Happy End in Virgin River
anderen. Tom konnte nicht erkennen, was dort passierte, aber in keinem Fall dauerte es lange genug, um einen Joint rauchen zu können, und wenn sie wieder zurückkamen, wirkten sie auch ein wenig allzu fröhlich. Er tippte auf andere Drogen. Ecstasy vielleicht. Oder sogar noch härtere Sachen, wie zum Beispiel Meth.
Tommy hatte dann nur ein Bier getrunken und war wieder nach Hause gefahren … wo sein Dad auf ihn wartete und seinen Atem roch. Schon hatte er den Ärger.
„Ich habe dich nicht gesehen. Willst du nicht mit zu mir kommen? Wir haben Bier da und werden Spaß haben.“
„Nein, da stehe ich nicht drauf.“
„Seit wann denn das?“
„Seit ich bei deiner kleinen Party am Rastplatz vorbeigeschaut und deswegen jetzt Stress mit meinem alten Herrn habe. Ich muss weg. Ich habe etwas vor.“
„Was ist denn mit dir los? Du schneidest mich, ohne ein Wort zu sagen? Da ist ein Mädchen, das du unbedingt kennenlernen musst.“
„Ich habe ein Mädchen, Jordan. Ich muss gehen.“
„Moment mal. Welches Mädchen?“
„Ich habe ein Mädchen kennengelernt. Sie ist noch Junior. Brenda heißt sie. Wir sind zusammen ausgegangen und all das.“
„Brenda? Carpenter?“, fragte Jordan und seine Augen leuchteten auf. „Ja, ich kenne Brenda.“ Er wedelte mit der Hand vor dem Gesicht herum, als wollte er ein plötzliches Fieber kühlen. „Ich kenne Brenda sehr gut. Wirklich sehr gut.“
Tommys Miene verschloss sich. Wurde finster. „Nein, das tust du nicht.“
„Aber ja doch.“ Jordan lachte. „Oh ja. Sie ist ‘ne heiße Nummer. Eine echt heiße Nummer.“
Auf der Stelle trat bei Tom eine Art Bewusstlosigkeit ein. Sein Hirn setzte aus. In seinen Ohren begann es zu rauschen. Er ging auf Jordan zu und hielt sein Gesicht ganz nah vor seins. „Wovon redest du?“
„Von nichts, Mann. Es ist lange her. Keine große Sache. Wir hatten ein wenig Spaß miteinander.“
Tommy packte ihn vorn am Hemd. „Nein. Hattet ihr nicht.“
„Okay.“ Wieder lachte Jordan. „Wenn du meinst.“
Nun holte Tommy aus und schlug Jordan ins Gesicht, sodass er umfiel. Aber Jordan sprang gleich wieder auf und erwiderte den Schlag, der für einen dürren Zwerg wie ihn überraschend hart ausfiel. Und damit war die Runde eröffnet. Sie schlugen sich, rollten auf dem Boden herum, würgten, fluchten … und wurden schließlich von zwei Lehrern getrennt.
Im Büro des Direktors berichtete Tommy sogleich, was ihn so in Rage versetzt hatte, und Jordan beichtete ebenso schnell, dass er nur geprahlt hätte und nichts davon zutreffen würde. Dies war eins der Dinge, in denen das Land sich von der Stadt unterschied. Hier erwartete man beinahe schon, dass eine Angelegenheit wie diese mit ein oder zwei Faustschlägen geregelt wurde. Der Direktor sagte zu Jordan: „Hört sich fast so an, als hättest du es herausgefordert, Sohn. Wenn du mir so etwas über mein Mädchen erzählt hättest – bei mir wärst du nicht so leicht davongekommen. Ab sofort werdet ihr euch voneinander fernhalten, denn wenn so etwas noch einmal vorkommt, fliegt ihr beide.“
Das Problem dabei war nur, dass es ewig dauerte, bis sie an diesen Punkt gelangten, und Tommy wollte nach Hause. Er wollte die Chance nicht verpassen, mit Matt reden zu können.
Im Hause Booth war die Aufregung deutlich zu spüren, als die Stunde des Internetkontakts näher rückte. Der General hatte den Computer im Wohnzimmer aufgestellt und über dem Bildschirm eine Kamera angebracht. Für diesen besonderen Abend hatte er noch extra einen größeren Flachbildschirm angeschafft, da Matt auch zu sehen sein würde, so wie auch umgekehrt die Gesichter der Leute, die mit ihm sprachen, über die Videokamera auf seinen Bildschirm übertragen werden sollten. Nervös lief Vanessa hin und her und machte sich Sorgen um ihr Haar und das Make-up, während Jack und Mike sogleich in die Küche gingen, um dem General zu helfen, die Drinks und Hors d’Oeuvres zu servieren. Für dieses Ereignis hatte Jack die Bar geschlossen, und Paige und Mel waren die ganze Zeit damit beschäftigt, Vanessa zu versichern, dass sie nie schöner gewesen war. Preacher hielt Christopher auf dem Schoß, um ihn bei dieser Versammlung unter Kontrolle zu halten, während David friedlich in seinem Laufställchen schlief, das in einem der Schlafzimmer weiter unten auf dem Flur untergebracht war.
Als der Zeitpunkt für den Kontakt kurz bevorstand und der General den Computer online schaltete, stieg die Spannung im Haus noch einmal um ein
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