Happy End in Mailand
sie kocht oder mit einer Frisur herumexperimentiert.“
Dank Lucs Lachen lockerte sich die Atmosphäre merklich. Das Flugzeug beschleunigte und hob schließlich ab.
„Ich bringe dich zu Chrissy, so schnell ich kann, Arabella. Ich weiß, dass du sehr besorgt um sie bist.“
Wenn sie ihm nicht ganz verfallen wollte, durfte sie sich ihm nicht mehr so anvertrauen. Mit seiner Fürsorge und seinem Einfühlungsvermögen riss er Stein um Stein aus der Mauer, die sie um ihr Herz errichtet hatte. „Weißt du eigentlich, was bei so einer Geburt alles schieflaufen kann? Was, wenn Chrissy ihr Baby verliert? Das verkraftet sie nicht. Dieses Baby muss gesund geboren werden.“
„Du liebst sie sehr, nicht wahr?“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
Bella nickte und wollte sich selbst nicht eingestehen, wie gut es ihr tat, seine Hand auf ihrer zu spüren.
Kaum waren sie in Melbourne gelandet, führte Luc sie auf dem schnellsten Wege durch den überfüllten Terminal und von dort zum Taxistand.
„Jetzt komme ich alleine zurecht“, wehrte Bella seine weitere Hilfe ab, als sie ins Taxi stiegen. „Du willst bestimmt nach Hause zu deiner Tochter.“
„Grace erwartet mich erst in ein paar Stunden, und ich lasse dich nicht allein, bevor wir nicht wissen, dass es deiner Schwester gut geht.“ Er setzte sich neben sie auf die Rückbank und gab dem Fahrer Anweisungen.
Sie wollte nicht, dass er blieb. In den letzten Stunden hatte er viel zu viele verletzliche Seiten an ihr erlebt, und er hatte sich viel zu anständig benommen.
Luc seufzte. „Ich bleibe, Bella. Verschwende deine Energie nicht auf mich.“
Am Krankenhaus angekommen, bezahlte er den Fahrer, stieg vor ihr aus und nahm ihre Taschen. Seinen freien Arm legte er ihr um die Schulter und führte sie ins Foyer.
Widerwillig fügte sie sich. Sie hatte ohnehin nicht die Kraft, sich zu wehren. Alles in ihr konzentrierte sich jetzt auf ihre Schwestern. Und dann sah sie Sophia. Erfreut liefen sie aufeinander zu und umarmten sich. Bella hielt ihre Schwester fest, während Sophia ihren Ängsten und Befürchtungen Luft machte.
„Es darf nur immer eine Person bei Chrissy sein. Sie darf sich nicht überanstrengen, weil ihr Blutdruck so hoch ist. Im Moment ist Nate gerade drin.“ Sophia versuchte, sich zusammenzunehmen. „Er ist zweimal zu mir herausgekommen, um mir von Chrissy auszurichten, ich solle mir keine Sorgen machen. Aber Nate ist selbst besorgt. Chrissy hatte Wehen und Blutungen, das kann doch nicht gut sein.“
Bella war entschlossen, sich nicht an die Anordnungen des Klinikpersonals zu halten. Sie wollte zu ihrer Schwester, koste es, was es wolle. „Wir gehen jetzt zu Chrissy, weil sie uns braucht und sich in unserer Nähe besser fühlen wird.“ Energisch nahm sie Sophia beim Arm und ging voraus.
Luc sprach bereits mit der Empfangsdame. Anscheinend hatte er sie schon mit seinem Charme bezirzt. Bella und Sophia stürmten zu ihm.
Gerade erklärte Luc der Dame, dass eine Familie zusammenhalten müsse und ob sie nicht nachfragen könne, ob der Patientin ein kurzer Besuch ihrer Schwestern nicht vielleicht doch guttun würde.
Die Empfangsdame gab lächelnd nach. Sie führte ein kurzes Telefonat und deutete dann auf die Aufzüge. „Sie können nach oben fahren.“
Bella konnte es kaum fassen, aber wenige Minuten später standen sie vor Chrissys Zimmertür.
„Ich warte hier auf euch“, bot Luc an und machte es sich auf einem Besucherstuhl im Gang bequem.
Es war albern, aber mit einem Mal wünschte sich Bella, dass er nicht mehr von ihrer Seite wich.
„Komm schon“, drängte Sophia.
„Geh ruhig hinein, Bella, ich bin hier“, ermutigte Luc sie.
Und dann dachte Bella nur noch an Chrissy und ihr ungeborenes Kind und betrat mit Sophia zusammen das Zimmer.
„Wie geht es dir? Und dem Baby?“ Bella ergriff die Hand ihrer Schwester und musterte Chrissys blasses Gesicht. „Wie fühlst du dich?“
Chrissy drückte ihr die Hand. „Sie haben alles getestet. Der Arzt meint, die Wehen und der hohe Blutdruck seien von meinem Schrecken wegen der Blutung verursacht worden. Seit ich hier bin, ist mein Blutdruck wieder gesunken.“
Das war gut. Sehr gut. Bella nickte und warf nun ihrem Schwager einen Blick zu. Nate sah sehr mitgenommen aus. Unablässig streichelte er Chrissys Arm, als könnte er es nicht ertragen, seine Frau loszulassen.
Bei diesem Anblick zog sich Bellas Herz zusammen. Die beiden waren so glücklich miteinander, und bald würde ein
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