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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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Und dunklem lockligem Fell.«
    »Heißt das, es gibt auch kurzohrige Kubisch?«
    »Mmmja«, sagte J.Lo. »Aber das sind genau genommen keine Kubisch. Eher eine Art singender Kürbis.«
    Solche Gespräche, bei denen ich stets irgendwann aufgab, führten wir am laufenden Band.
    Ich nahm rechts die Ausfahrt, die nur zu dem Parkplatz eines MicrocoMart führte. Also fuhr ich zum Eingang, der mit einem gewaltigen Tor gesichert war. Das war wiederum interessant, weil es wohl bedeutete, dass der Laden tatsächlich immer noch etwas zu bieten hatte.
    »Zwanzig Minuten«, sagte J.Lo und klappte den Werkzeugkasten auf. Das konnte alles und nichts bedeuten. Entweder gehörte J.Lo zu den Leuten ohne Zeitgefühl oder er wusste nicht, wie lang eine Minute dauerte.
    Ich ging vor dem Schloss am Tor in die Hocke. Es sah wie ein Fahrradschloss aus. Man konnte es nicht mit einer Haarnadel knacken, sondern brauchte einen Zylinderschlüssel.
    Ich drehte mich zu J.Lo um und rief: »Wirf mir mal das violette Teil zu!«
    »Welches?«
    »Äh … Mist. Das eine, du weißt schon, das violette. Das mit den Dingern dran?«
    J.Lo griff in seine Werkzeugkiste und warf mir das Gewünschte zu.
    »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    Ich drückte das schmale Ende des violetten Teils an das Schlüsselloch und zog an einem der Dinger. Schwarze Flüssigkeit floss in das Loch und füllte alle Ecken und Winkel aus. Wenige Sekunden später war sie hart geworden und ich konnte den neuen Schlüssel drehen und das Tor aufziehen.
    »Ich gehe jetzt rein«, sagte ich.
    J.Lo sah nicht einmal auf. »Guck nach Rasierschaum«, sagte er.
    »Welcher Duft?«
    »Bergfrische.«
    Als ich den Laden betrat, freute ich mich, dass ich recht behalten hatte. Die Regale waren noch gut bestückt, ich hätte alles Mögliche ins Auto stopfen können. Doch ich nahm nur einen Korb mit den Dingen, die wir wirklich brauchten: Lebensmittel, Wasser, eine Zahnbürste für J.Lo, damit er nicht immer meine nahm, eine neue Zahnbürste für mich (aus demselben Grund) und so weiter.
    Diesmal dauerten seine zwanzig ungefähr anderthalb Minuten, denn ich traf J.Lo schon in der Schreibwarenabteilung wieder. Er hatte die Arme voll Zeug, das wir ganz sicher nicht benötigten.
    »Was ist das denn alles?«, fragte ich. »Ein Eishockeyschläger – was sollen wir mit einem Eishockeyschläger?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete J.Lo. »Der ist schön.«
    »Nur weil du ein Junge bist«, sagte ich. »Jungs wollen immer Schläger dabeihaben. Das ist wie eine Krankheit. Und was ist mit dem Rest?«
    Wir reden von einem Stapel Papier, Füllern, Bleistiften, Radiergummis und einem Glitzer-Anspitzer in Form eines Froschkopfes.
    »Das ist zum Malen. Ich habe schon lange nichts mehr zu gemalt.«
    Es war ihm wichtig, das sah ich. »Gut, aber das andere Zeug bleibt hier.«
    »Du hast auch Zeugs.«
    »Ich habe Zeug, das wir wirklich brauchen«, erwiderte ich. »Also schön, ich weiß auch, dass ich früher alles mitgenommen habe, was mir in die Finger fiel, aber das hat sich geändert.«
    »Warumwieso?«
    »Das war, bevor ich beschlossen habe, dass wir uns die Gorg vom Hals schaffen müssen. Bevor ich wusste, dass die Leute wieder nach Hause kommen und hoffen würden, dass ihre Sachen noch da sind. Jetzt ist das Diebstahl. Wir dürfen nur nehmen, was wir dringend benötigen.«
    »Ooh«, sagte J.Lo. »Das brauchen wir abers unbedingt.« Er hielt eine Baseballkappe hoch, an deren Schild ein kleiner batteriebetriebener Ventilator hing.
    »Die passt dir doch gar nicht.«
    J.Lo betrachtete die Kappe stirnrunzelnd.
    »Und dir?«
    »Lass stecken«, sagte ich. »Wir müssen los.«
    »Aber wir brauchen den kleinen Kopfventilator für die Hitze in Arizona. Dein Auto hat keine Klimaablage.«
    »Es hat keine Klima
an
lage«, sagte ich, »weil du das Kältemittel ausgetrunken hast.«
    J.Lo legte die Kappe wieder hin. »Wir müssen los.«
    Draußen mussten wir blinzeln, so hell strahlte die Sonne. Dann schloss ich das Tor wieder ab.
    »Eigentlich«, sagte ich, als wir wieder in Slushious saßen, »könntest du das Kältemittel doch klonen.«
    Wir fuhren über die Auffahrt auf den Highway zurück.
    »Neh«, sagte J.Lo. mit einer vagen Geste. »Selbst gemacht schmeckt es nicht so gut. MAA ! Achtzehn.«
    »Das hattest du schon.«
    »Oh.«
    Es war schon Nacht, als wir uns entschlossen, den Kurs zu ändern.
    Wir fuhren geradewegs in den Sonnenuntergang hinein. Das kann man im Westen echt machen. Die Sonnenuntergänge haben dort etwas,

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