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Happy Family

Happy Family

Titel: Happy Family Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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Mensch. Aber du wirst sie jedes Mal überwinden!»
    «Wie kommst du denn zu dieser These?»
    «Du wirst deine Ängste überwinden, weil du jetzt weißt, dass du sie überwinden kannst.»
    Max sah mich unsicher an: «Meinst du wirklich?»
    «Wer einmal die Zombies besiegt, besiegt sie immer.»
    «Und Zombies ist in diesem Fall also eine Metapher für Ängste?», fragte er.
    «Exakt», lächelte ich. «Und die Mädchen finden einen Jungen toll, der sich seinen Zombies stellt», ergänzte ich.
    Da wurde Max rot.
    «Ich bin nicht das einzige weibliche Wesen, das dich großartig findet», sagte ich.
    «Meinst du Jacqueline …?», fragte er.
    Ich nickte.
    «Glaubst du, sie und ich …?», fragte er weiter.
    Ich nickte noch mal.
    «Whao», sagte er.
    Und ich nickte wieder.
    Max strahlte jetzt voller Zuversicht. Anscheinend hatte ich jetzt auch den Schlüssel zu seinem Herzen gefunden.

    Wir waren nicht mehr weit von den Pyramiden entfernt, als Suleika, die neben Englisch auch noch perfekt Deutsch beherrschte, erklärte: «Gleich seid ihr in Sicherheit.»
    Für einen Augenblick sah alles wieder ein kleines bisschen besser für uns Wünschmanns aus. Aber nur für einen kurzen Augenblick. Denn da verdunkelte sich der Himmel. Ein Sandsturm zog auf. Und der war kein gewöhnlicher Sandsturm.
    Es war kein heller, sondern dunkler, schwarzer Sand, der wie ein Orkan durch die Luft wirbelte und den Himmel schwärzte. Der Lärm der Sturmböen war ohrenbetäubend. Der schwarze Sand peitschte uns ins Gesicht und ätzte beim Einatmen in den Eingeweiden. Aber das alles war noch nicht das Furchtbarste. Bei weitem nicht.
    Der Sturm bildete am Himmel ein dunkles, furchterregendes Gesicht aus schwarzem, wirbelndem Sand. Dieses Gesicht besaß tiefe schwarze Höhlen, dort, wo eigentlich Mund, Nase und Augen saßen. Und es schrie mit furchtbarer, dröhnender unnatürlicher Stimme: «Ich bin Imhotep!»
    Sämtliche Kläuse und Bärbels bekamen es mit der Angst zu tun, und einer der Kläuse murmelte: «Des isch jetzt ein Fall für Ich scheiß mir in die Hose International.»
    Dies war mal eine Organisation, der ich gerne beigetreten wäre.
    Das Gesicht im Sandsturm schrie weiter: «Imhotep ist der Herr Ägyptens!»
    «Sein Name klingt wie Impotent», meinte Fee leise.
    «Du machst dich über Imhotep lustig!», schrie Imhotep.
    «Ich befürchte, er hat dich gehört», stammelte Max zu Fee.
    «Das befürchte ich auch», schluckte sie.
    «Imhoteps Rache wird fürchterlich sein!», schrie das furchterregende Gesicht im Himmel. Dann verwandelte sich ein Teil des Sturms in eine riesengroße schwarze Hand. Diese sauste blitzschnell auf die Karawane hernieder, packte Fee und umschloss sie mit einer Faust. Ich konnte sehen, wie sie schrie, aber der Orkanwind war viel zu laut, um es zu hören. Für einen Augenblick hatte ich Angst, die Faust würde Fee zerquetschen. Doch die schwarze Hand riss Fee fest umschlossen empor in die Lüfte! Dort warf sie meine Tochter in den schwarzen Schlund, der Imhoteps Mund bildete. Dieser schloss sich. Fee verschwand in den dunklen Wolken. Und ward fortan nicht mehr gesehen.
    Das Gesicht löste sich nun ebenfalls in der riesigen schwarzen Sandwolke auf, und der Sturm wehte in Orkangeschwindigkeit davon.
    Nicht mal eine halbe Minute später war es wieder völlig windstill. Die Sonne schien heller als zuvor. Der Albtraum war vorbei. Und ein noch viel schlimmerer Albtraum begann: Meine Tochter war verschwunden.
    Verzweifelt schrie ich: « FEEEEE !!!»
    Doch das Einzige, was ich als Antwort bekam, war eine Bärbel, die erklärte: «Nächschdes Jahr bleibe mer lieber in Böblingen.»

[zur Inhaltsübersicht]
CHEYENNE
    Die Wünschmanns waren nach dem Zauber vom Prater wie vom Erdboden verschwunden, die Hexe ebenfalls, und ich sah auch zu, dass ich mit Jacqueline Land gewann. Ich hatte keinerlei Lust, dass die Bullizei meine Personalien aufnahm, denn wenn meine Daten durch einen Fahndungscomputer gejagt werden, würden sie schnell feststellen, dass auf mich noch ein paar offene Haftbefehle liefen. Zum Beispiel dafür, dass ich mich in Gorleben mit Handschellen an den Bundesumweltminister gekettet hatte und uns beide anschließend mit weiteren Handschellen auch noch an die Eisenbahnschienen, um den Atommülltransport zu stoppen. Ich hatte die ganze Zeit auf dem Minister gelegen, und für ihn waren dies, laut eigener Aussage, die längsten vier Stunden seines Lebens gewesen. Tja, er hätte halt nicht so viel Bier vorher trinken

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