Happy New Year in Virgin River (German Edition)
einem Vera-Wang-Brautkleid vor zweihundert Hochzeitsgästen verstecken. Aber dann ging die Tür auf, und herein kamen die Riordans, die im Ort lebten – Luke, Shelby und der kleine Brett, ihr Baby. Luke trug Brett unter seiner Jacke vor der Brust. Drew sprang auf. „Hey! Alter Kumpel!“ Dann griff er nach Sunnys Hand und zog sie mit sich, drehte sich zu ihr um und erklärte: „Sie gehören quasi zur Familie. Erklär ich später.“
Dann ließ er Sunny kurz los, nahm Shelby fest in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Etwas vorsichtiger mit Rücksicht auf das Baby umarmte er auch Luke, der ihn finsteren Blickes warnte: „Mich küsst du aber
nicht!“
„In Ordnung, aber wow! … Ich muss mich wirklich zurückhalten“, erwiderte Drew lachend. Er zwinkerte Sunny zu, bevor er sie heranzog. „Darf ich euch Sunny vorstellen. Sie ist hier zu Besuch bei ihrem Onkel. Sunny, wissen Sie noch, ich hatte Ihnen doch von meiner Schwester erzählt, die den Schuppen in einen Ausstellungsraum verwandelt hat? Erin … und während sie hier oben war, um sich selbst zu finden, hat sie auch Lukes Bruder Aiden gefunden. Sie sind inzwischen verlobt, weshalb ich nun fast mit den beiden hier und dem kleinen Brett verwandt bin.“
Shelby schüttelte Sunny die Hand. „Ich habe gehört, dass Sie hier sind, Sunny. Wir kennen Nate und Annie. Manchmal reiten wir zusammen aus, Annie und ich.“
„Hey, ich dachte, ihr wolltet heute nicht ausgehen“, rief Jack von hinter dem Tresen. „Hattet ihr nicht gesagt, das Baby würde schlafen und so weiter.“
„Das hätten wir mal etwas besser durchdenken sollen“, meinte Luke. „Brett zieht es vor, tagsüber zu schlafen, und entwickelt sich nachts zu einem richtigen Partylöwen.“
Mel kam zu ihnen. „Ach, darf ich ihn mal eine Minute halten?“ Sie nahm Luke den kleinen Kerl ab, und in der Tat, seine Augen funkelten munter. Um halb zehn war er hellwach. Mel lachte über ihn. „Also, du bist mir ja einer!“
Shelby wandte sich an Sunny. „Mel hat ihn entbunden. Sie engagiert sich immer so für ihre Babys.“
„Gebt uns eure guten Vorsätze“, sagte Jack. „Dann bekommt ihr von mir etwas zu trinken und könnt euch über das Buffet hermachen.“
„Was meinst du mit guten Vorsätzen?“, wollte Luke wissen.
Jack klopfte auf das Goldfischglas voller Papierschnitzel, das auf dem Tresen stand. „Jeder hier hat seinen wichtigsten typischen guten Vorsatz hier hineingetan. Du weißt schon – gib das Rauchen auf, nimm zehn Pfund ab, arbeite jeden Tag. Um Mitternacht werden wir uns damit einen Spaß machen. Es ist so eine Art Spiel.“
„Ich mag keine Spiele“, erwiderte Luke.
„Keine Sorge, mit Scharaden oder so hat das nichts zu tun. Eher so, als würde man einen Glückskeks aufbrechen.“
„Ich mach das für ihn“, entgegnete Shelby und setzte sich an den Tresen. „Ich habe da ein paar Ideen.“
„Immer mit der Ruhe, Baby“, meinte Luke. „Du weißt doch, dass du mich nicht allzu perfekt haben willst. Nur, weil ich Ecken und Kanten habe, konnte ich dich doch überhaupt erst anlocken.“
Shelby warf einen Blick über die Schulter und lächelte ihn an. Nate, der neben ihr saß, beugte sich zur Seite und tat so, als würde er lesen, was sie geschrieben hatte. „Keine Männerabende, keine Tänzerinnen mehr?“, fragte er. „Shelby, ist das nicht ein bisschen hart für unseren guten Luke?“
Luke lachte nur, und Shelby ebenso.
Sunny sog das alles förmlich in sich auf. Sie war schon immer gern mit Paaren zusammen gewesen, die es wirklich schafften, ein Paar zu sein. Gegenseitiges Verständnis, ein Geben und Nehmen, guter Humor und körperliche Anziehung. Sie hatte viele Hochzeiten fotografiert, und das war nicht immer angenehm und vergnüglich. Oft hätte sie den Paaren, die sie fotografiert hatte, nicht ein Jahr gegeben.
„Shelby will Krankenschwester werden und hat Kurse belegt, da ist sie den ganzen Tag unterwegs. Die beiden haben ein paar Ferienwohnungen unten am Fluss, die sie vermieten. Und während Shelby lernt, versorgt Luke nicht nur die Hütten und das Haus, sondern kümmert sich auch um Brett. Ich glaube, dass Tänzerinnen für Luke weit in der Vergangenheit liegen“, flüsterte Drew ihr ins Ohr.
„Hmm“, sagte Sunny und ging noch mal zurück, um ihre Kamera zu holen. Und während sie wieder ein paar Fotos schoss, hörte sie zu. Durch die Linse konnte sie Dinge erkennen, die mit bloßem Auge schwerer zu sehen waren, jedenfalls galt das für
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