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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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die Selbstuntersuchung der Brust. Im Ort gab es zweiundneunzig Frauen, die älter als achtzehn waren, davon achtundvierzig älter als vierzig. Und mindestens vierzig dieser Frauen unterzogen sich nicht alljährlich einer Mammografie.
    Mel hatte ein mobiles Screening-Center ausfindig gemacht, das von einer Stiftung betrieben wurde, und gemeinsam mit Dr. June Hudson in Grace Valley versuchte sie nun, einen Besuch dieser Einheit in ihren beiden Orten zu organisieren. Die Idee war, einen Mammografie-Tag auszurufen, das Ganze als eine Art Party zu veranstalten und alle röntgen zu lassen. „Wir können sie billig hierherholen, aber etwas Geld werden wir immer noch brauchen, und wahrscheinlich mehr als die meisten meiner Patientinnen sich leisten können“, hatte Mel erklärt.
    June hatte dann die perfekte Idee, wie man einen Kostenzuschuss aufbringen könnte. In Grace Valley stand das Herbstfestival vor der Tür, am zweiten Wochenende im Oktober. Der Plan war, dort einen Stand aufzubauen, wo sie Hausgemachtes aus der Gegend, von Handarbeiten bis hin zu Backwaren, verkaufen wollten. In Scharen würde Stadtvolk zum Festival strömen und ganz erpicht sein auf alles, was diesen geheimnisvollen ländlichen Nimbus trug. Mels Aufgabe war es nun, in Virgin River bei allen Farmen, Ranchen und Nachbarn im Ort die Runde zu machen und um geeignete Sachen zu bitten, die sie am Mammografie-Stand verkaufen konnten.
    Dass sie Brie für die Sache hatte gewinnen können, war nicht nur eine große Hilfe, es machte Mel auch Spaß, allen ihre Schwägerin vorzustellen. An den Tagen, an denen die Marines tagsüber auf Jagd waren, fuhren Mel und Brie also über die Nebenstraßen von Virgin River und besuchten sämtliche Frauen, die Mel kannte. Einige von ihnen hatten an ihrer Babyparty oder den Partys in der Bar teilgenommen, andere waren im letzten Jahr ihre Patientinnen gewesen. Viele von ihnen traf Brie zum ersten Mal, und sie war sofort von der offenen Art, mit der sie überall empfangen wurde, begeistert. Für sie war es, als lebte sie schon seit Jahren dort. Wo immer sie anhielten, mussten sie mindestens eine Tasse Kaffee trinken, und gewöhnlich gab es auch Plätzchen oder dünn geschnittenen Kuchen, sodass sie gegen Ende des Tages viel zu vollgestopft waren, um auch nur ans Abendessen zu denken. David hatten sie natürlich mitgenommen, was auf ein einziges großes Knuddeln überall hinauslief. Jeder wollte ihn hätscheln oder mit Süßigkeiten erfreuen, denn diese Landfrauen hätten es nicht ertragen, ihn ohne ein Plätzchen im Patschhändchen ziehen zu lassen.
    Die Frauen aus Virgin River waren fantastisch, was kaum eine Überraschung war. Von Torten bis zu Patchworkdecken versprachen sie alles, und man vereinbarte, die Sachen am Abend vor dem Festival abzuholen, wenn die Frauen sie nicht selbst nach Grace Valley bringen wollten.
    Als sie am ersten Abend wieder im Ort ankamen, waren die Jäger bereits zurück, und Mel war entzückt, als sie keinen Hinweis auf ermordetes Wild auf den Ladeflächen oder den Dächern der Trucks entdecken konnte. Aber ihre Freude war nur von kurzer Dauer, denn als sie in die Bar kamen, erfuhr sie, dass zwei Hirsche – Vierender – erlegt worden waren, die man bereits zur Fleischverarbeitung beim Metzger abgeliefert hatte. „Oh“, jammerte sie gefühlvoll. „Wer war das?“
    Jack sah auf seine Füße, versuchte aber noch, sich rauszureden: „Ich glaube, Ricky war es.“
    Mel blickte Rick in die Augen, und der Junge hob beide Hände, die Handflächen nach außen gerichtet. Er war es nicht. Mel lehnte sich an ihren Mann und fing tatsächlich an zu weinen, was nicht mehr nachvollziehbar war. Jack schüttelte nur den Kopf, legte einen Arm um sie und führte sie nach hinten in die Küche, weg von der Versammlung. Auf dem Weg dorthin zappelte David auf Mels Hüfte herum, wedelte wild mit den Armen und wollte zu seinem Dad. „Melinda“, sagte Jack. „Du wusstest doch, dass wir jagen gehen. Wir haben die Tiere nicht gequält, und wir werden Wildfleisch haben.“
    „Ich hasse es“, schniefte sie.
    „Ich weiß, dass du es hasst, aber es ist nichts Grausames. Es ist wahrscheinlich humaner als die Art, wie Vieh geschlachtet wird.“
    „Versuche nicht, mir da ein besseres Gefühl einzureden.“
    „Lieber Himmel, das würde ich nicht wagen. Was ist los mit dir?“
    „Keine Ahnung“, wimmerte sie. „Ich bin so rührselig.“
    „Das kann man wohl sagen. Hier, lass mich dir David abnehmen. Er ist ja

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