Happy End fuer drei
bezahlt habe.“
„Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie ein ziemlicher Dickkopf sind?“
„Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie taktlos sind?“
Taktlos? Er schaute sie so betreten an, dass sie fast Mitleid mit ihm bekam.
„Ich wollte Ihnen nur helfen, wie ein Freund dem anderen hilft.“
„Wirklich? Wie vielen ‚Freunden‘ haben Sie denn schon einen Kredit von fünfundsiebzigtausend Dollar angeboten – über ein günstiges Darlehen?“
Ein Schweigen entstand.
Sie hatte ihre Jacke ausgezogen. Der Spaghettiträger ihres Kleides war verrutscht.
Widerstrebend löste er den Blick von ihrer nackten Schulter.
Die Beziehung, die vor wenigen Stunden so verheißungsvoll begonnen hatte, lag nun wie ein Scherbenhaufen vor seinen Füßen.
„So etwas tut ein Mann nicht für eine Freundin – höchstens für eine Geliebte.“
Grady zuckte zusammen. „Wie bitte?“
„Sie haben mich schon verstanden. Das zieht Verpflichtungen von jener Art nach sich, die ich keinesfalls haben möchte.“
Dass sie auf solche Gedanken kam, verletzte ihn zutiefst. „Glauben Sie wirklich, ich mache das nur, weil ich mit Ihnen schlafen will?“, fragte er ungläubig.
Alexis schluckte. Sie sah aus, als täte es ihr leid, das Thema zur Sprache gebracht zu haben. Doch da es nun auf dem Tisch lag, wollte sie keinen Rückzieher machen. „Vielleicht nicht bewusst. Aber ich glaube schon, dass Sie irgendeine romantische Vorstellung im Hinterkopf haben.“
Grady trat einen Schritt näher. „Dann haben Sie wohl vergessen, dass ich Ihnen bei unserem Gespräch über meine Vorstellungen bezüglich einer Partnerschaft gesagt habe, dass mir nichts an einer romantischen Beziehung liegt.“
„Das habe ich sehr wohl verstanden“, blaffte sie ihn an. „Und es hat es mir nicht leichter gemacht, eine passende Frau für Sie zu finden. Ich habe auch Ihren Kuss nicht vergessen, der mich einen Moment lang hatte glauben lassen, dass Sie nicht nur eine Mutter für Savannah, sondern auch eine Freundin für gewisse Stunden suchen. Glauben Sie mir, solche Angebote hatte ich schon öfter!“
Als Grady sie verdattert anschaute, fuhr sie fort: „Wieso glauben eigentlich alle Männer, dass unglückliche Witwen nur darauf warten, von ihnen ins Bett gezerrt zu werden? Ich kann Ihnen versichern: Bei mir ist das nicht der Fall.“
Genauso erging es ihm. Was ihn und sie betraf … das war eine komplizierte Angelegenheit. Und er wollte nicht, dass sie ihn mit all den anderen Typen, mit denen sie schlechte Erfahrungen gemacht hatte, über einen Kamm schor.
Alexis war nicht bloß eine Eroberung für ihn. Sie war ein Mensch, der ebenso einsam war wie er und ebenfalls einen zärtlichen und verständnisvollen Partner brauchte.
„Ich möchte zurzeit keine Beziehung mit irgendjemandem“, erklärte sie. „Weder eine flüchtige noch eine dauerhafte.“
Er war nicht irgendjemand. Er hatte den gleichen schmerzlichen Verlust erlitten wie sie. Ob es ihr passte oder nicht – das verband sie. Daran musste er denken, als er leise erwiderte: „Haben Sie nicht gesagt, dass Sie irgendwann wieder heiraten möchten?“
Für einen Augenblick sah sie so verletzlich aus wie am Nachmittag in seinem Büro. „ Irgendwann ist das Schlüsselwort“, entgegnete sie ruhig.
Grady hätte ihre Antwort ohne Weiteres akzeptiert, wenn die Atmosphäre zwischen ihnen nicht so emotional aufgeladen gewesen wäre.
„Und wissen Sie auch warum?“ In ihren Augen schimmerte es verdächtig. „Weil ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe, alles zu bekommen.“
Im Gegensatz zu Grady. Aber die Chancen, jemals die Art von Beziehung zu finden, die ihnen beiden vorschwebte, standen ziemlich schlecht.
Andererseits wusste er, dass das Leben zu kurz war, um die Gefühle, die sie gerade erlebten, zu ignorieren. Er wusste sehr gut, dass sich das Leben innerhalb von Sekunden ändern konnte. Alles, was er – was jeder Mensch – hatte, war die Gegenwart. Und in diesem Augenblick gab es nur eines – nur einen Menschen, den er wollte.
Ohne lange darüber nachzudenken schob er den Spaghettiträger, der ihr über die Schulter gerutscht war, zurück, und legte die Hand in ihren Nacken. Er spürte die seidenweiche Haut und hob ihren Kopf. Ihr Blick, sehnsüchtig, erwartungsvoll, ließ ihn noch mehr riskieren. „Ihr Kuss neulich hat mir aber etwas ganz anderes verraten.“
Alexis presste die Lippen zusammen. Sie schlug die Augen nieder und erwiderte mit zitternder Stimme: „Der Kuss war
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