Happy New Year in Virgin River (German Edition)
fragte sie.
Er schüttelte den Kopf. „Hör doch“, sagte er.
Sie lauschte … die Jukebox. Und zwar nur die Jukebox. Er drehte sie um. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Alle beobachteten sie. Und warteten. Sie drehte sich wieder zu Drew um. „Alle wissen Bescheid“, stellte sie fest. „Wir sind die einzigen Singles hier. Wir sind beide allein und elend …“
„Allein ja“, sagte er. „Aber ich fühle mich nicht elend, und ich weiß, dass du vorhattest, dich elend zu fühlen, aber das funktioniert nicht so richtig. Also?“, fragte er und zuckte die Achseln. „Willst du nicht einfach mal die Vorsicht in den Wind schießen und schauen, ob du den Rest des Abends genießen kannst?“
„Und das kann ich nicht hier drin?“
„Wo alle dich beobachten? Dir zuhören?“, fragte er, wobei er mit einer Kinnbewegung anzeigte, dass er die Bar als Ganzes meinte.
Als sie sich wieder umdrehte, um nachzuschauen, ertappte sie alle dabei, wie sie schnell die Blicke abwandten, und das brachte sie zum Lachen. Sie lachte lauter und legte sich die Hand über den Mund.
„Mach das nicht“, sagte er und zog ihr die Hand weg. „Du hast ein ganz erstaunliches Lächeln und ich liebe es, dich lachen zu hören.“
„Wohin sollten wir denn gehen?“
„Also, es ist erst zehn. Ich könnte mit dir nach Eureka oder Fortuna fahren. Dort ist bestimmt einiges los. Aber ich würde lieber irgendwohin gehen, wo es keine Party gibt. Ich könnte dir die Hütte zeigen, die Erin in einen Ausstellungsraum verwandelt hat, aber ich habe keine Bilder, um dir zu zeigen, wie es dort vorher ausgesehen hat. Dann könnten wir natürlich auch einen kleinen Ausflug machen, im Wald parken und wie die Teenager rumknutschen.“ Er grinste zugleich scherzhaft und hoffnungsvoll.
„Du bist viel zu selbstsicher“, hielt sie ihm vor.
„Das habe ich schon öfter gehört. Es ist besser als unsicher sein, zumindest unter diesen Umständen.“
„Ich muss mit Onkel Nathaniel sprechen.“
Er strich ihr mit gekrümmtem Finger über die Wange. „Brauchst du seine Erlaubnis?“
Sie schüttelte leicht den Kopf. „Reine Höflichkeit. Ich bin sein Gast. Hol schon mal unsere Mäntel.“
Der Weg durch die Bar zu ihrem Onkel war sehr kurz, aber in der Zeit, die sie dazu brauchte, fiel ihr auf, dass nicht Drew viel zu selbstsicher war … das galt viel eher für
Glen
. Er präsentierte sich stolz und hatte es immer geschafft, eine Pose einzunehmen, die seine Größe, sein festes Kinn und die starken Schultern betonte. Drew alberte herum und lachte. Drew wirkte sehr gelassen und nahm die Dinge, wie sie kamen. Aber sie kannte ihn erst seit zwei vollen Stunden. Wer wusste, welche Geheimnisse er in sich verbarg?
Was soll’s, dachte Sunny. Ich kann einfach mal ausprobieren, wie es ist, ein männliches Wesen näher kommen zu lassen, ohne dabei ein großes Risiko einzugehen. Ich werde ihn nie wiedersehen. Wer weiß? Vielleicht erhole ich mich am Ende ja doch noch einmal?
„Onkel Nate“, sagte sie. „Ich werde mit Drew nach Fortuna oder Eureka fahren. Mal sehen, was da los ist. Wenn das für dich okay ist.“
„Also, ich weiß nicht so recht …
Autsch!“
Annie hatte ihn auf den Arm geboxt. „Das ist eine tolle Idee, Sunny“, sagte sie. „Wirst du hierher zurückkommen oder wird Drew dich nach Hause fahren?“
Sunny zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Kommt drauf an, wo wir sind und was los ist, verstehst du. Hört zu, wenn man hier oben Empfang hätte, würde ich euch vom Handy aus anrufen, aber …“
„In Fortuna oder Eureka wird dein Handy funktionieren. Und du kannst mich zu Hause anrufen oder auch auf Jacks Festnetz. Bis Mitternacht werden wir hier sein“, sagte Nate und funkelte Annie kurz empört an. „Jack, kannst du ihr deine Nummer geben?“
„Aber sicher“, sagte Jack und kritzelte sie gleich auf eine Papierserviette. „Ich kenne Drew und seine Familie jetzt seit zwei Jahren. Du bist in guten Händen, Sunny.“
„Hat er denn auch einen Wagen mit Vierradantrieb?“, wollte Nate noch wissen.
Sunny grinste. „Oh, du wirst ja mal ein lustiger Daddy werden. Yes, Sir.“ Dann ging sie wieder zu Drew zurück und ließ sich von ihm in die Jacke helfen.
„Was hast du gesagt, wohin wir fahren?“, fragte Drew.
„Fortuna oder Eureka habe ich gesagt, aber ich will sie sehen. Die Hütte.“
Er griff nach seiner eigenen Jacke. „Ich hoffe, dass ich sie nicht allzu chaotisch zurückgelassen
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