Happy End fuer drei
ihm um. Offenbar spürte er, dass ein heftiger Disput in der Luft lag. Deshalb legte er die Hand auf Alexis’ Schulter. „Alexis, Sie werden im Ballsaal erwartet.“
Sie konnte sich gut vorstellen, wer sie erwartete. Der Betreffende stand direkt neben ihr.
„Einen schönen Abend noch“, wünschte er Kit gönnerhaft.
Pikiert nickte die rothaarige Frau und verschwand.
„Worum ging’s denn?“, erkundigte er sich, als die beiden allein waren.
Alexis zuckte mit den Schultern. „Um das Übliche.“ Mehr oder weniger, fügte sie im Stillen hinzu. „Sie hat gehört, dass ich bei einer Ehevermittlung arbeite.“
In Gradys Augen blitzte es boshaft. „Lassen Sie mich raten. Sie hat eine Freundin, die heiraten will.“
Und nicht irgendjemanden, dachte Alexis sarkastisch.„So ähnlich“, bestätigte sie laut.
„Werden Sie ihr helfen?“
Beim besten Willen konnte Alexis sich nicht vorstellen, dass eine von Kit Petersons Freundinnen die passende Partie für Grady sein könnte. Sie schüttelte den Kopf. „Wenn ihre Freundin sich an die Agentur wendet, wird sich eine Kollegin um sie kümmern. Ich habe genug mit meinen derzeitigen Klienten zu tun.“
„Einer von ihnen soll Ihnen eine Menge Probleme machen, habe ich gehört“, neckte Grady sie.
Das kann man wohl sagen. Alexis’ Herz schlug ein wenig schneller. Wie gern hätte sie ihn geküsst. Aber wer weiß, wohin das geführt hätte …
„Und was für Probleme“, bestätigte sie ihm stattdessen. Doch davon musste sie ihm ja nichts erzählen.
Er nahm ihre Hand. „Hätten Sie jetzt Lust auf einen Tanz?“
Wenn sie in seinen Armen war, würde es wieder zwischen ihnen knistern, und das konnte sehr riskant werden. Sie hatte im Leben schon genug Kummer erlebt. Warum sollte sie sich freiwillig in Gefahr begeben? Also nahm sie all ihre Willenskraft zusammen und entzog ihm ihre Hand. „Sie sind mein Klient, Grady. Ich sollte nicht mit Ihnen tanzen.“
Sein Lächeln verschwand. „Eben waren Sie aber verdammt nah dran.“
Um die Wahrheit zu sagen: Sie würde nichts lieber tun. „Sie hatten mich damit überrumpelt“, erwiderte sie kühl.
Er betrachtete sie durchdringend. „Und jetzt, da Sie Zeit hatten, darüber nachzudenken …?“
„… bin ich zu dem Schluss gekommen, dass unsere Nähe mir bei dem, was ich für Sie und Savannah zu tun versuche, nur hinderlich ist.“ Einer von ihnen musste schließlich vernünftig bleiben. Und so, wie es aussah, war sie diejenige.
Grady zog die Augenbrauen zusammen. „Tanzen gehört auch dazu?“
Alexis warf ihm einen strafenden Blick zu. „Was glauben Sie denn?“
6. KAPITEL
Am folgenden Nachmittag steckte Grady bis über beide Ohren in Arbeit, als sein Handy klingelte. Sein Herz machte einen Freudensprung, als er die Nummer auf dem Display erkannte und abhob. Einen Moment lang war es still, und schon klang eine bezaubernde Stimme an sein Ohr. „Grady?“
„Hallo, Alexis!“ Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück.
„Störe ich?“
„Überhaupt nicht. Was gibt’s?“
„Ich habe eine Liste mit weiteren potenziellen Kandidatinnen für Sie zusammengestellt. Die würde ich Ihnen gerne vorbeibringen.“
Eigentlich hatte er noch immer keine Lust, sich mit fremden Frauen zu treffen. Aber es ging ja schließlich um Savannah …
Grady drehte sich in seinem Stuhl und schaute auf das Stadtzentrum von Fort Worth. Am Sonntagnachmittag waren die Straßen wie immer fast menschenleer. Nur wenige Autos waren unterwegs. „Ich bin im Büro. Meine Eltern machen einen Ausflug mit Savannah. Wenn Sie also mit den Unterlagen vorbeikommen möchten …“
„Ich bin gleich bei Ihnen. Vielen Dank, Grady.“ Klick.
Zwanzig Minuten später rief ihn der Sicherheitsbeamte vom Empfang an und teilte ihm mit, dass er Besuch hatte.
Er bedauerte, dass er sich morgens nicht rasiert und nur ein verwaschenes T-Shirt mit einem Tintenfleck am Saum, Jeans und Turnschuhe angezogen hatte.
Was ihr jedoch nichts auszumachen schien.
Er schloss die Tür hinter ihnen und deutete auf einen Stuhl. Während sie sich setzte, betrachtete er sie aufmerksam.
Das seidenweiche Haar hatte sie mit einer Spange gebändigt. Sie war lässig gekleidet – blassrosa Sommerkleid, weiße Strickjacke und flache Sandalen mit einer Rose auf den Lederriemchen.
Er hatte noch nie ihre nackten Füße gesehen. Die Nägel waren rot lackiert, und sie trug heute keine Strumpfhose …
Sie beugte sich nach unten und holte einen Stapel Papiere und ein halbes Dutzend
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