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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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oder Sachbücher, aber immerhin leichte Romane. Inzwischen gab es nun auch ein paar Plätze in der Stadt, die sie problemlos aufsuchen konnte, wenn auch nur bei Tageslicht. Im Lebensmittelgeschäft und im Fitnessstudio für Frauen fühlte sie sich sicher, nicht so in der Bücherei. In diesen schmalen Gängen zwischen den eng aneinandergereihten Büchern bekam sie klaustrophobische Ängste. Also kaufte sie sich ihre Bücher online und ließ sie sich nach Hause liefern. Noch immer steckte so viel Angst in ihr, dass sie sogar die Zeiten wechselte, an denen sie morgens zum Training ins Fitnessstudio ging, denn sie wusste schließlich, dass Kriminelle ihre Opfer beobachteten und deren Gewohnheiten studierten, um sie gegen sie zu verwenden.
    Sie besuchte ihre Schwestern in deren Häusern, und manchmal kamen die Frauen auch zu ihr. Fast regelmäßig kam die ganze Familie zum Sonntagsessen in Sams Haus zusammen, und wenn auch Bries Tagesablauf sich nicht sonderlich verändert hatte, war doch allen aufgefallen, dass ihre Stimmung sich verbessert hatte. Sie war leichtmütiger geworden; man sah sie häufiger lachen und lächeln.
    „Ich glaube, dass Virgin River dich heilt“, bemerkte ihre älteste Schwester Donna. „Es ist nicht das erste Mal, dass du nach einer Krise dorthin gefahren bist und in einer besseren Verfassung zurückkamst.“
    „Mit dem Ort hat das nichts zu tun“, gestand Brie. „Und auch nicht mit Jack.“ Als sie das erste Mal nach Virgin River gefahren war, lag dieses Gerichtsverfahren gerade hinter ihr und David war kurz zuvor geboren. Sie hatte sich innerlich leer gefühlt. Ausgelaugt. Sie war frisch geschieden gewesen und hatte eben das größte Verfahren ihrer Laufbahn verloren. Sie kam sich vor wie ein Nichts. Eine Null. Eine Unperson; eine Frau, die ihren Mann nicht halten konnte, eine Juristin, die ihren Fall nicht gewinnen konnte. Aber nach einem Picknick, einem kleinen Tänzchen auf einer Hochzeit, einem kleinen Flirt fing sie bereits an, sich wieder weiblich zu fühlen. Dann aber hatte die Vergewaltigung sie ein ganzes Jahr zurückgeworfen; sie war in tausend Stücke zerborsten. Aber ein paar Telefonate und gemeinsame Mittagessen, kräftige Arme, die sie umfingen, und Lippen, die auf ihren Lippen lagen … und schon begann sie, sich wieder als Frau wahrzunehmen. Genau genommen war der einzige Ort, wo sie sich als Frau und nicht als Opfer fühlte … in seinen Armen.
    Seit ihrer Rückkehr nach Sacramento hatte Brie Mike während mehrerer Wochen nur zweimal gesehen. Zum Mittagessen in Santa Rosa, wo sie sich auf dem Tisch an den Händen hielten. Dann waren da noch die langen, leidenschaftlichen, wundervollen Küsse zum Abschied. Fast jeden Abend sprachen sie miteinander, wobei sie den Anruf in ihrem Zimmer annahm, und ungefähr eine Stunde lang erzählten sie sich gegenseitig die Ereignisse des Tages. Er hielt sie über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, angefangen von der Videokonferenz im Haus des Generals bis hin zu allen Gästen, die Jack zum Abendessen eingeladen hatte. Sie wunderte sich darüber, wie sehr sie nach jedem bisschen Information aus diesem kleinen Ort lechzte.
    Und wenn ihr Gespräch dann dem Ende zuging, wurden ihre Stimmen leiser und weicher, ihre Worte gefühlvoller. „Ich vermisse dich, mija “, sagte er etwa mit heiserer Stimme. „Ich kann es gar nicht mehr abwarten, bis du wieder damit drohst, mir das Herz zu brechen. Ich glaube nämlich, das hast du nur so dahergesagt, und in Wirklichkeit hast du das Interesse an meinem Herzen längst verloren.“
    Und sie antwortete ihm darauf etwa so: „Ganz und gar nicht. Dir das Herz zu brechen ist für mich immer noch eines der wichtigsten Vorhaben. Ich werde darauf zurückkommen.“
    „Nicht schnell genug.“
    „Ich vermisse deine Küsse“, sagte sie ihm.
    Und er sagte: „ Te voy a tener en mis brazos.“ Ich werde dich in meinen Armen halten. „Te deseo desde hace mucho más tiempo que tu te puedes imaginar.“ Ich begehre dich schon viel länger, als du ahnst . Falsch übersetzte er dann: „Ich werde dich so oft küssen, wie du es mir erlaubst.“ Es überlief sie ein Schauer.
    Der November kam und brachte tagsüber frisches Wetter und kalte Nächte ins Sacramento Valley, und in den Nachrichten hörte sie, dass in den Bergen Schnee gefallen war. Nun war die Strecke von Red Bluff durch die Trinity Alpen nach Virgin River wahrscheinlich unpassierbar, sodass ein Trip von Sacramento aus in diesen Teil des Landes nur noch

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