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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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weiß. In Florida hat mir ein Boov viel erzählt«, sagte ich und das stimmte ja auch. »Unter anderem, dass sie alle geklont sind.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Oh. Und das … mit dem Raumschiff? Die Hülle ist aus Gorghaut, können Sie das glauben?«
    »Allerdings«, sagte Landry. »Denn auch das wusste ich bereits.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ach ja?«
    Landry setzte sich an seinen Schreibtisch. Er schien die Wahrheit zu sagen. Überrascht wirkte er jedenfalls nicht.
    »Es gibt Menschen, die den Gorg Widerstand leisten. Andere kämpfen gegen die Boov und dann gibt es noch die Leute, die gegen Aliens aller Art sind. Ja. Und sie alle sind gute Amerikaner und anständige Bürger. Doch im Augenblick ist es das Beste, mitzuspielen. Den Gorg ein freundliches Gesicht zu zeigen und zu tun, was sie sagen. Sie ziehen sowieso bald wieder ab.«
    »Echt? Das haben sie gesagt? Wann denn?«
    Jetzt tigerte er wieder durch den großen Raum, ohne mich auch nur einmal anzusehen. Hin und wieder blieb er stehen, um etwas zu berühren, einen Briefbeschwerer oder eine kleine Statue.
    »
Selbstverständlich
haben sie das so nicht gesagt«, antwortete er. »Wie naiv von dir. Aber ich gehe trotzdem davon aus.«
    »Wieso?«
    »Ihr großer Plan, der ganze Einsatz … das kann nicht funktionieren. Unhaltbar, das Ganze. Das wäre wie ein galaktisches Ponzi-Schema.«
    Ich verstand nur Bahnhof. »Fonzi-Schema?«
    »Ponzi. Ponzi-Schema«, sagte er und starrte an die Decke. »Nach … nach jemandem namens Ponzi. Das ist das Gleiche wie das Schneeballsystem.«
    Ich gebe zu, dass ich in diesem Augenblick an eine Winterlandschaft dachte.
    »Und deshalb …«, sagte ich.
    »Ihre gesamte Gesellschaft beruht darauf, alte Gorg zu bezahlen und zu ernähren, indem sie neue Gorg produzieren und andere Welten erobern. Sie müssen immer mehr Gorg herstellen und in alle Richtungen schicken. Dieses Prinzip wird überstrapaziert. Früher oder später wird es zu viele Gorg und zu wenig Ressourcen geben und dann wird die ganze Operation implodieren.«
    Ich zog die Augenbrauen zusammen. »
Implodieren?
«
    »Das ist das Gegenteil von explodieren.«
    »Wäre das Gegenteil von explodieren nicht etwas Gutes?«
    »Es ist so«, sagte er, »wenn wir Zeit schinden und erst mal spuren, werden weniger Menschen verletzt. Irgendwann ziehen die Gorg wieder ab oder überdenken zumindest ihren Einsatz. Und in dem Moment schlagen wir zu.«
    Ich stand auf.
    »Ich will nichts sagen, aber was wäre, wenn es jetzt schon eine Methode gäbe, mit der man sie bekämpfen …«
    »Die Arbeit ruft«, sagte Landry. »Du findest allein hinaus.«
    Ich seufzte und entfernte mich benommen von seinem Schreibtisch.
    »Hmmm. Vielleicht doch nicht«, sagte Landry. »Das ist der Besenschrank. Die Tür, durch die du gekommen bist, ist da hinten.«
    Ich drehte mich um und rannte peinlich berührt aus seinem Büro.
    Als ich wieder zu Hause war, berichtete ich J.Lo Wort für Wort von unserem Gespräch. Nur den Besenschrank ließ ich aus. J.Lo gefiel überhaupt nicht, was dabei herausgekommen war.
    »Dieser … dieser Ann Landers …«
    »
Landry
«, sagte ich. »
Dan
Landry.«
    »Dieser Dan Landry hat allens falsch zu verstanden. Die Gorg haben nichts ›überstrapaziert‹. Die Ressourcen werden ihnen nicht ausgehen; sie haben das Teleklonen. Das kann ihnen nicht ausgehen.«
    »Ja«, sagte ich. »Aber warum erobern sie dann andere Planeten? Warum verschwenden sie so viel Zeit damit, den Leuten etwas wegzunehmen, wenn sie es so leicht selbst herstellen könnten?«
    »Fff. Weils sie Arschlöcher sind!« J.Lo warf die Froscharme in die Luft. »Furzknoten! Kackknacker!«
    Er hängte ihnen noch alle möglichen Boovischen Wörter an, für die ich hier nur Blieps hinschreiben könnte.
    »Ganz meine Meinung«, sagte ich. »Finde ich alles auch. Andererseits könnte es sein, dass wir so gut wie nichts über sie wissen. Du hast behauptet, sie könnten nicht krank werden, aber zwei haben mir schon was vorgeniest. Vielleicht war es auch ein und derselbe und er hat zweimal geniest.«
    »Er kann unmöglichs zu geniest haben.«
    »Ihre Nasen liefen. Irgendwas hat sie krank gemacht. Oder glaubst du, den Gorg kommt es aus der Nase, weil es ihnen Spaß macht?«
    »Ja!« J.Lo tigerte wütend durchs Zimmer. »Aus Spaß! Warumwieso nicht? Wer möchte denn nicht, dass was aus der Nase zu kommt?«
    Er war genauso schlimm wie ich. In diesem Zustand hätte er einfach alles gesagt. Ich säuberte meine Fingernägel und

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