Happy End fuer drei
Situation entschärfen?“
„Möglicherweise.“
„Hat er denn vor weiterzusuchen?“
Alexis zögerte. „Vielleicht.“ Die Vorstellung, ihm eine andere Frau zu vermitteln, die unbedingt heiraten wollte, behagte ihr seit Neuestem überhaupt nicht mehr. „Aber ehrlich gesagt – ich kann nichts versprechen.“
Holly Anne schaltete ihren Computer ein. Ohne Alexis anzuschauen, fuhr sie fort: „Ihre Kolleginnen sind ganz wild auf einen Klienten wie Grady. Wenn Sie niemanden für ihn finden oder zumindest nicht dafür sorgen, dass er weitere potenzielle Partnerinnen trifft, wirkt sich das nicht gerade günstig für Sie aus, was den Job in Galveston und die damit verbundene Gehaltserhöhung angeht – gleichgültig, wie viele Stunden Sie ihm in Rechnung stellen.“
Alexis nickte. „Das habe ich mir auch schon überlegt.“ Das Wichtigste in ihrem Job waren schließlich Resultate.
„Enttäuschen Sie mich nicht, Alexis“, warnte Holly Anne sie. „Wir verlassen uns darauf, dass Sie für Grady McCabe die Partie des Jahrhunderts finden.“
„Was müssen wir denn eigentlich machen?“ Mit gerunzelter Stirn betrachtete Alexis das Hausaufgabenblatt und tat so, als stünde sie vor einer unlösbaren Aufgabe.
Savannah schaute sie erstaunt an. War ihre große Freundin wirklich so begriffsstutzig? „Wir müssen das Obst in den Kisten zählen“, erklärte sie geduldig.
„Ach so!“ Alexis strahlte. „Kannst du das?“
„Natürlich.“ Savannah klang fast empört.
„Dann tu es doch bitte“, bat Alexis.
Innerhalb von zwanzig Minuten hatte Savannah sämtliche Rechenaufgaben erledigt, und Alexis schmunzelte innerlich. „Sehr gut gemacht, Schätzchen“, sagte sie anerkennend.
„Kann ich mal sehen?“ Grady kam in die Küche. Selbst in dem verknitterten Hemd und der abgewetzten Jeans wirkte er ungeheuer sexy. Kein Wunder, dass die Frauen, die ihn trafen, sofort hingerissen waren. Sollte er sich jemals wieder verlieben wollen, wäre er eine fantastische Partie. Sorgfältig betrachtete er das Blatt, auf das Savannah mit krakeligen Buchstaben ihren Namen geschrieben hatte. „Ausgezeichnet“, lobte er schließlich. „Ich bin sehr stolz auf dich.“
Savannah strahlte. Die väterliche Anerkennung ließ ihre Augen glänzen.
„Willst du mir und Savannah helfen, das Abendessen vorzubereiten?“, wandte er sich an Alexis, die sich schon gefragt hatte, was als Nächstes kommen würde, nachdem Savannah ihre Hausaufgaben so rasch erledigt hatte.
„Was gibt’s denn?“, wollte Savannah wissen.
„Deine Lieblingspizza. Zieh dich schnell um, dann kannst du den Teig ausrollen.“
„Okay, Daddy!“ Savannah stürmte aus der Küche, um ihre Schuluniform gegen Jeans und T-Shirt zu tauschen.
Grady und Alexis wechselten einen Blick. Ein Knistern lag in der Luft.
Wieder einmal war sie mit Grady allein. Und erneut wurde ihr bewusst, wie sehr sie seine Gegenwart verwirrte.
So ging es für den Rest der Woche weiter: Tagsüber arbeitete Alexis im Institut und kümmerte sich um andere Klienten, die weniger problematisch waren und mit denen sie durchweg erfolgreich war. Anschließend fuhr sie zu Grady, um Savannah bei den Hausaufgaben zu helfen. Die war jedes Mal überglücklich, wenn sie Alexis sah, und sehr traurig, wenn sie sich von ihr verabschieden musste. Grady behandelte Alexis ausgesprochen höflich und respektvoll. Nur manchmal hatte sie das Gefühl, dass seine Augen ein paar Sekunden zu lang auf ihr ruhten. Aber es gab weder zufällige noch absichtliche Berührungen oder gar weitere Küsse.
Seine Ritterlichkeit machte sie fast wahnsinnig. Ihr wurde immer klarer, dass sie ihn berühren, ihn spüren wollte. Auch wenn es unter Voraussetzungen war, die er nicht akzeptieren wollte.
Dennoch wusste sie, dass es das Beste für sie alle war, wenn er die Beziehung strikt platonisch hielt.
Sobald das Schuljahr endete, musste Alexis ihm eine neue Frau vorstellen – eine Frau, die auf Liebe keinen Wert legte.
Deshalb wollte sie am Freitag, sobald Savannah ihre Hausaufgaben erledigt hatte, verschwinden, damit erst gar keine Hoffnungen auf das, was sie ohnehin niemals würde bekommen können, bei ihr aufkeimten.
Doch als sie Anstalten machte zu gehen, fragte Savannah sie: „Kommst du morgen mit mir und Daddy, um mein Kleid für die Abschlussfeier zu kaufen?“
„Das wollte ich dich auch schon die ganze Zeit fragen.“ Grady stand vor dem offenen Kühlschrank und schaute nach, was es zum Abendessen gab.
„Daddy hat
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