Happy End fuer drei
klargemacht, dass sie kein Interesse an einer Beziehung mit ihm hatte. Dennoch fühlte er sich in ihrer Gegenwart wohl. Er warf seiner Mutter einen missbilligenden Blick zu. „Ich kann doch machen, was ich will.“
Sie ging nicht darauf ein. „Was ist zwischen dir und Alexis Graham?“
Grady gab ein Tab in die Spülmaschine und schloss die Klappe. „Was meinst du damit?“
Josie warf das Papiertuch in den Abfalleimer. „Seit Tabitha hast du keine Frau mehr auf diese Weise angesehen.“
Grady verspannte sich. „Das ist doch etwas ganz anderes“, wehrte er ab.
„Glaubst du im Ernst, ich habe meine Intuition verloren, wenn es um meine Söhne geht?“ Josie klang fast empört. „Ich habe die Hoffnung in deinen Augen gesehen, als du gestern Abend noch einmal weggegangen bist – und die Enttäuschung, als du kaum eine Stunde später zurückgekommen bist.“ Sanft berührte sie seinen Arm. „Wo liegt das Problem? Ist Miss Graham nicht interessiert?“
Sie sucht nach einer Liebe, die ich ihr nicht geben kann . Und etwas anderes kommt für sie nicht infrage. Aber er hatte kein Recht, ihr Vorwürfe zu machen. Alexis verdiente das Beste, was das Leben zu bieten hatte. Keine blasse Kopie der vollkommenen Beziehungen, die sie beide in der Vergangenheit gehabt hatten.
Seine Mutter wartete auf eine Antwort. Daher sagte er: „So einfach ist das nicht, Mom. Alexis war auch schon mal verheiratet. Ihr Mann ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben.“
„Dann ist sie wohl auch noch nicht bereit für eine neue Beziehung.“
Stimmte das wirklich? Grady erinnerte sich an die leidenschaftliche Art, wie Alexis ihn geküsst hatte, ehe sie wieder zur Vernunft gekommen waren. Diesen Augenblick konnte er beim besten Willen nicht vergessen. Und irgendetwas sagte ihm, dass es ihr genauso ging. „Alexis behauptet, dass sie für eine neue Beziehung bereit ist.“
„Aber nicht mit dir.“ Josie klang enttäuscht.
„Deine Söhne sind schon öfter auf dem Holzweg gewesen“, erinnerte er sie trocken.
Josie lächelte. „Ich weiß. Doch dieses Mal hätte ich geschworen, dass es nicht so ist.“
Um halb neun kontrollierte Alexis noch einmal die Gästeliste. Alle Platzkarten waren abgeholt worden. Und obwohl Grady McCabe einen ganzen Tisch gebucht hatte, war hinter seinem Namen kein Häkchen gesetzt worden. Das bedeutete, er war nicht erschienen.
Eigentlich sollte Alexis darüber erleichtert sein. Denn jedes Mal, wenn sie sich sahen, knisterte es gefährlich zwischen ihnen.
„Geschafft“, seufzte Holly Anne, die ebenfalls zum Organisationskomitee der Veranstaltung gehörte. „Wir haben alle vierhundertfünfzig Eintrittskarten verkauft.“
Alexis rechnete zufrieden nach. Viel Geld war in die Kasse geflossen. Jeder Cent würde der Krebsforschung zugutekommen.
Holly Anne stieß sich von der Tischkante ab und berührte Alexis sanft am Arm. „Scott wäre stolz auf Sie …“
„Haben Sie noch einen Platz für mich?“
Die beiden Frauen drehten sich gleichzeitig um. Grady stand vor ihnen. In seinem Smoking, dem weißen Hemd und der schwarzen Fliege sah er fantastisch aus. Alexis stockte der Atem. Als sich ihre Blicke trafen, schien die Zeit für ein paar Sekunden stillzustehen.
Holly Anne begrüßte ihn, ehe sie sich an Alexis wandte. „Das überlasse ich Ihnen“, sagte sie, ehe sie in den Ballsaal verschwand und die Tür hinter sich schloss.
Alexis’ Puls raste. Im Stillen schalt sie sich, weil sie so glücklich war, ihn zu sehen. Dabei hatte sie jetzt ein Problem. „Ihr Tisch …“
„… ist besetzt, ich weiß.“ Er musterte sie von oben bis unten – ihre hochgesteckte Frisur, ihr schulterfreies Seidenkleid, ihren Schmuck und ihre silbernen Stöckelschuhe. Dann kam er einen Schritt näher. „Ich hatte gehofft, neben Ihnen sitzen zu können, da ich annehme, dass Sie ebenso wie ich ohne Begleitung gekommen sind.“
Er hatte recht.
Nun zog er einen Scheck aus der Innentasche seines Jacketts und reichte ihn ihr lächelnd.
Bemüht, ihre Freude über seine Anwesenheit nicht zu sehr zu zeigen, murmelte sie: „Warten Sie eine Minute. Ich schau mal, was ich tun kann.“
Mit roten Wangen verschwand sie im Ballsaal. Als sie kurz darauf zurückkehrte, lehnte Grady lässig neben einer Tür, als hätte er alle Zeit der Welt.
„Sie stellen noch einen Stuhl hinzu. Aber ich muss Sie warnen. Wir haben einen der schlechtesten Tische – ganz weit hinten direkt neben dem Notausgang.“
„Ich möchte nirgendwo anders
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