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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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schöne, spitze Schuhe, dazu ein anthrazitfarbener Bleistiftrock mit einer eng anliegenden, tadellos sitzenden schwarzen Bluse. Um ihren Hals baumelte ein feines Goldkettchen mit einem »Nellie«-Anhänger, an ihrem Arm eine Mulberry-Heritage-Bayswater-Tasche, die ich schon ewig voller Sehnsucht beäugte, jedoch nie besitzen würde. Mir wurde schlecht. Das? Das war meine Rivalin? Noch nie zuvor war ich mir so jämmerlich vorgekommen.
    Der sexy Typ lächelte in ihre Richtung, als wolle er sagen: »Wir zwei sind die am besten aussehenden Personen im ganzen Raum – Grund genug, miteinander ins Bett zu steigen.« Obwohl ich noch kein einziges Wort mit ihm gewechselt hatte, fühlte ich mich betrogen. Er war MEIN sexy Typ! In MEINEM Kurs! Er sollte hinter mir her sein, nicht hinter dieser verdammten Nellie !Ich blickte hinüber zu Dave. Auch er starrte Mrs. Naturschönheit mit offenem Mund an.
    Genervt streifte ich meine Socken ab, während Stefania sich vorstellte. Dann hörte ich Nellie sagen: »Ja, ich freue mich wirklich , hier zu sein, ich denke, das Meditieren wird mir helfen«, und zuckte zusammen. Wobei zum Teufel brauchte sie Hilfe? Sie war atemberaubend schön, erfolgreich, offensichtlich vermögend, elegant … oh, und jetzt hatte sie auch noch den tollsten Freund in ganz London.
    Stefania fragte sie nach ihrem Namen. Ich hielt den Atem an. Nenn bloß nicht deinen Nachnamen, nenn bloß nicht deinen Nachnamen, nenn bloß nicht deinen Nachnamen …
    »Nellie.«
    Puh. Stefania sah mich an und lächelte leicht: Na schön, schien sie zu sagen. Nellie passt nicht zwangsläufig nur zu einem Elefanten.
    Stefania bat uns, Platz zu nehmen, erklärte uns, dass sich beim Meditieren alle duzten, und fing an. Nach einem langatmigen Vortrag über die Vorteile des Meditierens schloss sie endlich die Augen und hieß jeden von uns, dasselbe zu tun.
    Natürlich tat ich das nicht. Jetzt bot sich mir die Gelegenheit, Michaels neue Freundin fünfundvierzig Minuten lang unverblümt anzustarren. Warum hatte ich an meinem Plan gezweifelt? Er war einfach brillant! Ich stierte ihre Taille an, um die ich locker meine Hände hätte legen können. Auch ihre Fußgelenke waren zierlich, aber dennoch sexy und kräftig.
    Auf ihrem Kinn war ein winziger Fleck. Eine Bartstoppel von Michael? Ich musste daran denken, wie er mich jeden Morgen mit seinem piksenden Kinn geküsst hatte, und fühlte, wie meine Augen zu brennen anfingen. Wenn er sich in diese Frau verliebt hatte, würde ich ihn niemals zurückgewinnen.
    »Konzänntriert euch auf das Ein- und Ausatmen, ein und aus …«, sagte Stefania. »Die Luft fühlt sich kälter auf eurem Nasenrücken an, wenn ihr einatmet, und wärmer, wenn sie wieder härrauskommt.«
    Hatten sie besseren Sex miteinander als wir?
    Nellie und ich saßen hinten im Raum, ganz in der Nähe der Tür, dort, wo die anderen ihre Taschen abgestellt hatten. Neidisch beäugte ich ihre Mulberry: Sie hatte sich nicht nur die Liebe meines Lebens unter den Nagel gerissen, sie besaß auch noch die Tasche meiner Träume! Ihr Mantel lag zusammengefaltet daneben, ein erschreckend teures, cremefarbenes Etwas, neben dem mein schäbiger Trench aussah wie die Arbeitskleidung eines Müllmanns. In der Manteltasche direkt in meiner Reichweite blinkte etwas.
    Das muss ihr BlackBerry sein.
    Tu das nicht, befahl ich mir selbst. Im Ernst. Wenn sie dich mit der Hand in ihrem Mantel erwischt, wanderst du hinter Gitter. Du bist die anständige, vernünftige Fran, keine Irre, die sich an anderer Leute Taschen vergreift!
    Doch nun brach die Crack-Hure in mir durch. Blitzschnell lehnte ich mich zur Seite, und dann hatte ich es auch schon in der Hand, glatt, kühl, blinkend.
    Ich öffnete ihren E-Mail-Posteingang, doch alles wirkte ziemlich unauffällig. Als Dave aus keinem erkennbaren Grund laut schnaufte, sprang ich meilenweit in die Höhe, doch seine Augen waren fest geschlossen. Verstohlen wechselte ich zu ihrer Telefon-Mailbox. Wann hatte ich mich in diese Person verwandelt?
    Ihr Display war groß genug, um acht Nachrichten anzuzeigen, der Absender lautete jedes Mal »Michael xxx«. Michael und drei Küsse? Das durfte doch nicht wahr sein! Mein Magen schlug Purzelbäume, als ich die neueste öffnete.
    Genieß diesen Abend. Du hast ihn dir verdient. Entschuldige, dass ich letztens so mürrisch war, momentan ist für mich eine schwierige Zeit. Doch was ich gestern Abend gesagt habe, stimmt: Ich bin über sie hinweg. Ich habe nur Augen für dich,

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