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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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wusste, dass er es wusste.
    Brad rief sie fast jeden Tag an, und auch wenn sie eigentlich nicht sonderlich daran interessiert war, mit ihm zu reden, wusste sie, dass er ihr die Wahrheit über den Stand der Ermittlungen sagen würde. Das war etwas, das sie von Anfang an verbunden hatte – die Arbeit an den Fällen. Und jetzt würde es für ihr Leben enorm viel bedeuten, wenn Brad ihr die Nachricht überbringen könnte, dass Powell verhaftet worden sei. Aber natürlich war das noch nicht geschehen.
    Eine weitere Person, die regelmäßig anrief, war Christine, ihre ehemals beste Freundin, heute Brads neue Partnerin. Brie weigerte sich, diese Anrufe anzunehmen, aber selbst als Sam Christine riet, damit aufzuhören, zeigte dies keine Wirkung. „Sie sagt, dass du irgendwann mit ihr sprechen wirst und ihr erlaubst, dir zu sagen, wie besorgt sie um dich ist und wie sehr sie dich liebt“, berichtete er.
    Brie lachte verärgert. „Sie liebt eben einfach zu viele Leute, stimmt’s?“
    Jedes Mal wurde sie durch diese Anrufe aufs Neue an das Drama erinnert, und noch immer staunte sie darüber, wie sich alles entwickelt hatte. Sie waren als Paare bereits befreundet gewesen, als Brie und Brad noch gar nicht verheiratet gewesen waren. Christines Mann Glenn war ebenfalls Cop in Sacramento, und die beiden hatten auf ihrer Hochzeit getanzt. Christine war OP-Schwester, die in der privaten Praxis eines Chirurgen arbeitete. Zwischen ihr und Brie war eine enge Freundschaft entstanden. Tatsächlich war Christine die Frau in Bries Leben gewesen, die ihr, abgesehen von ihren Schwestern, am nächsten stand. Fast jeden Tag hatten sie miteinander geredet und sich mit oder ohne ihre Männer mindestens zweimal in der Woche getroffen.
    Brie hatte davon gewusst, dass Christine und Glenn einige Probleme in ihrer Ehe hatten. Sie stritten sich über die üblichen Dinge – Sex, Geld und Kindererziehung. Bei zwei anspruchsvollen Jobs, zwei kleinen Kindern und einem viel zu großen Haus hatte Brie geglaubt, dass gewisse Plänkeleien unvermeidbar waren, bis die Kinder älter, die beiden ruhiger und die Rechnungen keine Last mehr sein würden. Aber Brie hatte sich geirrt. Zwei Jahre, nachdem Brie und Brad geheiratet hatten, trennten sich Christine und Glenn und ließen sich schließlich scheiden. Danach gingen sie fast freundlicher miteinander um als in der Zeit ihrer Ehe. Es war nicht schwer, das mitzubekommen. Brad traf Glenn bei der Arbeit, und hin und wieder schaute er auf ein Bier bei ihnen zu Hause vorbei. Und Brie war weiterhin mit Christine befreundet. Nachdem sich der erste Schock nach Glenns Auszug gelegt hatte, gewann Brie den Eindruck, dass ihre beste Freundin in vielerlei Hinsicht allein ruhiger und glücklicher war. Ihr Geld konnte sie sich nun selbst einteilen, und an zwei Tagen in der Woche hatte sie Urlaub von den Kindern, wenn Glenn sie zu sich nahm.
    Anzeichen hatte es gegeben, aber Brie hatte sie nicht bemerkt. Weder traf Christine sich mit Männern, noch sprach sie über sie. Ein Jahr nach der Scheidung wurden die Telefonate seltener … aber Christine war ja auch sehr beschäftigt. Es war nicht leicht als alleinstehende, berufstätige Mutter. Und auch Bries Job war anstrengend und mit langen Arbeitszeiten verbunden. Daher war Brie meist selbst diejenige, die kaum Zeit für ihre Freundin hatte. Wenn sie aufrichtig war, musste sie sogar zugeben, dass Christine öfter angerufen oder sie eingeladen hatte als umgekehrt. Was für Brie noch immer kaum zu fassen war – Brads Verhalten schien sich zu keinem Zeitpunkt verändert zu haben. Mehrmals am Tag sprachen sie übers Handy miteinander, verbrachten jeden Abend, an dem Brad dienstfrei hatte, gemeinsam, schliefen so oft miteinander wie zuvor. Bis zu dem Moment, als er ihr sagte, dass er sie verlassen würde, dass er mehr Raum für sich brauche, hatte sie keine Ahnung gehabt, dass etwas nicht stimmte.
    Brie wusste nicht, wie es zwischen den beiden begonnen hatte, aber Brad hatte eingeräumt, dass es schon ein Jahr lang lief. „Keine Ahnung“, hatte er mit einem hilflosen Schulterzucken erklärt. „Zwei einsame Menschen, schätze ich mal. Glenn war fort, und du hast ständig gearbeitet. Christine und ich waren ja auch vorher schon ziemlich enge Freunde.“
    „Oh, du erzählst so einen Schwachsinn!“, hatte sie ihn angefaucht. „Du hast mich nicht ein einziges Mal darum gebeten, mir freizunehmen! Meine lange Arbeitszeit war doch genau das, was du brauchtest, um das

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