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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Kopfhörern, eine Hand an der Kamera, plauderte angeregt mit Isabelle, die entzückt über seine Aufmerksamkeit war. Die Mutter Teresa von Chelsea, dachte ich verbittert, als Alex eine absolut brillante Frage über irgendwas in Zusammenhang mit Egalitarismus stellte.
    »Penetranter kleiner Schleimscheißer.«
    Ich wirbelte herum. Es war Nellie, die mir diese Worte ins Ohr geflüstert hatte. Sollte dies eine Solidaritätsbekundung sein? Ein kaum merkliches Nicken in Alex’ Richtung bestätigte meinen Verdacht. Versuchte Nellie Daniels, sich mit mir anzufreunden ? »Ich habe einen Kollegen, der genauso ist wie er. In dem Augenblick, in dem ich ihm den Rücken zuwende, versucht er, meine Klienten abzuwerben«, flüsterte sie verschwörerisch.
    Ich lächelte verlegen.
    Nellie verschränkte die Arme und lehnte sich neben mir an die Wand. Sie hatte Youth Dew aufgelegt, stellte ich fest. Ich hätte wetten können, dass Michael diesen Duft liebte. »Als du auf der Toilette warst, hat er behauptet, er hätte vor Kurzem deinen Job übernommen. Ich nehme an, das stimmt nicht?«
    »Dieser Mistkerl! Ich war längere Zeit krank, und er hat mir meinen Platz im Wahlberichterstattungsteam weggeschnappt!«, rief ich leise.
    »Wie ärgerlich!«
    Ich blickte nervös zu Alex hinüber. Was mich besonders wurmte, war, dass ich gar nicht vorgehabt hatte, das Interview aufzuzeichnen; ich hatte lediglich die Kamera auf Isabelle richten und so tun wollen, als ob ich sie filmte. Somit bestünde keinerlei Chance, dass später irgendwelche Bänder gefunden wurden.
    Nellies Youth Dew waberte zu mir herüber wie Opium.
    Berauscht beschloss ich, sie auszuhorchen. »Wir Mädels sollten uns so schnell wie möglich einen Kerl zum Heiraten suchen, bevor diese aufdringlichen Typen uns arbeitslos machen«, sagte ich in vorgetäuschtem Verschwörerton.
    Sie lächelte. »Ich arbeite daran, das kannst du mir glauben!«
    Mir wurde schwindelig. »Das musst du mir näher erzählen!«
    »Nun, wir stehen noch ganz am Anfang, aber ich bin wahnsinnig verliebt! Ich weiß, ich sollte mich bremsen, aber ich kann es einfach nicht …« Sie grinste unkontrolliert.
    Lahm streckte ich beide Daumen in die Höhe und hatte das Gefühl, mein Herz würde mir unten aus der Hose rausfallen.
    »Wie steht’s mit dir?«, erkundigte sie sich.
    »Ähm, nun ja, es gibt tatsächlich einen Mann in meinem Leben«, hörte ich mich sagen. Wie bitte? »Er heißt Duke.«
    Großartig, Fran.
    »Das ist ein echt cooler Name! Hält er denn auch, was sein Name verspricht?«
    Ich dachte an Duke Ellington, der sich letzte Nacht, als ich schlief, auf meinen Fuß gestürzt hatte. »Er ist ziemlich leidenschaftlich«, erwiderte ich, dann eilte ich zu Alex hinüber, um die Filmerei zu beenden.
    Sein Gesicht war gerötet. Er sah glücklich aus. »Was für ein großartiges Interview!«, sprudelte Isabelle hervor, deren irrer Blick noch irrer geworden war. »Ihr Kollege ist wirklich brillant, Frances!«, rief sie mit schriller Stimme. »Noch vor Jahresende wird er den ganzen Sender leiten!« Ich vermied es, Alex anzusehen.
    »Ach, das ist doch Unsinn. Isabelle ist ein Star!«, schleimte er.
    Nellie sah mich an und zog heimlich Grimassen.
    Ich lächelte widerwillig und dachte, dass ich mich echt nicht mit der neuen Freundin meines Ex verbünden musste. Doch als ich sah, wie Isabelle ekstatisch die Arme um Alex schlang, war mir das ein kurzer Trost.
    »Ich danke dir, Fran«, sagte Nellie.
    Sie war so kontrolliert, so wohlüberlegt, so voller Power. Ein weiteres Mal streckte sie mir ihre langgliedrige, schmale Hand entgegen. Ich nahm sie und fragte mich, wann sie das erste Mal Michaels Hand gehalten hatte. Ich wusste, dass ich sie wiedersehen musste. »Ich rufe dich an«, plapperte ich, »um dich wissen zu lassen, wann wir damit auf Sendung gehen … in der Zwischenzeit sollten wir über deine anderen Klienten reden, vielleicht ergeben sich noch weitere Storys.«
    »Ja, sicher. Lass uns nächste Woche bei einem gemeinsamen Mittagessen darüber sprechen. Oder sehen wir uns beim Meditationskurs am Mittwoch?«
    »Oh, leider nicht«, antwortete ich. »Da habe ich schon ein Date.«
    »Tatsächlich?« , fragte Alex und stellte die Kameratasche ab.
    »Wiiirklich ? « , fragte Nellie, die davon ausging, ich wäre mit jemandem namens Duke liiert.
    »Haha! Ich liebe es, immer noch ›Date‹ dazu zu sagen!«, trällerte ich und schob Alex unsanft aus dem Gebäude. »Das hält die Romantik am Leben!«, schrie ich

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