Happy End in Hollywood? (German Edition)
Manchmal tat es ihr weh, wenn sie das Gefühl hatte, dass Theo sich nach einem Vater sehnte. Aber das konnte sie nicht ändern.
Jack war nun mal kein Daddy-Typ. Das würde er selbst bestätigen. Sicher, er hatte im Herrenhaus viel Zeit mit Theo verbracht. Aber doch nicht, weil er ihn so mochte. Sondern um die Fertigstellung des Drehbuchs zu beschleunigen.
Ja, Cece war sich sicher: Sie hatte in jedem Fall richtig gehandelt.
Oder etwa nicht?
9. KAPITEL
„Sagen Sie, Marilyn … warum haben wir Cheryl Cassidys Telefonnummer nicht?“
Marilyn Davenport war noch neu am Empfang. „Ich … ich wusste nicht, dass Sie sie haben möchten, Mr. Hudson“, stammelte sie in den Telefonhörer.
„Dann wissen Sie es jetzt“, schimpfte Jack in das Mikro seines Headsets, als er in den La Cienega Boulevard einbog.
Ihm war bewusst, dass er zu streng mit ihr war. Einfacher wäre es gewesen, seine persönliche Assistentin Janelle anzurufen. Aber Janelle hatte schon für ihn gearbeitet, als er Cece damals fallen gelassen hatte, und hatte das gar nicht gut gefunden. Sie jetzt nach ihrer Nummer zu fragen – nein, das ging nicht.
Hannah hatte vielleicht die Nummer, aber sie war mit Theo am Strand und daher nicht erreichbar.
„Ich möchte ihre Festnetznummer und ihre Handynummer“, stellte er klar.
„Okay“, erwiderte Marilyn etwas ratlos. „Ich kann es versuchen, aber ich weiß nicht recht …“
„Rufen Sie als Erstes ihren Agenten an“, befahl er, während er seinen Wagen auf den Krankenhausparkplatz steuerte. „Wenn das nicht klappt, versuchen Sie es bei anderen Leuten. Fangen Sie bei Martin Cassidy und Kate Thomas an.“
„Warum?“
„Vielleicht weil das zufällig ihre Eltern sind?“
„Oh. Tut mir leid, das wusste ich nicht. Soll ich Ihnen noch andere Nummern heraussuchen?“
„Nein. Nur die von Cece.“
„Von wem?“
Um sich zu beruhigen, zählte er bis fünf, bevor er antwortete. „Von Cece. Cheryl Cassidy.“
Er beendete das Gespräch, bevor die Frau ihn noch mehr Nerven kostete. Sie kann ja nichts dafür, dachte er. Und warum sollte er eine ansonsten recht brauchbare Angestellte feuern, nur weil die Sache mit Cece ihn so beschäftigte? An diesem Morgen, als er nackt im Bett gelegen hatte, war sie wortlos gegangen. Einfach so. Und seitdem war sie ihm aus dem Weg gegangen. Als er dann versucht hatte, sie anzurufen, musste er feststellen, dass sie seit ihrer Trennung sowohl ihre Festnetz- als auch ihre Handynummer gewechselt hatte. Das hatte seine Laune nicht gerade verbessert.
Warum eine andere Festnetznummer, wenn sie doch immer noch im gleichen Haus wohnte? Doch wohl nur, weil sie nicht mit ihm reden wollte. Verflixt.
Als ob er nicht schon genug Gründe für seine schlechte Laune hatte. Ceces blöde Bemerkung ging ihm nicht aus dem Kopf. Männer kennen nur zwei Gefühle, Wut und Begierde. Alle anderen lassen sie nicht zu. Sie haben Angst, sie sich einzugestehen.
Was sollte das denn heißen? Dass er nicht wusste, was er wirklich empfand? Dass seine derzeitige Wut in Wirklichkeit eine andere, versteckte Emotion war, die er sich selbst nur nicht eingestehen wollte? Blödsinn!
Mit ihrer Sturheit kostete Cece ihn den letzten Nerv, und das ärgerte ihn. Das war alles. Punkt, aus.
Warum war mit ihr nur alles so kompliziert? Eine Frau, mit der er schlief, sollte nach und nach langweilig für ihn werden – nicht reizvoller. Eine Frau, mit der er vor Jahren Schluss gemacht hatte, sollte nur noch eine blasse Erinnerung sein, keine Besessenheit, die ihn nicht mehr losließ. Und Frauen mit Kindern sollten erst gar nicht auf seinem Radarschirm auftauchen. Was war da nur schiefgelaufen?
Als er auf dem Flur der Krebsstation ankam, sah er Cece. Sie stand vor Lillians Zimmer. Wie immer trug sie Jeans, aber statt des üblichen alten T-Shirts hatte sie ein weißes Wollhemd an, das ihre Kurven betonte. Ihr Haar hatte sie hochgesteckt.
Plötzlich tauchte eine Szene aus ihrer gemeinsamen Zeit wieder vor seinem inneren Auge auf. Er war mitten in der Nacht aufgewacht, und sie hatte aufgerichtet neben ihm im Bett gesessen und etwas in ihr Notizbuch gekritzelt. Ihr Haar war hochgesteckt, genau wie heute. Die Nachttischlampe brannte und hüllte sie in ein goldenes Licht. Er lag einfach nur da, beobachtete sie, wie sie eifrig schrieb … und war glücklich, entspannt und zufrieden dabei.
Jetzt, auf dem Krankenhausflur, wurde Jack plötzlich bewusst, was schiefgelaufen war.
Er hatte nie damit gerechnet, eine Frau wie
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