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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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gelangte zu dem kleineren Bereich im Kasino, in dem die Hoegaardens wohnten. Im Gegensatz zu unserem Automatenstockwerk gab es hier nur zwei Wohnungen und einen eiernden Ventilator. Auf mich machte er den Eindruck, als wollte er sich jeden Moment von der Decke lösen und davonfliegen. Man konnte schwer sagen, wo die eine Wohnung anfing und die andere aufhörte, doch die Hoegaardens hatten ihren Namen auf die Rückseite eines Lottoscheins geschrieben und an die Tür geheftet. Ich klopfte.
    Dieses Klopfen war wohl das lauteste Geräusch, das ich je gehört hatte. Das hört sich jetzt nicht so wahnsinnig beeindruckend an, wie ich möchte, doch in dem Jahr war es schon ein paarmal richtig laut geworden.
    Mrs Hoegaarden riss die Tür auf.
    »Das war ich nicht«, sagte ich. »Ich schwöre.«
    Ich hatte wirklich nichts damit zu tun. Der Lärm kam aus der Eingangshalle, die Luft vibrierte immer noch.
    Als wir um die Ecke rannten, hievte ein Gorg einen Spielautomaten über seinen Kopf.
    Die Leute drückten sich verängstigt an die Wand, möglichst weit weg von dem Gorg. Die Tür hinter ihm, durch die er eingetreten war, war nur noch ein Maisfladen aus Metall, der an einer Angel hing.
    » MENSCHENPERSONEN !«, schnauzte Gorg. » WO IST DIE MIT DEM NAMEN GRATUITUCCI? «
    Oh Gott, dachte ich, wieso immer ich?
    »Äh«, sagte Joachim. »Wer?«
    » GRATUITUCCI! GRATUITUCCI! ODER SO ÄHNLICH! «, schrie Gorg. Als er den Automaten auf den Teppichboden knallte, spuckte der seine silbernen Eingeweide aus.
    Unsere Nachbarn schwiegen, obwohl sie sicher verstanden hatten, wen Gorg meinte. Mrs Hoegaarden wusste auf jeden Fall Bescheid.
    »Oje«, sagte sie. »Geh durch diesen Flur, nimm die erste Tür ins Büro und auf der anderen Seite wieder raus. Dann bist du in dem Flur mit den Toiletten und dem Ausgang zur Laderampe. Schnell!«
    Als ich durchs Kasino rannte, konnte ich die dröhnende Stimme des Gorg immer noch gut verstehen.
    » ICH SOLLTE ZU DEM GROSSEN IN SCHREIENDEN FARBEN BEMALTEN HAUS GEHEN. IN DAS HAUS, WO MENSCHEN, DIE SCHLECHT RECHNEN KÖNNEN, IHR GELD AUS DEM FENSTER WERFEN! DIES IST DAS HAUS! BRINGT MIR GRATUITUCCI! «
    Ich lief durch die letzte Tür in den grellen Sonnenschein, stolperte die Rampe hinunter und raste zu dem Notausgang, wo wir Slushious geparkt hatten. J.Lo war schon da und befestigte in seinem Geisterkostüm den Telekloner auf dem Dach.
    »Ich habe Sau«, flüsterte er. »Komm, wir zu fahren weg. Sonst wittert der Gorg mich noch.«
    »Okay. Wo ist meine Mom?«
    J.Lo sah erst mich an, dann das Kasino.
    Ich hatte sie schon wieder im Stich gelassen.
    »Wir müssen ihr helfen.«
    »Wir müssen den Telekloner zu verstecken«, keuchte J.Lo. »Der wird auch hier draußen allens zu durchsuchen!«
    Ich drehte mich um die eigene Achse. Das große weiße Pokerzelt lag zerknittert auf einem Haufen.
    »Wie es aussieht, war er schon hier. Los!«
    Wir fuhren zum Zeltrand und unter die erstaunlich schwere Zeltplane, die ich mit Mühe hoch genug hielt. Dann rannte ich bereits zum Notausgang zurück, ehe J.Lo noch unter der Plane hervorkroch. Unsere Tür hing nicht mehr in den Angeln.
    »Nein«, flüsterte ich. »Nein nein nein.«
    Unsere Wohnung war komplett verwüstet. Die Spülbecken waren umgekippt und verkohlte Buchseiten flogen durch die Luft. Und das Schlimmste war: Keine Spur von Mom, sie war weg.
    Als ich durch die Wohnungstür sprintete, hatte sich bereits eine Menge vor dem Kasino versammelt.
    »Gratuity!«, sagte Joachim. »Warte!«
    Ich beachtete ihn nicht und drängte mich durch die Bewohner, bis ich zwei Gorg sah, die ihre Raketenrucksäcke anschnallten. Der eine hatte Mom über die Schulter geworfen.
    » QU LU EHED SEG FIP’W AR NICK’IZS IHEX ?«, sagte der Gorg, der Mom festhielt und gab dem anderen eine Ohrfeige.
    » FUD «, erwiderte der zweite Gorg und boxte den anderen auf den Arm. » NAG IG’F TAD’Q GU VEF’G FGAB, LU W’ZO ?«
    »Deine Mom … sie hat behauptet, sie sei du«, erklärte Joachim.
    Dann geschah etwas Wunderbares. Der Gorg, der Mom festhielt, nieste.
    »Hat er geniest?«, fragte jemand.
    J.Lo kam gerade rechtzeitig, um auch den anderen Gorg niesen zu sehen. Und dann hörten sie gar nicht mehr auf und niesten und niesten, während sie an ihren Rucksäcken herumfummelten.
    Mom hob den Kopf und sah mir in die Augen. Dann zündeten die Raketen und alle drei verschwanden in dem dunkler werdenden Himmel.
    Ich bekam kaum Luft. Alle wollten mich trösten und legten mir die Hände auf die

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