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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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einem Fitnesscenter für Frauen ein und fing an, auf dem Laufband zu trainieren und Gewichte zu heben. Wenn sie schon nicht wirklich leben konnte, würde sie zumindest so tun, als ob.
    Die Angeschmierte war sie. Nachdem sie zwei Wochen lang eifrig trainiert hatte, schlief sie besser, aß sie besser. Sie hatte das Gefühl, damit in die zweite Phase ihrer Genesung einzutreten, denn jeden Tag fiel es ihr ein wenig leichter als am Tag zuvor.
    An manchen Tagen glaubte sie, dass sie momentan ohne Mikes Zuwendung verloren wäre. Oh, ihre Familie war erstaunlich, wie sie es schaffte, sie nach Kräften zu unterstützen, sie zu ermutigen und jederzeit für sie da zu sein, falls sie sich aussprechen wollte. Aber ausgerechnet der Mann, von dem sie sich im letzten Frühjahr, als ihr auffiel, wie er sie anflirtete, geschworen hatte, dass sie ihn niemals an sich herankommen lassen würde, war nun der einzige auf der Welt, bei dem sie sich wie eine Frau fühlen konnte. Dafür war sie Mike unendlich dankbar.
    Tommy Booth war der Neuling im Ort. Gerade hatte er sich für sein Abschlussjahr an der Valley High School in Eureka angemeldet, denn sein Vater Walt Booth hatte sich kürzlich nach einem Leben für die Army in Virgin River zur Ruhe gesetzt. Er hatte Tommy vor die Wahl gestellt: eine Militärakademie, eine zivile Privatschule oder die Valley High. Aus verschiedenen Gründen hatte Tommy sich für ein Leben mit seinem Dad entschieden. Vor einigen Jahren hatte er seine Mom bei einem Autounfall verloren, und seitdem waren es immer nur sein Dad und er, zwei Junggesellen, die als Vater und Sohn recht gut miteinander auskamen. Auch seine ältere Schwester Vanessa, die verheiratet, schwanger und durch das Marine Corps von ihrem Mann Matt getrennt war, plante, zu ihnen nach Virgin River zu ziehen, bis Tommys Schwager Matt aus dem Nahen Osten zurück wäre. Ihr Baby würde hier zur Welt kommen, und deswegen war Tom insgeheim ein wenig aufgeregt. Dann gab es da auch noch seine Pferde, die er an eine Privatschule nicht mitnehmen konnte.
    Toms Vater, ein Drei-Sterne-General im Ruhestand, hatte die Immobilie vor zwei Jahren entdeckt. Der General hatte eine jüngere Schwester, die mit ihrer Tochter ein paar Stunden weiter südlich in Bodega Bay lebte. In ganz Kalifornien hatte er sich nach dem richtigen Platz umgeschaut, der nicht zu weit von den beiden entfernt sein sollte, denn Tante Midge war krank, schon seit vielen Jahren, und seit drei Jahren war sie nun bettlägrig. Sie war mehr als krank; sie litt im letzten Stadium am Lou-Gehrig-Syndrom, und ihre Tochter Shelby pflegte sie rund um die Uhr. Walt Booth wäre auch bereit gewesen, sich in Bodega Bay niederzulassen, um für sie da zu sein. Aber er war eher ein Mann der Wälder und Berge, der für Strände wenig übrig hatte, und Midge hatte ihn davon überzeugt, sich nicht für Bodega Bay zu entscheiden, nur weil sie dort lebte, denn sie würde es höchstens noch ein paar Jahre machen. Vielleicht wäre sie schon gar nicht mehr da, wenn er aus der Army ausscheiden konnte, und falls doch, könne er sie ja besuchen. Daher also Virgin River – nahe genug, um Midge und Shelby so oft wie möglich zu besuchen, aber auch ganz der Ort, wo Walt zum letzten Mal Wurzeln schlagen wollte. Inzwischen sah es fast so aus, als hätte Tante Midge recht gehabt. Unmöglich konnte sie noch sehr viel länger durchhalten. Als Walt und Tommy nach Virgin River kamen, brauchte Midge schon rund um die Uhr Pflege, und die Verlegung in ein Hospiz stand im Raum.
    Während Walt seine letzten Aufgaben im Pentagon abschloss, ließ er aus der Ferne das Haus umbauen und den neuen Stall mit dem Gehege errichten. Bevor sie einzogen, hatte Tommy alles nur einmal gesehen, aber er liebte das Land. Diese riesigen Bäume, die Flüsse, die Küste, die Berge und Täler, durch die er reiten konnte.
    Ende August begann der Unterricht, und die Highschool entzückte ihn weniger. Mit Sicherheit waren die Kids dort nicht so kultiviert wie die in Washington. Und Tom war grundsätzlich ein wenig scheu, solange er jemanden nicht wirklich kannte. Da es sich um eine Kleinstadt-Highschool handelte, hatten sich alle Cliquen bereits vor ewigen Zeiten gebildet, deshalb würde es eine Weile dauern, sich dort einzufügen. Er war ein großer Junge und athletisch gebaut, aber um noch mit dem Football anzufangen, dafür war es ein wenig zu spät.
    Gleich in der ersten Stunde lernte er einen Jungen kennen, Jordan Whitley, ein komischer Kerl. Ziemlich

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