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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Mädchen gewesen, die Hand in Hand vor den Toren der Grundschule von Chiswick Park auf den Beginn ihres ersten Schultags gewartet hatten. In welchem Stadium war alles so fürchterlich schiefgelaufen, dass ich im Alter von dreißig Jahren bei einer Singlebörse endete und Leonie jeden x-beliebigen Kerl abschleppte?
    Mein Handy klingelte. Ich hoffte, es wäre Andrew, der unsere Verabredung absagen wollte. Er war es nicht.
    »Mum«, flüsterte ich, obwohl ich an einer belebten Straße stand. Nichts. Nur ein Geräusch, das klang wie ein stürmischer Wind.
    »Mum?« Diesmal lauter. Immer noch nichts.
    » MUM ?« Inzwischen schrie ich.
    Endlich antwortete sie. »Ah, Frances, hallo.« Sie klang, als würde sie sich mitten in einem Hurrikan befinden. »Ich hatte bloß einen melancholischen Moment im Wandsworth Common und dachte, ich sollte ihn mit dir teilen.«
    »Wie bitte? Warum bist du im Wandsworth Common?«
    »Ich denke über meine Beziehung nach, Frances. Ich frage mich, wie Nicholas und ich den neuen Ruhm überleben sollen, den er sich scheinbar erworben hat. Ich habe seine widerwärtige Ehefrau bereits zweimal im Fernsehen gesehen, was wahrhaft unerquicklich war.«
    »Mum, du hast seit siebzehn Jahren eine Affäre mit ihrem Ehemann«, sagte ich sanft. »Du kannst sie nicht einfach so abtun.« Ich behielt die Frith Street im Auge.
    »Na schön, Frances. Nun, ich sollte dich da rauslassen. Ich weiß nicht, weshalb ich erwartet hatte, du würdest das verstehen. Geh du nur zu deinem Internet-Date und mach dir bloß keine Sorgen um mich.«
    Sie legte auf.
    Mist. Ich trat gegen eine Stufe. Meine teuren Stiefel waren sofort verkratzt. »Verdammter MIST «, sagte ich, lauter jetzt.
    Der kettenrauchende Koch betrachtete mich mit neu erwachtem Interesse.
    Ich schickte Leonie eine SMS : Vogel hat mir auf die Brust gekackt. Mum hat angerufen, um mir zu sagen, ich wüsste nicht, wie es ist, unglücklich zu sein. Mein Date ist bislang nicht aufgekreuzt.
    Sie ignorierte meine Nachricht. Wie ich Leonie kannte, war sie bereits nackt.
    Zunächst hatte ich nur sehr wenig Begeisterung für diese Verabredung aufgebracht. Stefanias Mail letzten Sonntag an ihn war ziemlich übel gewesen: Hallo ANDREW danke für das Date-Angebot Ja ich will mich mit dir treffen wir werden uns Donnerstag treffen danke und Knutschi von Frances. Aus reinem Stolz, nicht weil ich an Andrew interessiert war, hatte ich eine weitere Mail geschickt, in der ich ihm erklärte, was eigentlich los war.
    Er hatte halbwegs verständnisvoll reagiert und sich, wenn ich ehrlich war, ziemlich darüber amüsiert. Also hatte ich, als ich sein grinsendes Foto betrachtete, beschlossen, dass es letztendlich gar nicht so schlecht wäre, mich mit ihm zu treffen. Trotzdem war ich heute Morgen aufgewacht und hatte mir vor Angst fast in die Hose gemacht. Wer immer das Online-Dating erfunden hatte – er hatte den Tod durch den Strang verdient: Es war eine schreckliche Idee.
    »Fran?«, fragte jemand mit einem australischen Akzent zu meiner Rechten.
    Andrew war kein Australier.
    »Nein«, erwiderte ich kurz angebunden und fummelte an meinem Handy herum.
    »Bist du sicher? Du siehst genauso aus wie sie!«
    Oh mein Gott. Im Ernst. War ich denn völlig bescheuert?
    Warum sollte Andrew kein Australier sein?! »Oh! Andrew!«, rief ich. »Ja! Ich bin Fran!«
    Andrew war genauso nett, wie er auf den Fotos wirkte. Er küsste mich auf die Wange, sagte gedehnt: »Nett, dich endlich kennenzulernen«, und lächelte mich unbefangen an. Er hatte lange Augenwimpern, und er sah wirklich gut aus. (Ein kurzes Szenario schoss mir durch den Kopf: Wir gingen aus, verliebten uns, er bat mich, ihn zu heiraten, aber ich musste Nein sagen, da ich nicht nach Oz ziehen und Mum hierlassen konnte. Dann würde ich mich für einen glatzköpfigen Exknacki entscheiden und den Rest meines Lebens damit verbringen, tragisch zu flüstern, ich hätte die Liebe meines Lebens ziehen lassen, da Blut dicker sei als Wasser.)
    Andrew grinste immer noch und wartete darauf, dass ich irgendetwas sagte.
    In dem Bemühen, lustig und sympathisch zu erscheinen, fing ich an, mich über die Tatsache auszulassen, dass ich a) wirklich nervös war, b) absolut keine Ahnung gehabt hatte, dass er Australier war, und c) ein Vogel mir gerade auf die Schulter gekackt hatte, weswegen ich mein Oberteil hätte auswaschen müssen, sodass es jetzt nass war und er vermutlich meinen BH sehen würde. » UND WAHRSCHEINLICH SOGAR MEINE BRUSTWARZE !«,

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