Happy End in Mailand
kennengelernt und unsere Bekanntschaft hier in Australien wieder aufgefrischt.“
Maria strahlte Bella an. „Das ist ja … wunderbar, meine Liebe.“
„Eigentlich sind wir nur Freunde“, wandte Bella ein. „Aber ich freue mich, dass Luchino und du euch nach so vielen Jahren wiedergetroffen habt.“
Warnend sah Luc sie an. Dann neigte er sich zu ihr und küsste sie auf den Nacken. „Halte dich an unsere Vereinbarung, Arabella“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr. „Wenn du es nicht tust, hast du die Folgen zu tragen.“ Und schon wandte er sich wieder Maria zu. „Bitte tu uns den Gefallen, Zia, und verbring den Abend mit uns. Es würde uns viel bedeuten.“
„Ich werde kommen. Vielen Dank für die Einladung.“
Maria war selbst überrascht von ihrer Antwort. „Arabella kann mich in ihrem kleinen Wagen mitnehmen, dann brauche ich nicht zu befürchten, mich zu verfahren.“
„Oh …“ Normalerweise hätte sie Maria gerne überallhin gefahren. Doch ein familiäres Dinner mit seiner Tochter und seiner Tante bei ihm zu Hause war ihrem Entschluss, Luc nicht zu nahe zu kommen, nicht gerade förderlich. „Das ist eine gute Idee, Maria, aber ich …“
„Geht es darum, dass du keinen Alkohol trinkst, wenn du Auto fährst?“, kam ihr Luc zu Hilfe. „Keine Sorge, wir haben jede Menge Softdrinks.“
Bella schaute von Maria zu Luchino und zurück. Nun, da seine Tante glaubte, sie und Luc seien ein Paar, erwartete sie selbstverständlich, dass sie auch an dem Essen teilnahm. Insgeheim verwünschte sie ihn. „Natürlich komme ich gern.“ Sie presste die Worte hervor und zwang sich zu einem Lächeln. Vielleicht hatte sie auf diese Weise ja Gelegenheit, mit der Kinderfrau zu sprechen. Sie musste herausfinden, warum die kleine Grace so unsicher war, und dazu wäre es vorteilhaft, sie in ihrer häuslichen Umgebung zu beobachten.
Wenn Luc sich gut um Grace kümmerte, dann konnte sie ihre Schwestern beruhigen.
Luchino freute sich sichtlich über Marias Zustimmung.
Er strahlte Bella an. „Ich werde dafür sorgen, dass du den Abend genießt, Bella mia.“
Seine Bella?
Im Leben nicht.
„Dann um sieben bei mir.“ Er schrieb seine Adresse auf einen Block auf dem Tresen. „Ich freue mich auf heute Abend.“
Eine Kundin betrat das Geschäft. Luchino nickte Maria und Bella kurz zu und verließ, Grace an der Hand, den Laden.
„Ich bin sicher, ich kann dir diese Dame überlassen, Arabella“, sagte Maria in ruhigem Ton, doch ihr Blick war gehetzt, als sie sich ihre Tasche griff und sich zur Tür wandte. „Ich brauche einen Moment für mich allein …“
Bella beobachtete, wie sie hinausging. Warum nahm die Begegnung mit ihrem Neffen Maria so mit?
Freundlich trat Bella auf die Kundin zu. „Hallo. Kann ich Ihnen behilflich sein?“
5. KAPITEL
Es läutete an der Tür, und Luc atmete tief durch. Er war nervös. So sehr wünschte er sich, dass Maria ihn akzeptierte und vielleicht irgendwann Zuneigung für ihn empfand. Das bedeutete ihm mehr, als er sich selbst eingestehen mochte. Doch in ihrem Blick hatte er eine Seelenverwandtschaft erkannt, und das gab ihm Hoffnung.
Als er nun die Tür öffnete, erblickte er Maria, ganz in Schwarz gekleidet.
„Willkommen in meinem Haus. Bitte komm herein.“
Bella stand neben Maria, und als er die Tür nun weiter öffnete, konnte er sie richtig ansehen. Sie trug ein schlichtes ärmelloses Kleid in einem atemberaubenden Tiefgrün, das ihr bis knapp über die Knie reichte und ihre langen, schlanken Beine betonte. Wie schön und anmutig sie war. Gedanken stürmten auf ihn ein, die er in Gegenwart seiner Tante nicht schicklich fand.
„Bella.“ Seine Stimme klang wärmer als beabsichtigt. „Komm herein.“
Sie schaute in seine schönen dunklen Augen und war verloren. Sein Bemühen um die Freundschaft seiner Tante und seine Fürsorge für seine Tochter untergruben ihre schlechte Meinung über ihn, und das machte sie verletzlich.
Unter keinen Umständen durfte sie darüber vergessen, was er getan hatte. Ansonsten wäre sie ein leichtes Opfer ihrer Gefühle für ihn. Möglicherweise würde sie sich sogar noch einmal in ihn verlieben, und das wäre ein Desaster. Entschlossen hob sie das Kinn.
„Guten Abend, Luchino … Luc.“ Sicher fände Maria es sonderbar, wenn sie ihn formell bei seinem ganzen Vornamen ansprach, da ihn doch alle Freunde Luc nannten. „Da sind wir … wie vereinbart.“ Er hatte sie ja sozusagen gezwungen, auch anwesend zu sein. Bella trat vor. Sie
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