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Happy Family

Happy Family

Titel: Happy Family Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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Suleika, als wir vor der Pyramide standen.
    «Dies wär uns so nicht aufgefallen», erwiderte Max.
    Suleika irritierte seine schroffe Art, und Frank grollte ihn an, weil er so frech zu ihr gewesen war. Mich wiederum machte dies sauer, weil ich das Gefühl hatte, Frank wollte nur seine olle Gnuleika verteidigen. So pampte ich: «Groll das Kind nicht so an!»
    Max, ganz frischgebackener Pubertist, schimpfte aber nicht mit seinem Vater, sondern mit mir: «Mama, ich kann mich selbst verteidigen!»
    «Das könnte gegen Imhotep auch durchaus notwendig werden», erwiderte ich ernst und brachte damit das Gespräch endgültig auf das Wesentliche zurück: auf die Rettung meiner Tochter.
    «Glaubt ihr, ihr könnt wirklich gegen Imhotep bestehen?», fragte Suleika, während wir von unseren Kamelen abstiegen.
    «Wir haben schon Zombies und Godzilla überlebt. So leicht wird er uns nicht überraschen können.»
    «Außer mit Fröschen», sagte Max.
    «Wieso Frösche?», fragte ich erstaunt.
    Da fiel mir schon ein Frosch auf den Kopf.
    Von meinem Kopf fiel er zu Boden und hüpfte quakend in den Wüstensand davon.
    «Deshalb», erklärte Max.
    «Das war aber doch nur einer …», erwiderte ich verdattert.
    Doch da kamen schon die nächsten quakenden Viecher geflogen. Ich blickte in den Himmel: Es regnete Frösche! Und dieser Regen, der die Tiere mindestens genauso überraschte wie uns, tat ganz schön weh.
    «Hierher!», rief Suleika und floh vor den fallenden Fröschen unter das Vordach eines geschlossenen kleinen Souvenirgeschäfts. Wir folgten rasch. Die Kamele ebenfalls. Und so kuschelten sich schließlich unter dem Vordach drei Monster, drei Kamele und eine Gnuleika eng aneinander. Dabei schauten wir uns dieses Frosch-Schauspiel an, bei dessen Anblick Klimaforscher sicherlich ihre sämtlichen Modelle in Frage gestellt hätten.
    «Imhotep kann anscheinend biblische Plagen erzeugen», erklärte Max und wedelte dabei vor Furcht mit dem Schwanz (ein Anblick, an den ich mich selbst in dieser Situation nicht gewöhnen konnte).
    Da ich ungefähr so bibelfest wie die meisten Deutschen war, also gar nicht, fragte ich Max: «Was gehört denn noch so alles zu den biblischen Plagen?»
    In diesem Augenblick sauste ein riesiger Schwarm Stechmücken auf uns zu.
    «Ich hab nicht gefragt!», schrie ich. «Ich hab nicht gefragt!»
    Frank riss mit seinen gewaltigen Pranken die geschlossene Tür der Souvenirbude aus den Angeln, wir rannten in das Geschäft, vorbei an Pyramiden und Sphinxen aus Plastik, sahen die Tür zu einem Lagerraum, rannten hindurch und schlossen schnell die Tür hinter uns. Die Stechmücken sausten wütend summend dagegen, kamen aber nicht mal durch das Schlüsselloch herein, da an der Tür ein Fliegengitter befestigt war.
    Wir hatten also Zuflucht gefunden, wenn auch eine ziemlich enge. Die Kamele waren uns nämlich gefolgt und standen uns in dem kleinen Lagerraum fast auf den Füßen. Um uns herum war alles vollgepackt mit Souvenir-Nippes, darunter überraschenderweise auch Teller von der Hochzeit von Charles und Diana (ob Kläuse und Bärbels sich diese Restposten kauften, um sich daran zu erinnern, dass es noch schlimmere Ehen gab als die eigene?).
    Nach einer Weile hörten wir, wie der Stechmückenschwarm sich wieder entfernte. Frank seufzte erleichtert «Ufta», Max ergänzte: «Das wollte ich auch gerade sagen», und selbst die Kamele atmeten tief durch.
    Ich blickte durch das geschlossene Fenster des Lagerraumes und sah, wie draußen die Frösche nur noch leicht nieselten. Dafür zog erneut ein Sandsturm auf, eine dunkle schwarze Riesenwolke wie am Nachmittag. Ganz klar, Imhotep war wieder im Anflug!
    Und obwohl mir seine Plagen eine furchtbare Angst einflößten, öffnete ich die Tür des Lagerraumes, rannte durch das Geschäft wieder ins Freie und rief zornig: «Wenn du nicht sofort meine Tochter freilässt, dann steck ich dir deine Frösche dahin, wo die Sonne nicht mehr scheint.»
    Max, der mir vorsichtig gefolgt war, kommentierte das ängstlich zitternd mit: «Jetzt haben deine Pläne wirklich ein Höchstmaß der Komplexität erreicht.»
    Der Sandsturm bildete sich wieder zu einem Gesicht. Begleitet von einem lauten Grollen. Gleich würden wir die Antwort auf meine Drohung hören, und diese würde gewiss nicht freundlich ausfallen.
    «Vielleicht wäre eine diplomatischere Rangehensweise besser gewesen», sagte Max, und ich sah, wie Frank und Suleika, die mittlerweile ebenfalls draußen standen, nickten. Und ich

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