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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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oder mit dem Wagen zu erkunden. Dabei schaute er auch häufig an dem alten Rastplatz vorbei, aber hier schien sich nicht viel verändert zu haben, denn er rechnete mit einer Menge Müll, wenn dort kurz zuvor eine Party stattgefunden hätte.
    Als er weiterschweifte und sich Land und Bergen im Einzugsbereich von Clear River näherte, stieß er auf zwei Gebäude, denen er lieber nicht zu nahe kommen wollte. Das eine sah aus wie ein sehr kleines Fertighaus, das andere wie ein Gerümpelschuppen. In beiden Fällen führten frische Reifenspuren dorthin – Spuren von Geländewagen, wahrscheinlich Quads oder Jeeps. Beide Gebäude waren nicht gut sichtbar, auch wenn man nicht mit Sicherheit behaupten konnte, dass sie zwischen Bäumen und Unterholz versteckt wurden. Vielleicht wollte der Besitzer einfach nicht, dass sie auffielen. Da aber die Möglichkeit bestand, dass es sich bei einem oder beiden um illegale Aufzugsanlagen handelte, hielt er sich lieber fern, denn manchmal waren solche Unternehmen mit einer Sprengfalle gesichert. Und abgesehen davon, dass er gern gewusst hätte, was dort los war, ging es ihn eigentlich auch nichts an. Es gehörte einfach dazu, wenn er das Gebiet kennenlernen wollte, und das war eine einsame Arbeit.
    Interessant war in dieser Richtung auch die Beschilderung. „Betreten Verboten“ und „Jagen Verboten“ war noch normal, aber hin und wieder sah er auch Schilder wie „Auf Unbefugte Wird Geschossen“, „Hier Passen Wachhunde Auf“ und „Jäger Werden Hier Gejagt“. Im Eisenwarengeschäft wurden solche Schilder nicht verkauft. Sie waren unter Verwendung von Schablonen mit der Hand aufgemalt oder aufgesprüht. Ein Schild mit der Aufschrift „In Dieser Region Sind Feuerwaffen Verboten“ war von Schrotmunition völlig durchsiebt.
    Recht häufig zog es ihn am Ende einer solchen Tour zu dem Platz, den er für sich inzwischen den Flüsternden Felsen nannte. Dort hatte er im letzten Frühling mit Brie gesessen. Meist parkte er dann seinen Geländewagen ein Stück weiter oben am Fluss und ging am Flussufer entlang zu Fuß dorthin. Hin und wieder sah er zwar mal den einen oder anderen Angler, aber hier war das Wasser viel zu flach für einen guten Fang. Einmal war er auch auf ein junges Pärchen gestoßen, das auf einer Decke am Boden zusammensaß und anscheinend Hausaufgaben machte. Als er auf die Lichtung gelaufen kam, hatten sie überrascht aufgeschaut und wirkten wegen seiner plötzlichen Anwesenheit ein wenig nervös, daher hatte er ihnen nur lächelnd zugewinkt und war wieder umgekehrt flussaufwärts marschiert, um sie allein zu lassen.
    Am späten Nachmittag, wenn die Sonne schien, war er am liebsten dort. Dann konnte er Brie beinahe sehen, wie sie an diesem großen Felsblock lehnte, die Augen halb geschlossen und mit diesem geheimnisvollen Lächeln im Gesicht. Eines Tages blieb er einmal etwas länger dort und beobachtete den Sonnenuntergang. Gerade dachte er daran, wie verrückt es war, so etwas zu tun, ohne eine Taschenlampe mitzunehmen, als er Motorengeräusch vernahm. Er vermutete, dass es ein junges Liebespaar sein würde, denn ansonsten war dies kein Platz, an dem man sich im Dunkeln aufhalten wollte, so ganz ohne Licht und weit weg von der Hauptstraße. Ehe er noch gesehen werden konnte, machte er sich also flussaufwärts auf den Weg zurück zu seinem Auto. Dann ließ ihn etwas innehalten. Der Wagen war auf die Lichtung gefahren und hatte die Scheinwerfer angelassen, aber eine Autotür konnte Mike nicht hören. Er blieb stehen und lauschte einen Augenblick. Ein junges Liebespaar würde doch das Licht ausschalten. Was sonst könnte jemand nach Einbruch der Dunkelheit an dieser abgelegenen Flussbiegung zu schaffen haben?
    Er wartete ab. Der Motor lief weiter, und auch die Scheinwerfer blieben an. Mike ging das kurze Stück zu diesem Platz zurück, spähte durch die Bäume und sah den Umriss eines einzelnen Mannes im Truck, der auf etwas zu warten schien. Nun war seine Neugierde geweckt, und er beobachtete.
    Es dauerte vielleicht zehn Minuten, bis ein zweites Fahrzeug auf der Lichtung erschien, ein weiterer Truck. Die Motoren beider Fahrzeuge liefen weiter, die Scheinwerfer erhellten die Lichtung, aber als nun das zweite Fahrzeug eintraf, stieg jeweils ein Mann aus beiden Trucks.
    Dann wurde es interessant. Der Mann, der aus dem ersten Truck stieg, war Detective Delaney, und den zweiten Mann erkannte Mike als allseits bekannten Grower wieder. Er war ein großer Kerl, mindestens

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