flughafen. Schnapp mir bitte nicht über, ja?« Ich sah ihr liebevoll nach, als sie über den Hof marschierte und in Richtung Stefanias Schuppen salutierte.
    Leonie und ich kannten uns schon, seit

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