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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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wartete, bis er sich wieder beruhigt hatte. Schließlich blieb er stehen, starrte die Wand an und atmete geräuschvoll ein.
    »Vielleichts … vielleichts war es ein Trost … ein Trost zudenken, dass die Gorg unschlagbar sind. Es ist nicht so schlimm, zu geschlagen zu sein, wenn der Feind eine Armee aus perfekten Monsterns hat.«
    »Kann sein, kann auch nicht sein«, sagte ich. »Möglicherweise hat sich auch was geändert. Ihr hättet diese Symptome doch früher auch bemerkt. Mein letzter Gorg sah aus, als würde er Motorenöl weinen.«
    J.Lo taperte weiter durch die Wohnung. Irgendwo im Kasino lief Musik.
    »Früher«, sagte ich, »als der Kassettenrekorder in Slushious noch Kassetten abspielte, haben Mom und ich unsere CDs und MP3s kopiert, damit wir sie auch im Auto hören konnten.«
    J.Lo sagte nichts, aber er blieb wenigstens stehen.
    »Die Kopien waren nie so gut wie das Original. Und wenn wir eine Kopie überspielten? Wurde es sogar noch schlimmer! Und wenn die Gorg das Klonen doch nicht perfekt hinbekommen? Wenn sie nun Klone von Klonen klonen und jedes Mal schwächer werden?«
    In dem Moment kam Mom nach Hause.
    »Hi, Schildkrötenbärchen, J.Lo.«
    »Mom«, sagte ich. »Du hast doch schon ein paar Gorg getroffen, stimmt’s? Als J.Lo und ich noch nicht hier waren.«
    »Ja, ein paar kommt hin.«
    »Hat da mal einer geniest?«
    »Geniest? Mir ist nichts aufgefallen.«
    »Das wäre dir aufgefallen.«
    »Dann nicht.«
    »Oder hat sich einer die Nase abgewischt, Tränen in den Augen gehabt oder Ähnliches?«
    »Nein«, antwortete sie. »Nichts dergleichen.«
    »Sicher?«
    »Ich stand die ganze Zeit direkt daneben.«
    »Dieser Landry hat behauptet, die Gorg hätten eine große Überraschung für uns.«
    »Du hast mit Daniel gesprochen?«
    »Jep. Er meinte, die Überraschung gäbe es bei dem … äh, beim Festival. Den Namen habe ich vergessen.«
    »Das Kein-Grund-Zur-Sorge-Festival«, erklärte Mom. »Ist das nicht niedlich? Keine Sorgen …«
    »Die Überraschung könnte übel ausgehen, Mom, das schwöre ich dir. Da musst du nur J.Lo fragen.«
    »Ja. Frag mich.«
    »Schildkrötenbärchen«, sagte Mom erschöpft. »Also weißt du, du darfst es wirklich nicht weitersagen, weil es ja eine
Überraschung
sein soll, aber die Gorg übergeben uns ein Heilmittel gegen Krebs.«
    »Was?«, fragte ich.
    »Was?«, fragte J.Lo.
    »Nicht wahr? Ist das nicht wunderbar? Sie wollen wirklich unser Vertrauen gewinnen.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Wie es sich anhört, genießen sie euer Vertrauen bereits«, sagte ich.
    Auf einmal schnappte J.Lo nach Luft. Als ich mich zu ihm umdrehte, hatte er eine Hand vor den Mund geschlagen und zeigte mit der anderen auf mich.
    »Du …«, quiekte er mit zappelnden Fingern. »…
deine Hand!
«
    Ich hob die Hand vor die Augen und untersuchte sie gründlich.
    »Was? Was ist denn damit?«
    »Du hast das Zeichen! Das Zeichen aus der Vorhersage! Du bist es … du bist die, die der Galaxie den Frieden bringt!«
    »Was, das? Das ist Taco-Soße«, sagte ich und putzte sie ab.
    J.Lo starrte noch einen Augenblick auf meine Handfläche, drehte sich um und starrte die Wand an.
    »Vergiss es«, sagte er.
    Dann klopfte es zweimal kurz und knackig. Wir rannten sekundenlang wild durch die Gegend, bis der Boov im Geisterkostüm und Sau im Auto steckte – eigentlich ein guter Text für einen Folksong, fällt mir jetzt so ein. Ich ging zur Tür. J.Lo hatte sonderbare Türangeln und ein Schloss angefrickelt. Ich schob den Riegel zurück und sah durch den Spalt.
    »Der Häuptling!«, rief ich. Er hatte die rote Kappe in der Hand und sein grau meliertes Haar gekämmt. Er sah entschieden besser aus.
    »Hey, Häuptling«, sagte ich. »Hereinspaziert.«
    »Verbindlichsten Dank, Dummbein.«
    Mom runzelte bei diesem Wortwechsel die Stirn, nahm aber seinen Hut entgegen. Verwirrt sah sie zu, wie J.Lo das Kostüm wieder auszog und Sau aus dem Auto holte.
    »Entschuldigung?«, sagte sie. »Wer …?«
    Ich hatte ihr nichts vom Häuptling erzählt. Immer wenn Mom neue Einzelheiten von unserer Reise erfuhr, wurde sie ganz blass und bekreuzigte sich. Deshalb hatte ich ihr das meiste verschwiegen.
    »Eigentlich heißt er Frank«, antwortete ich. »Er macht in Schrott.«
    Mom zuckte zusammen. »Das war nicht nett.«
    »Oh nein. Ich meinte …«
    »Ich habe früher mit Schrott gehandelt«, erklärte der Häuptling.
    Ich ratterte die Geschichte des Häuptlings herunter. Ohne die Teleklonzelle

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