Happy End in Virgin River
Sie auch, wer es war?“, fragte sie, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Aber Einzelheiten kannte er bereits. Also konnte er jetzt weiter den Dummen spielen oder sich aus dem Fenster lehnen und hoffen, dass es sich bezahlt machte.
„Jepp.“
„Wollen Sie es mir sagen?“
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Ich habe keine Opfer. Man kann keine Verhaftungen vornehmen oder ein Verbrechen verfolgen, wenn es kein Opfer gibt. Und so, wie ich niemandem erzähle, was du mir gesagt hast …“
„Gibt es mehr als eine Person, die dieses Opfer sein könnte?“, wollte sie wissen.
Er sah sie durchdringend an. „Was glaubst du?“
„Oh, nein.“ In ihren Augen sammelten sich Tränen … wahrscheinlich deshalb, weil sie daran dachte, dass andere Mädchen dasselbe erleiden mussten wie sie. „Oh, mein Gott.“ Die Tränen liefen über ihr Gesicht.
„Ja, das ist nicht schön, richtig? Wann immer du darüber reden willst oder all das verarbeiten möchtest, du weißt, wie du mich erreichen kannst. Ich will dich nicht darum bitten, etwas zu tun, aber ich möchte, dass du versuchst, mir ein wenig zu vertrauen. Ich werde dir Zeit lassen, und ich werde niemals etwas über dein Privatleben oder meine Beziehung zu dir verlauten lassen, wenn du mir nicht ausdrücklich dein Okay gibst. Hast du das verstanden? Jetzt wollen wir uns um die Pferde kümmern, und dann werden wir so tun, als würden wir uns einfach gut verstehen. Hm? Eine spontane Freundschaft …“
„Keine Ahnung, wie ich das anstellen soll“, erwiderte sie emotional aufgewühlt.
„Aber sicher doch. Wir werden ein schönes Abendessen haben, ein Besuch bei der Familie Booth. Ich werde dich mit Brie bekannt machen. Du wirst sie mögen“, versprach er mit einem Lächeln. „Ich wette, sie war dir mit sechzehn sehr ähnlich. Gute Noten, nette Freunde, eine tolle Familie.“ Sein Lächeln vertiefte sich. „Du wirst das prima machen. Vertraue mir nur ein wenig, Brenda. Ich habe noch nie jemanden verkauft.“
„Und was ist, wenn Sie nie ein Opfer finden, um jemanden verhaften zu können?“
„Ich werde ihn auch so kriegen“, antwortete er. „Ich versuche, mir etwas einfallen zu lassen, womit du nichts zu tun hast.“
Sie sattelten die Pferde ab und befreiten sie vom Zaumzeug. Ungefähr zehn Minuten später sagte Brenda: „Danke, Mike.“
„Hey, Brenda. Ich glaube, wir stehen auf derselben Seite. Wir wollen doch beide nicht, dass noch jemand anders verletzt wird.“
Brie war jetzt seit zwei Wochen in Virgin River, aber Mike kam es vor, als wären sie schon ewig zusammen. Was immer der Abend zu bieten hatte, ob nun ein Abendessen in der Bar mit einem kurzen Weg über den Hof zum Wohnmobil oder ein Mahl im Haus des Generals und seiner Familie, wenn sie schließlich allein waren und die Tür kaum hinter sich geschlossen hatten, lagen sie sich auch schon in den Armen. Seit Bries Ankunft hatten sie nur noch splitterfasernackt geschlafen, und das würde wahrscheinlich auch so bleiben. Den ganzen Tag über dachte Mike an sie, und fast jede Nacht liebten sie sich, als hätten sie alle Zeit der Welt. Dann folgte immer der Morgen …
„Niemand hat so viel Sex wie wir“, flüsterte sie ihm atemlos und befriedigt zu.
„Nicht einmal ich hatte so viel Sex“, räumte er ebenso atemlos ein.
„Es sind regelrechte Flitterwochen. Das ist es.“
„Ich hatte zweimal Flitterwochen, und das war nicht ansatzweise so wie jetzt.“
„Also, bei mir war es einmal, und das war im Vergleich dazu gar nichts.“ Sie kicherte. „Du bist ganz erstaunlich, Mike.“
Er beugte sich über sie und sah ihr tief in die Augen. „Du bist eine sehr leidenschaftliche Frau, Brie. Du hast eine ausgeprägte Libido. Nur gut, dass du dir einen Latino ausgesucht hast.“ Er grinste. „Wir sind bekannt dafür, dass wir mit einer heißen Frau wie dir umgehen können.“
„Du gehst sehr gut mit mir um. Glaubst du, das könnte bald abflauen?“
„Das bringt der Lauf der Natur so mit sich. Deshalb will ich auch jetzt die Gelegenheit mit dir nutzen. Ich weiß, was in den Zeiten der Schwangerschaft auf uns zukommt.“
„Ich kann kaum bis zum Abend warten. Ständig überläuft mich ein Schauer, wenn ich nur daran denke …“
„Das sind die Nachbeben“, erklärte er und drehte sich auf den Rücken. „Die kenne ich auch.“ Er kicherte. „Man kann es wirklich nur als ein Wunder bezeichnen. Ich war mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt dazu in der Lage wäre.“
„Wie das?“
Er drehte
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