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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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anderer Firmen mehr im Sortiment, nur bei meinen Trips nach Paris stockte ich unser eigenes Schmuckangebot manchmal mit antiken Stücken auf. Unser »Headquarter« wurde zum Pompöös-Showroom und zum Szene-Treffpunkt, besonders kreative Leute fühlten sich angezogen. Es kam oft vor, dass die Künstler aus dem Renitenztheater um die Ecke mit einer eisgekühlten Flasche Champagner hereinschneiten oder uns mit Kuchen oder mit ein paar Bechern Eis überraschten. Darunter waren so schillernde Persönlichkeiten wie die Sängerin Romy Haag, die in den Siebzigern mal mit David Bowie liiert gewesen war, Kabarettist Matthias Richling und eine der deutschen Grandes Dames des Chansons, Margot Werner. Auch die Besucher des Theaters schauten vor den Vorstellungen gern bei uns herein.
    Anfangs besaßen wir im Laden noch keinen Kühlschrank, darum hatten die Getränke manchmal nicht die perfekte Temperatur. Eines Tages traf eine Lieferung bei uns ein – ein kleiner Kühlschrank, wie man ihn oft in Hotelzimmern findet. Dabei lag eine Notiz einer unserer Stammkundinnen: »Lieber Harald, lieber Dieter, eine kleine Aufmerksamkeit aus reinem Eigennutz – denn ich trinke meinen Champagner gern eisgekühlt!Bussi und bis bald, Eure A.« Fast wöchentlich feierten wir im Laden eine kleine Party, mit Künstlern, Kunden und Passanten, jeder war willkommen. Bei uns gab es »Wellness«, lange bevor das Wort existierte, Seelen-Wellness. Bei uns fühlte sich jeder wohl – und so kommt es auch, dass viele der Kunden der ersten Stunde tatsächlich heute noch mit uns befreundet sind.
    Peu à peu – oder pö à pö – wurde Pompöös in Stuttgart und Umgebung zum Geheimtipp. Ohne dass wir einen Pfennig in Werbung investieren mussten, gingen die Sachen weg wie warme Semmeln. Und das, obwohl die von mir entworfenen Stücke nicht gerade billig waren. Das lag in der Natur der Sache: Ich verwendete nur Stoffe von bester Qualität, und die Herstellung in den Schneiderateliers war aufwendig und teuer. Viele der Kleider waren außerdem Einzelstücke oder limitiert auf wenige Exemplare. Das bedeutete, ich begann jedes Mal bei null.
    So gut der Laden mittlerweile lief, außerhalb von Stuttgart blieb Pompöös weiterhin weitgehend unbekannt. Daran änderte auch nichts, dass uns die Mundpropaganda Fans aus Hamburg, München oder dem Ausland bescherte und sogar Prominente wie Hartmut Engler von Pur oder Michael Schumacher bei uns einkauften, wenn sie in der Stadt waren.
    Immer häufiger bekamen wir Anfragen von Schmuckherstellern oder Studenten der Stuttgarter Berufsfachschule für Mode, ob wir nicht mal gemeinsam eine Modenschau organisieren sollten. Doch ich winkte jedes Mal ab. Eine Modenschau war einer meiner großen Träume – aber wenn, dann wollte ich es richtig machen. Allein, nicht mit anderen zusammen.
    Ein Label, das einen Namen wie »Pompöös« trug, durfte nicht kleckern. Das musste klotzen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde meine Vorstellung.
    »Dieter, wir machen das im Schloss!«, sagte ich. »Die Pompöös Haute Couture Show . Die rauschendste Modenschau, die diese Stadt je gesehen hat. Mit echten Prinzessinnen und Kutschen und Rittern und allem Drum und Dran …«
    Dieter sah mich nur an und meinte: »Harald, super. Ich liebe deine Ideen.«

EIN SCHLOSS FÜR MICH
    D as Stuttgarter Schloss liegt mitten in der Stadt. Früher haben hier die württembergischen Könige residiert, mittlerweile ist die Administration des Landes Baden-Württemberg hier eingezogen. Einer der prachtvollsten Räume des Baus ist der ovale »Weiße Saal« mit gläsernen Flügeltüren, wagenradgroßen Kronleuchtern, weißen Wandreliefs und klassizistischen Säulen. Hier hält der baden-württembergische Ministerpräsident immer seine Neujahrsansprache, und genau diesen Saal wollte ich für meine Modenschau haben.
    »Se wolle’ was?«, fragt mich die blonde gelockte Mitarbeiterin im Rathaus in breitem Schwäbisch und sieht mich über den Rand ihrer goldenen Lesebrille ungläubig an.
    »Den Weißen Saal im Neuen Schloss mieten. Im Sommer«, wiederhole ich so geduldig wie möglich. Bin ich schwer zu verstehen? Rede ich Kisuaheli? »Ich möchte da eine Modenschau veranstalten.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Eine Modeschau im Weißen Saal? Da bin ich net sicher, ob des möglich ist. Se könne im Schloss ein klassisches Konzert gebe oder einen Vortrag halde, aber für Modeschaue tun wir des Schloss normalerweis net vermidde.«
    Sie lächelt etwas

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