Happy End in Mailand
erwartet uns.“
Er warf Sophia einen letzten Blick zu. „Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.“
„Mal sehen.“ Die Bürste in Sophias Hand zitterte.
Bella sah ihre Schwester an. „Es ist alles in Ordnung. Wir müssen nur ein paar Dinge klären. Bis später dann.“Sie lächelte, doch sobald sie aus der Tür war, verschwand das Lächeln von ihrem Gesicht.
Luc lenkte seinen Wagen souverän durch den Feierabendverkehr. Der Duft seines Aftershaves lullte Bella angenehm ein. Als sie jedoch bemerkte, was da mit ihr geschah, versteifte sie sich abwehrend.
„Deine Schwester macht einen netten Eindruck“, sagte Luc. „Ein bisschen beschützend vielleicht.“
Also hatte Luc das Zittern auch bemerkt. „Sophia ist Friseurin.“ Als ob das etwas erklärte.
Andererseits war sie nicht diejenige, die etwas zu erklären hatte. Er sollte ihr erst mal ihre Fragen beantworten. „Du hast mir noch nicht gesagt, wie du das Ganze deiner Tante erklären willst.“ Bella wollte wissen, was er plante. „Dass wir beide zusammenarbeiten, um meine Kleider zu verkaufen. Irgendwann wird Maria sich fragen, warum wir ständig miteinander ausgehen.“
Luc bog rechts ab, und als er an der Ampel halten musste, zog er ein Blatt Papier aus der Brusttasche. „Darum kümmern wir uns, keine Sorge. Hier ist erst mal der Terminplan für unsere Aktionen. Ich sage dir natürlich Bescheid, sobald sich etwas ändert.“
„Auf den ersten Blick sieht das alles ganz akzeptabel aus.“ Einige der Namen auf der Liste kannte sie. Im Normalfall wäre sie niemals in die Nähe dieser Prominenten gekommen. Trotzdem war sie Luchino keine Dankbarkeit schuldig. Also verstaute sie das Blatt in ihrer Abendtasche. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“
Luc zuckte die breiten Schultern. „Wir sagen Maria so weit wie möglich die Wahrheit. Wir haben uns vor Jahren in Mailand kennengelernt, und als ich nach Australien zurückkam, haben wir unsere Bekanntschaft aufgefrischt. Und jetzt gehen wir eben ganz gern miteinander aus.“
„Wir sollen so tun, als gingen wir miteinander?“ Schockiert sah sie ihn an.
„Das würde uns eine Menge peinlicher Fragen ersparen.“ Ausdruckslos schaute er auf die Fahrbahn vor sich. „Es wird uns nicht schwerfallen, so zu tun, als seien wir aneinander interessiert, oder was meinst du?“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Nur weil wir eine kurze Affäre hatten …“ Sie wünschte, die Ampel würde endlich auf Grün umschalten, damit sie weiterfahren konnten. „Wir können uns nicht als Paar ausgeben.“
Die Ampel sprang um, und Luc gab Gas. „Ich wüsste nicht, dass ich uns als Paar bezeichnet hätte, aber wir brauchen einen Vorwand, um uns ständig zusammen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ist das wirklich so schlimm, Arabella? Maria wäre glücklich, und du kannst deine Kleider verkaufen.“
„Du solltest ihr die Wahrheit sagen.“
„Es wäre ihr peinlich. Ich habe bereits Schritte unternommen, um ihre Situation zu entspannen …“ Er fluchte und schwieg plötzlich. So viel hatte er ihr nicht verraten wollen.
Doch es war zu spät. „Du hast ihre Schulden bezahlt? Aber wenn du das getan hast, warum gibst du dich dann noch mit mir ab?“
„Weil du verantwortlich dafür bist, das Geld für all die Kleider zurückzuzahlen. Und ich werde dafür sorgen, dass du es auf Heller und Pfennig erstattest.“
Bella schaute auf seine gebräunten Finger und erinnerte sich, wie er mit ihnen ihr Kinn angehoben hatte, bevor er sie geküsst hatte …
Nein. Das war lange her, und sie hasste sich dafür, dass ihre Erinnerung ihr Streiche spielte. „Wie hoch ist die Summe, Luchino? Und zu welchen Bedingungen willst du sie zurückhaben?“
Er seufzte frustriert auf. „Das ist doch gleichgültig. Ich konnte Maria einfach nicht hängen lassen. Also habe ich Vorkehrungen getroffen.“
„Mir ist es ganz und gar nicht gleichgültig“, widersprach Bella. „Schließlich habe ich Maria meine Kollektion verkauft, nicht dir. Ich will nicht finanziell an dich gebunden sein.“
„Ach, wirklich nicht? Dann will ich dir mal was sagen: Ich habe Marias Schulden gedeckt und einen langfristigen Rückzahlungsplan erstellt. So kann sie mir das Geld erstatten, ohne sich einschränken zu müssen. Und wie es aussieht, bist du damit in meinen Besitz übergegangen, Arabella. Gewöhn dich an den Gedanken.“
„Du bist ganz schön hinterhältig.“ Auch wenn sie gewusst hatte, wie
Weitere Kostenlose Bücher