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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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dabei, ein Vorhängeschloss an unserer Tür anzubringen. Um ihn herum standen sein uniformierter Kollege und Mr. X, außerdem ein Kerl mit Anzug und Aktentasche und noch ein paar schmierige Typen, die aussahen wie die erste Besetzung für einen Mafiafilm. Komischerweise kamen mir die Typen entfernt bekannt vor.
    »Was ist denn hier los?«, fragte ich. Der Aktentaschen-Heini stellte sich als Gerichtsvollzieher vor. Den Namen verstand ich nicht, weil er ihn in seinen nicht vorhandenen Bart nuschelte. Dann hielt er mir einen Wisch vor die Nase und sagte, es gebe eine Unterlassungsklage – er deutete auf Mr. X. Der schaute versteinert geradeaus und vermied Augenkontakt.
    Der Gerichtsvollzieher fuhr fort: Es sei im Oktober per Einwurfeinschreiben eine Vorladung des Gerichts zugestellt worden, zu der wir nicht erschienen seien. Vorladung? Mir wurdekalt und heiß gleichzeitig. Dieter war auch ganz blass und sah aus, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen.
    In meinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Oktober … Oktober … Da waren wir doch in Hongkong auf der Interstoff Asia gewesen. Aber an ein Schreiben vom Gericht konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Halt! Jetzt fiel es mir ein! Unser Briefkasten war nach unserer Rückkehr aufgebrochen gewesen. Na, so ein »Zufall«.
    Ich konnte mir natürlich an den Fingern einer Hand abzählen, dass dieser Auftritt meines designierten »Helfers« mit gekränkter Eitelkeit zusammenhing.
    Ich hatte natürlich mit irgendeiner Reaktion gerechnet, aber mich und Dieter damit beruhigt, dass Mr. X uns gar nichts anhaben konnte. Im schlimmsten Falle waren wir den Showroom los und mussten in Zukunft ohne Mr. X’ Finanzspritzen auskommen, aber als atypisch stiller Teilhaber hatte Mr. X in unserer Firma ansonsten überhaupt nichts zu melden. Zur Sicherheit hatte ich noch einmal unseren Rechtsanwalt angerufen, der mir das bestätigt hatte. Dass sich unser Investor danach fürs Erste nicht mehr hatte blicken lassen, hatte ich eigentlich ganz logisch gefunden. Der muss erst mal seine Wunden lecken, hatte ich gedacht.
    Und das hatte er wohl auch getan. Allerdings ein bisschen anders, als ich angenommen hatte …
    So standen Dieter und ich nun frierend vor der zugesperrten Tür unseres Showrooms und mussten vom Gerichtsvollzieher erfahren, dass Mr. X behauptet hatte, er hätte uns den Showroom keineswegs gratis überlassen. Es seien monatliche Mietzahlungen über eine bestimmte Summe mündlich vereinbart gewesen. Per Handschlag. Da kein Mietvertrag existierte, hatte er dieses Märchen auch noch eidesstattlich versichert.
    In dem Schreiben, das während unserer Abwesenheit inHongkong als Einwurfeinschreiben in unserem Briefkasten gelandet und offenbar gestohlen worden war, waren wir aufgefordert worden, zu einer Stellungnahme vor Gericht zu erscheinen. Was wir logischerweise nicht getan hatten. Also waren die behördlichen Mühlen weitergelaufen, es war ein sogenanntes »Versäumnisurteil« gegen uns ergangen und Mr. X hatte auf Pfändung des angeblich ausstehenden Betrags geklagt. Da standen wir nun und hatten den Salat.
    Es fühlte sich unglaublich ungerecht an, aber in diesem Moment konnten wir nichts machen, als das hinzunehmen und nach Hause zu fahren. Weiterarbeiten war unmöglich, denn alles, was wir dazu gebraucht hätten, befand sich im Showroom. Auch sämtliche Unterlagen und Papiere waren dort eingeschlossen. Wir hätten nachweisen müssen, dass Mr. X gelogen hatte. Aber wie sollten wir das tun? Wir hatten wegen des aufgebrochenen Briefkastens nicht einmal Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur gedacht: Kann man nix machen, shit happens . Hätten wir den Aufbruch und wahrscheinlichen Diebstahl von Postsendungen gemeldet, hätte es nun wenigstens ein Verdachtsmoment gegeben. Aber wer hatte auch mit so etwas rechnen können?
    Ich rief unseren Rechtsanwalt an – doch der war vollkommen überfordert und meinte, er könne nichts tun. Weil ich das nicht so schlucken wollte und gegen das Gefühl ankämpfen musste, der Sache hilflos ausgeliefert zu sein, fing ich an, im Freundeskreis herumzufragen, ob nicht jemand einen Top-Anwalt wüsste. So landete ich schließlich bei einem Juristen, der sagte, er könne uns helfen. Der war zwar auch viel teurer als unser bisheriger Anwalt, aber er zeigte direkt, dass er sein Geld wert war: Er brachte es mit einigen Telefonaten fertig, dass wir wenigstens schon einmal unsere Papiere aus dem Showroom

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