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Happy End in Mailand

Happy End in Mailand

Titel: Happy End in Mailand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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Geschichte vorlesen?“
    „Das ist eine tolle Idee“, stimmte Bella zu. „Und ich fahre jetzt los, damit dein Papa schnell zu dir hochkommen und dir vorlesen kann, Grace.“
    Sie würde nach Hause fahren, stolz darauf, Luc nicht geküsst zu haben. Doch noch immer wusste sie nicht so recht, was sie Sophia und Chrissy über Grace erzählen sollte.
    Die Kleine trat neben ihren Vater und sah scheu zu Bella auf. „Du brauchst nicht wegzufahren. Du könntest doch die Geschichte auch mit anhören.“ Dann wandte sie sich an Luc: „Du magst Bella doch, Papa? Wenn du sie magst, dann könnte sie ja meine neue Mama werden, wenn meine alte mich nicht haben will.“
    Diese Frage kam so völlig überraschend, dass einen Moment lang betretenes Schweigen herrschte. Bella fiel spontan die Unterhaltung im Flugzeug von vor Jahren ein, als Lareen behauptet hatte, Luc habe sich das Sorgerecht erstritten und Grace dann einer Kinderfrau überlassen.
    Aber Luc hatte seiner Tochter erklärt, ihre Mutter habe sie nicht haben wollen? Natalie war Bella nicht sympathisch gewesen, auch wenn sie ihr nur ganz kurz begegnet war, doch das ließ keine Schlüsse darauf zu, ob sie ihr Kind einfach so abgegeben hatte.
    Vielleicht sehnte sie sich ebenso sehr nach ihrer Tochter, wie diese sich nach ihrer Mutter sehnte. „Ihre Mutter hat sie verlassen?“, wandte Bella sich an Luc.
    Doch der war ganz auf Grace konzentriert. „Ich will dich behalten, mein Schatz.“ Er nahm die Kleine auf den Arm, und sie schmiegte sich an ihn. Zärtlich küsste er sie auf den Scheitel. „Ich habe dir schon gesagt, dass deine Kinderfrau in Italien nicht so etwas zu dir hätte sagen dürfen. Und ich werde dich nie wieder weggeben, nie wieder.“
    Grace nickte. „Ja, Papa.“
    „Und wir kommen bestens ohne Mama zurecht.“ Seine Stimme wurde noch weicher. „Bald gehst du in die Schule, dann wirst du ohnehin sehr viel zu tun haben.“
    Wieder nickte Grace. „Du brauchst nicht meine Mama zu sein“, sagte sie zu Bella. „Hast du schon einen Kringel gegessen? Bevor ich schlafe, bekomme ich einen.“
    Bella atmete durch. Sie war für den Themenwechsel dankbar. „Ich mag Zitronenkringel, und heute hatte ich noch keinen. Meine Schwester Chrissy liebt dieses Gebäck. Sie bekommt ein Baby und isst ständig Sachen mit Zitronengeschmack.“
    Grace dachte einen Moment nach, dann wandte sie sich an Luc und sprach heftig auf Italienisch auf ihn ein.
    „Das mache ich“, antwortete dieser auf Englisch. „Aber frag mich nächstes Mal bitte auf Englisch, wenn wir nicht allein sind.“
    „Mein Vater gibt dir Kringel für deine Schwester mit“, erklärte Grace stolz. Luc stellte die Kleine auf die Füße und ging in die Küche.
    Bella lächelte der Kleinen zu. „Das ist ganz lieb von dir.“
    Stolz erwiderte sie das Lächeln. Doch plötzlich versteifte sie sich und platzte heraus: „Meine Mama war sehr schön und hat immer schöne Kleider getragen. Du bist schön und trägst auch schöne Kleider.“
    „Du meine Güte … das tut mir leid.“ Bella wollte das Mädchen in die Arme nehmen, so sehr schmerzte sie die Sehnsucht des Kindes nach seiner Mutter.
    Graces Lippen bebten. „Meine Mama hat mich verlassen, als ich ein Baby war. Danach war ich bei Papa, aber dann musste ich zu einer Kinderfrau, und wenn er mich besucht hat, habe ich ihn traurig gemacht. Jetzt behält er mich nur, weil ich weggelaufen bin. Irgendwann geht er bestimmt wieder weg.“
    „Das macht er bestimmt nicht“, widersprach Bella hastig. „Wie alt warst du denn, als du weggelaufen bist?“
    Grace zuckte die Schultern. „Fünf. Aber jetzt bin ich schon groß. Ich bin sechs.“
    Beinahe hätte Bella gelächelt. Aber sie blieb ernst. Mit fünf Jahren war Grace weggelaufen. Erst seit Kurzem lebte sie bei ihrem Vater. Daher rührte also ihre Unsicherheit.
    „Du solltest längst im Bett sein“, sagte sie leise und strich Grace eine der dunklen Haarsträhnen hinters Ohr. Im selben Moment wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war. Sie hätte das Kind nicht berühren sollen, denn sofort breitete sich ein warmes, mütterliches Gefühl in ihr aus, das ihr schier das Herz zerreißen wollte.
    „Ihr seht aber ernst aus“, bemerkte Luc, als er aus der Küche zurückkehrte. „Worüber habt ihr gesprochen?“
    Furchtsam sah das Mädchen Bella an.
    „Über … Zitronenkringel.“
    Luc neigte sich zu seiner Tochter hinunter und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Die Kringel sind wirklich lecker. Jetzt

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