Happy End in Hollywood? (German Edition)
genommen. Sollte sie nicht dankbar sein, dass er jetzt wenigstens ein paar unbeschwerte Stunden mit ihm verbrachte? Ihr Verstand sagte Ja – ihr Herz jedoch nicht.
„Warum erzählst du mir nicht einfach, worum es wirklich geht?“, fragte Jack vorwurfsvoll. Sie kam sich vor wie ein bockiges Kind.
Entnervt wandte sie sich ab, um nicht länger seinem forschenden Blick ausgesetzt zu sein.
„Cece …“, bohrte er nach.
„Ach, ich bin nur …“ Für eine professionelle Autorin war sie wirklich schlecht darin, ihre Gefühle auszudrücken. Aber es war ja auch eine unangenehme Situation. „… eifersüchtig, ja. Für mich hat er das noch nie getan.“
Jack berührte sie sanft an der Schulter und drehte sie zu sich hin, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. „Was hat er für dich noch nie getan?“
„Na … freiwillig ins Wasser zu springen.“
Jack lächelte amüsiert. „Was? Das ganze Drama, weil er für mich ins Wasser gesprungen ist?“
„Du tust so, als wäre das völlig albern.“
„Ist es ja auch. Du hast reagiert, als würde er in Lebensgefahr schweben.“
„Na gut, ich gebe es ja zu. Ich habe ein bisschen überreagiert.“
„Ein bisschen?“
„Könnten wir das Thema jetzt bitte lassen?“
„Na schön.“ Freundschaftlich legte er ihr einen Arm um die Schulter. „Lass uns in die Küche gehen. Hannah hat uns was von ihrer hausgemachten Limonade hingestellt.“
Es machte sie ganz nervös, ihn so nah an ihrem Körper zu spüren. Entschlossen löste sie sich von ihm und sagte: „So sehr habe ich nun auch wieder nicht überreagiert.“
„Nein, natürlich nicht“, erwiderte er ironisch. „Es war sicher ein traumatisches Erlebnis für Theo. Wie könnte ich das denn richtig beurteilen? Ich bin ja schließlich kein Vater.“
Bei diesen Worten zuckte sie zusammen, aber zum Glück bemerkte er es nicht. Das geht ja gut los, dachte sie. Sie kennen sich kaum, und schon fasst Theo Vertrauen zu Jack.
Es kam ihr wie ein böses Vorzeichen vor. Hatte Theo vielleicht sogar unbewusst gespürt, dass Jack sein Vater war? Würde er sich, vor die Wahl gestellt, sogar für ihn entscheiden und nicht für sie?
Wie unfair das wäre. Wenn Jack beides bekäme – ihr Herz und ihren Sohn.
CASINO DE MARSEILLE. NACHT.
CHARLES betritt den verrauchten, nur spärlich beleuchteten Club. Draußen hört man Soldaten marschieren. Er mischt sich unter das Publikum, das aus Franzosen und deutschen Soldaten besteht. Die Band spielt „Comme Moi“, ist aber im Gejohle der betrunkenen Männer kaum zu hören. LILLIAN betritt die Bühne.
LILLIAN
… Le rideau de soie bleue
Comme moi …
Während sie singt, schreitet LILLIAN die Stufen ins Publikum hinunter. Mit der Hand berührt sie die Schulter von GENERAL …
Ceces Finger schwebten unschlüssig über der Tastatur. „Verflixt. Wie hieß der General noch mal?“
Sie blätterte in ihrem Notizbuch. „Irgendwas mit G“, murmelte sie. „General … was? Mann, so was Blödes.“
Nervös griff sie nach einer Pfefferminzpastille und kaute darauf herum. Der Name fiel ihr immer noch nicht ein.
Unschlüssig stand sie auf. Normalerweise konnte sie auch so weiterschreiben – das sollte sie sogar. Sie könnte den Namen offen lassen oder ihn vorerst Bugs Bunny nennen und dann später korrigieren.
Sie ließ ihren Blick zum Telefon auf dem Schreibtisch wandern. Sollte sie Lillian anrufen? Am Vortag hatte Hannah erwähnt, dass Lillian jetzt immer ein Handy bei sich hatte, damit sie jederzeit erreichbar war. Die Nummer hatte Cece sich sogar in ihrem Notizbuch notiert. Dann bräuchte sie nicht einmal zu der alten Dame hinunterzugehen.
Aber sie hatte einfach keine Lust, sich jetzt wieder an den Schreibtisch zu setzen. Nein, dachte sie sich, ich gehe die paar Stufen und frage Lillian persönlich. Die Mittagszeit ist gerade herum, und sie schaut sich jetzt sicher gerade ihre Lieblings-Soap im Fernsehen an.
Vorher warf Cece noch kurz einen Blick aus dem Fenster. Von ihrem Arbeitszimmer aus sah man den Garten. Und den Pool.
Wie sie es sich gedacht hatte: Jack und Theo vergnügten sich im Wasser. Selbst aus der Entfernung fiel ihr auf, dass die Haarfarbe der beiden völlig gleich war.
Maria war nicht mehr zur Arbeit gekommen, seit man sie in der vergangenen Woche wegen ihrer Tochter zur Schule gerufen hatte. Wie sich herausgestellt hatte, hatte die Kleine Scharlach, und nun blieb Maria fürs Erste dem Haus fern, damit Theo sich nicht anstecken konnte.
Stattdessen kümmerte
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